Das Ende von Klabund

Du hast die zarten Liebeskräfte
im Trugkampf trotzig überspannt.
Nun sind zerklirrt die stolzen Schäfte,
zerfetzt das rote Fahnenband.
 
Einst fand’st du Rosen, süße Spiele
der Lust, an jedem muntren Ort.
Der Blumen blühten dir zu viele,
du warfst die kaum gepflückten fort.
 
Nun wanderst du die Pfade heute –
10 
zerflattert Rosenblatt und Ruß.
11 
Wo einst die Blumen leichte Beute,
12 
klafft ekeltief der Tartarus.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.8 KB)

Details zum Gedicht „Das Ende“

Autor
Klabund
Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
64
Entstehungsjahr
1927
Epoche
Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Das Ende“ wurde von dem deutschen Dichter Alfred Henschke verfasst, der unter dem Pseudonym Klabund bekannt ist. Klabund lebte von 1890 bis 1928, wodurch sich das Gedicht in der literarischen Epoche der Moderne, genauer gesagt in der Weimarer Republik, einordnen lässt.

Beim ersten Lesen fällt das Motiv des Verlusts und Scheiterns auf, das in allen drei Strophen hervortritt. Es scheint, als ob das lyrische Ich über seine vergangene Beziehung und dessen Scheitern reflektiert. Es wird eine kraftvolle, aber trügerische Liebe beschrieben, die schließlich zerbrochen ist.

Inhaltlich lässt sich das Gedicht wie folgt zusammenfassen: Die ersten vier Verse betonen das Scheitern einer vorher stolzen Liebe. Im zweiten Quartett wird auf eine sorglose, aber offenbar unachtsame Vergangenheit zurückgeblickt, in der das lyrische Ich mit genuss- und lustvoller Freizügigkeit umging. Schließlich wird in der dritten Strophe das gegenwärtige, ernüchternde Bild gezeichnet: Dort wo einst blühende Rosen standen, ist nun lediglich eine ekelerregende Leere.

Das lyrische Ich wirkt emotional distanziert und kritisiert im Rückblick sein damaliges Verhalten. Es erkennt, dass es seine Liebe nicht genug wertgeschätzt hat und mit seiner Beziehung zu frivol umgegangen ist, was letztendlich zur Trennung führte.

Formal handelt es sich bei „Das Ende“ um einen traditionellen Vierzeiler, bei dem sich jeweils der zweite und vierte Vers reimt. Die Sprache des Gedichts ist stark bildhaft und metaphorisch. Es werden typische Liebessymbole wie Rosen genutzt, um Vergänglichkeit und Verlust zu thematisieren. Ebenso werden Worte wie „Trugkampf“, „stolze Schäfte“ und „Tartarus“ eingesetzt, um das dramatische Scheitern der Beziehung zu unterstreichen. Insbesondere der Gebrauch des Wortes „Tartarus“, welches in der griechischen Mythologie die tiefste Region der Unterwelt bezeichnet, verdeutlicht die emotionale Tiefe des Verlusts, den das lyrische Ich empfindet.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Das Ende“ ist Klabund. Im Jahr 1890 wurde Klabund in Crossen an der Oder geboren. 1927 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Berlin. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit zugeordnet werden. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 64 Worte. Weitere bekannte Gedichte des Autors Klabund sind „Bauz“, „Berliner Ballade“ und „Berliner Mittelstandsbegräbnis“. Zum Autor des Gedichtes „Das Ende“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 139 Gedichte vor.

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