Dämmerstunde von Theodor Storm

Im Nebenzimmer saßen ich und du;
Die Abendsonne fiel durch die Gardinen;
Die fleißigen Hände fügten sich der Ruh,
Von rotem Licht war deine Stirn beschienen.
 
Wir schwiegen beid'; ich wußte mir kein Wort,
Das in der Stunde Zauber mochte taugen;
Nur nebenan die Alten schwatzten fort
Du sahst mich an mit deinen Märchenaugen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Dämmerstunde“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
54
Entstehungsjahr
1817 - 1888
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Dämmerstunde“ wurde von Theodor Storm verfasst, der von 1817 bis 1888 lebte. Storm war ein wichtiger Vertreter der deutschen poetischen Realismus-Epoche, die in die Mitte des 19. Jahrhunderts hin einzuordnen ist.

Beim ersten Lesen fällt auf, dass das lyrische Ich und eine weitere Person, wahrscheinlich eine Frau, in einem ruhigen, intimen Moment bei Sonnenuntergang beschrieben werden. Das lyrische Ich schildert die Atmosphäre im Raum, und wie das weiche, rote Licht des Abends die Frau beseelt.

Der Inhalt des Gedichtes scheint eine intime, möglicherweise romantische Szene zwischen dem lyrischen Ich und einer anderen Person zu sein, die in der Stille eines Raumes sitzen. Die beiden Personen sprechen nicht, teilen aber eine bedeutungsvolle Stille miteinander. Die Arbeit des Tages ist vorbei, und sie präsentieren ein imposantes Bild der Ruhe und des Friedens. Die Hinwendung des lyrischen Ichs zu der Frau, wird durch die Bezeichnung „deinen Märchenaugen“, als seine Sehnsucht und Zuneigung identifiziert.

Form und Sprache des Gedichts sind relativ einfach, mit einer klaren Struktur und ohne komplexe Metaphern oder anspruchsvolle sprachliche Techniken. Die Anzahl der Verse in jeder Strophe ist gleich, und jede Zeile folgt einem einfachen Rhythmus. Allerdings verleiht die Beschreibung der Atmosphäre und der stillen Interaktion zwischen dem lyrischen Ich und der Frau dem Gedicht eine merkliche Tiefe. Man bekommt das Gefühl, dass diese scheinbar unbedeutenden Momente für das lyrische Ich große Bedeutung haben. Die Sprache ist malerisch und visuell, mit einer starken Vorstellungskraft, die das Bild des ruhigen Raumes, des weichen Sonnenlichts und des intimen Moments zwischen dem lyrischen Ich und der Frau eindrücklich vermittelt.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Dämmerstunde“ ist Theodor Storm. Der Autor Theodor Storm wurde 1817 in Husum geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1833 und 1888. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Realismus zuordnen. Der Schriftsteller Storm ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 54 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 8 Versen. Weitere Werke des Dichters Theodor Storm sind „Käuzlein“, „Loose“ und „Oktoberlied“. Zum Autor des Gedichtes „Dämmerstunde“ haben wir auf abi-pur.de weitere 131 Gedichte veröffentlicht.

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