Frage von Theodor Storm

Wenn einsam du im Kämmerlein gesessen,
Wenn dich der Schlummer floh die lange Nacht,
Dann hast du oft, so sprichst du, mein gedacht;
Doch, wenn die Sonne kommen unterdessen,
Wenn dir die Welt und jeglich Aug gelacht,
Hast du auch dann wohl jemals mein gedacht?
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Frage“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
6
Anzahl Wörter
45
Entstehungsjahr
1817 - 1888
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Frage“ wurde von Theodor Storm verfasst, einem der bedeutendsten Vertreter des poetischen Realismus in Deutschland. Dieses literarische Zeitalter fand von etwa 1850 bis 1890 statt, und Storms Schaffen fällt in diese Periode.

Auf den ersten Blick wirkt das Gedicht melancholisch und hintergründig. Es besteht aus zwei Teilen und in beiden geht es um Erinnerungen und Gedanken, vor allem in Bezug auf eine andere Person. Der Titel „Frage“ deutet darauf hin, dass das lyrische Ich sich an eine bestimmte Person richtet und eine Frage stellt.

In den ersten drei Versen des Gedichts beschreibt das lyrische Ich eine Situation, in der es einsam und schlaflos ist. In dieser Situation denkt es häufig an eine bestimmte Person. Das „du“ deutet darauf hin, dass alles aus der Perspektive des lyrischen Ichs erzählt wird - es spricht direkt diese andere Person an. In den letzten drei Versen hingegen wird die Situation umgedreht. Hier fragt das lyrische Ich, ob diese andere Person auch dann an es denkt, wenn alles gut geht und die Welt lacht.

Die Form des Gedichts ist klassisch und klar strukturiert, mit sechs Versen und einer direkten Frage am Ende. Die Sprache ist bildhaft und emotional, aber dennoch klar und leicht verständlich - typisch für die Dichtung des Poetischen Realismus. Es sind Gefühle von Einsamkeit und Unsicherheit zu erkennen, aber auch die Hoffnung auf Gegenseitigkeit in den Gedanken und Gefühlen.

Zusammenfassend geht es in diesem Gedicht um die tiefgründige menschliche Frage nach Gegenseitigkeit in Beziehungen. Es stellt die Frage, ob wir auch in den Gedanken und Herzen derer präsent sind, die uns wichtig sind, auch wenn sie nicht in einer schwierigen oder traurigen Situation sind. Es regt zum Nachdenken an und trifft den Leser emotional, indem es eine universelle Frage stellt, die jeder von uns sich wahrscheinlich schon einmal gestellt hat.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Frage“ des Autors Theodor Storm. Storm wurde im Jahr 1817 in Husum geboren. Im Zeitraum zwischen 1833 und 1888 ist das Gedicht entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Realismus zugeordnet werden. Bei dem Schriftsteller Storm handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 45 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 6 Versen mit nur einer Strophe. Die Gedichte „Juli“, „Knecht Ruprecht“ und „Käuzlein“ sind weitere Werke des Autors Theodor Storm. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Frage“ weitere 131 Gedichte vor.

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