Junges Blut von Frank Wedekind

Tanz, mein Liebchen, so wild du
Tanzen kannst, tanzen kannst!
Hurtig tummle dich, wie kein
Satan tanzt, Satan tanzt!
Wirf dir übern Kopf die Schuh,
Wirf dein Röckchen auch dazu!
Schlenkre Fuß und
Waden ohne Ruh!
 
Bis es knackt, schwing exakt
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Auch im tollsten Takt
11 
Hurtig, wie vorher nie,
12 
Deine weißen Knie!
13 
Lustbeflügelt derweil
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Zucht dein Hinterteil.
15 
Frisch fang an, heißer dann,
16 
Als dein erster Tanz begann!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24 KB)

Details zum Gedicht „Junges Blut“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
67
Entstehungsjahr
1864 - 1918
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Junges Blut“ stammt von dem deutschen Schriftsteller Frank Wedekind, der zwischen 1864 und 1918 lebte. Wedekind ist vor allem bekannt für seine gesellschaftskritischen Werke und gehört zur literarischen Epoche des Naturalismus, der sich durch die Darstellung der Realität in all ihren Facetten auszeichnet.

Beim ersten Lesen wirkt das Gedicht sehr lebhaft und voller Energie. Die oft wiederholte Aufforderung zum Tanzen, verbunden mit den dynamischen und teils wagemutigen Anweisungen, erzeugt ein Bild von Lebensfreude, Freiheit und Jugendlichkeit.

Inhaltlich geht es in dem Gedicht um das unbändige Jungsein, den Überschwang der Jugend und die Freude an der körperlichen Bewegung und am Tanzen. Das lyrische Ich fordert sein „Liebchen“ auf, ausgelassen und wild zu tanzen, keinerlei Hemmungen zu haben und sich ganz der Musik, dem Rhythmus und dem eigenen Körper hinzugeben.

Die Form des Gedichts ist eine zwei Strophen Struktur mit jeweils acht Versen. Die Reime sind paarweise geordnet und unterstützen damit die bewegten, rhythmisches Bild, das das Gedicht erzeugt. In Bezug auf die Sprache fällt besonders der direkte, unverblümte und leidenschaftliche Ton auf. Die Beschreibungen und Aufforderungen sind sehr bildhaft und körperlich, was die sinnliche und lebendige Atmosphäre des Gedichts verstärkt.

Insgesamt ist das Gedicht eine Huldigung an die Jugend und ihre Energie. Es feiert die Freude am Körperlichen, am Ausgelassen sein und am Leben selbst. Gleichzeitig kann man darin auch eine leichte Provokation und Kritik an einer prüden und zurückhaltenden Gesellschaft sehen, die den Körper und seine Bewegungen oft tabuisiert oder einschränkt. In dieser Hinsicht passt das Gedicht gut zu Wedekinds Gesamtwerk und seiner oft kritischen und provokativen Haltung gegenüber etablierten Konventionen und Tabus.

Weitere Informationen

Frank Wedekind ist der Autor des Gedichtes „Junges Blut“. Wedekind wurde im Jahr 1864 in Hannover geboren. In der Zeit von 1880 bis 1918 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Moderne zugeordnet werden. Bei dem Schriftsteller Wedekind handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 67 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Der Dichter Frank Wedekind ist auch der Autor für Gedichte wie „Abschied“, „Albumblatt“ und „Allbesiegerin Liebe“. Zum Autor des Gedichtes „Junges Blut“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 114 Gedichte vor.

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