Als Luise die Briefe ihres ungetreuen Liebhabers verbrannte von Gabriele von Baumberg

Als Luise die Briefe ihres ungetreuen
Liebhabers verbrannte
 
Erzeugt von heißer Phantasie,
In einer schwärmerischen Stunde
Zur Welt Gebrachte, geht zugrunde,
Ihr Kinder der Melancholie!
 
Ihr danket Flammen euer Sein,
Ich geb euch nun den Flammen wieder,
Und all die schwärmerischen Lieder,
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Denn ach! er sang nicht mir allein!
 
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Ihr brennet nun, und bald, ihr Lieben,
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Ist keine Spur von euch mehr hier.
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Doch ach! der Mann, der euch geschrieben,
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Brennt lange noch vielleicht in mir.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Als Luise die Briefe ihres ungetreuen Liebhabers verbrannte“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
76
Entstehungsjahr
1768 - 1839
Epoche
Aufklärung,
Empfindsamkeit,
Sturm & Drang

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Als Luise die Briefe ihres ungetreuen Liebhabers verbrannte“ ist von Gabriele von Baumberg, einer österreichischen Dichterin geboren am 24. März 1768 und gestorben am 24. Juli 1839. Dieses Gedicht fällt somit in die Epoche der Spätaufklärung und kann zudem Einflüsse von Sturm und Drang aufweisen.

Der erste Eindruck des Gedichtes weist auf einen emotionalen und introspektiven Ton hin. Das lyrische Ich agiert und reflektiert auf eine vergangene Liebesbeziehung, die offenbar schmerzhafte Aspekte hatte.

Im Inhalt des Gedichts verbrennt das lyrische Ich, namens Luise, die Briefe ihres untreuen Liebhabers. Die Briefe werden personifiziert und als „Kinder der Melancholie“ und „schwärmerischen Lieder“ bezeichnet, was eine tiefe emotionale Bindung und Schmerz offenbart. Die Entscheidung, die Briefe zu verbrennen, zeigt das Bedürfnis, diese Beziehung zu beenden und loszulassen. Doch das letzte Vers lässt stark vermuten, dass sie immer noch Gefühle für ihren Ex-Liebhaber hat.

Form und Sprache des Gedichts sind recht klar und direkt. Das Gedicht besteht aus vier Strophen, welche unterschiedliche Längen haben. Es beginnt mit nur zwei Versen in der ersten Strophe, arbeitet sich dann bis zu vier Versen in den anderen Strophen hinauf. Die Sprache ist emotional und beschreibend mit dem Einsatz von Metaphern wie „Kinder der Melancholie“ für die Briefe. Der Rhythmus und das Reimschema variieren durch das Gedicht hindurch, was einen gewissen Maß an Uneinheit bringt, die den emotionalen Zustand der Luise widerspiegeln könnte.

Insgesamt ist das Gedicht ein Ausdruck tiefen Schmerzes und Unsicherheit im Kontext einer zerbrochenen Liebesbeziehung. Das lyrische Ich, Luise, ist in einem inneren Konflikt zwischen dem Wunsch, die schmerzhaften Erinnerungen loszulassen, und dem Zögern, die verbliebenen Gefühle für ihren untreuen Liebhaber zu extinguieren.

Weitere Informationen

Die Autorin des Gedichtes „Als Luise die Briefe ihres ungetreuen Liebhabers verbrannte“ ist Gabriele von Baumberg. Geboren wurde Baumberg im Jahr 1768 in Wien. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1784 und 1839. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten der Autorin her den Epochen Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm & Drang, Klassik, Romantik, Biedermeier oder Junges Deutschland & Vormärz zuordnen. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das vorliegende Gedicht umfasst 76 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 14 Versen. Die Dichterin Gabriele von Baumberg ist auch die Autorin für Gedichte wie „Glückwunsch an einen Freund zum Neujahrstage“, „Selbstgespräch“ und „Als ein süßes Herrchen seinen Hut“. Auf abi-pur.de liegen zur Autorin des Gedichtes „Als Luise die Briefe ihres ungetreuen Liebhabers verbrannte“ keine weiteren Gedichte vor.

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