Das Bild des Mann‘s in nackter Jugendkraft von Wilhelm Busch

Das Bild des Mann‘s in nackter Jugendkraft,
So stolz in Ruhe und bewegt so edel,
Wohl ist‘s ein Anblick, der Bewundrung schafft;
Drum Licht herbei! Und merke dir‘s, o Schädel!
 
Jedoch ein Weib, ein unverhülltes Weib –
Da wird dir‘s doch ganz anders, alter Junge.
Bewundrung zieht sich durch den ganzen Leib
Und greift mit Wonneschreck an Herz und Lunge.
 
Und plötzlich jagt das losgelaßne Blut
10 
Durch alle Gassen, wie die Feuerreiter.
11 
Der ganze Kerl ist eine helle Glut;
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Er sieht nichts mehr und tappt nur noch so weiter.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.2 KB)

Details zum Gedicht „Das Bild des Mann‘s in nackter Jugendkraft“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
92
Entstehungsjahr
nach 1848
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht, „Das Bild des Mann‘s in nackter Jugendkraft“ wurde von Wilhelm Busch geschrieben, der von 1832 bis 1908 lebte und daher dem literarischen Zeitalter des Realismus (1848-1890) zugeordnet werden kann.

Auf den ersten Blick scheint das Gedicht eine Beschreibung männlicher und weiblicher Körper zu liefern und wie diese auf den Betrachter wirken. Es werden sowohl die kraftvolle Gestalt eines Mannes als auch die Anziehungskraft einer Frau thematisiert.

Im Inhalt unterstreicht das lyrische Ich die Bewunderung, die der Anblick eines kraftvollen, jungen Mannes hervorruft und ermahnt den Betrachter dazu, diesen Anblick ins Gedächtnis einzuprägen. In der zweiten Strophe wird dann ein unverhüllter weiblicher Körper beschrieben. Hierbei ist die Bewunderung noch stärker und berührt den Betrachter sogar physisch, es kommt zu körperlichen Symptomen wie Herzrasen und Atemnot. In der letzten Strophe wird dieser physische Einfluss weiter intensiviert: Der Anblick der Frau ruft eine so starke Reaktion hervor, dass der Betrachter seine Umgebung nicht mehr wahrnimmt.

Die Form des Gedichts folgt keiner bekannten Form. Es besteht aus drei Strophen zu jeweils vier Versen. Die Sprache des Gedichts ist durch einen gehobenen, teils ironischen Duktus geprägt. Es kommen Metaphern und Vergleiche vor, zum Beispiel wird das Herz des Betrachters mit einem Feuerreiter verglichen. Die sprachliche Gestaltung unterstreicht die kunstvolle Beschreibung der Körper und die Auswirkungen dieser Anblicke auf den Betrachter.

Wilhelm Busch verwendet eine reiche Bildsprache um sowohl die Bewunderung des männlichen Körpers, als auch die fast überwältigende Wirkung des weiblichen zu illustrieren. Es ist ein Gedicht, das die physische Wahrnehmung von Schönheit und Ästhetik feiert und dabei gleichzeitig auf die menschliche Reaktion auf solche starken visuellen Eindrücke hinweist.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Das Bild des Mann‘s in nackter Jugendkraft“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Wilhelm Busch. Geboren wurde Busch im Jahr 1832 in Wiedensahl. Das Gedicht ist in der Zeit von 1848 bis 1908 entstanden. Erschienen ist der Text in Wiesbaden u. Berlin. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 92 Worte. Wilhelm Busch ist auch der Autor für Gedichte wie „Als er noch krause Locken trug“, „Also hat es dir gefallen“ und „Auf Wiedersehn“. Zum Autor des Gedichtes „Das Bild des Mann‘s in nackter Jugendkraft“ haben wir auf abi-pur.de weitere 208 Gedichte veröffentlicht.

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