Bitte von Ada Christen
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Sei nicht so hart, wenn aus der Brust |
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Ein Mißton sich mir ringt, |
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Wenn oft ein trotzig-wildes Wort |
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Gar zu unweiblich klingt. |
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Hab' sonst nicht viel danach gefragt, |
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Was zahme Weiberart, |
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War niemals sanft und selten still |
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O sei darum nicht hart. |
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Ich müh' mich jetzt, so recht zu sein |
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Wie andre Weiber sind, |
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Und der Beweis, wie sehr mir's Ernst, |
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Ist wohl mein kleines Kind. |
Details zum Gedicht „Bitte“
Ada Christen
3
12
66
1839 - 1901
Realismus,
Naturalismus,
Moderne
Gedicht-Analyse
Dieses Gedicht wurde von Ada Christen verfasst, einer österreichischen Dichterin, die während des Realismus (19. Jahrhundert) wirkte.
Der erste Eindruck des Gedichts spricht von einem Bekenntnis und einer Art Rechtfertigung für das Verhalten des lyrischen Ichs. Es wird ein Appell an Verständnis und Nachsicht für sein Auftreten und seinen Eigenwillen gemacht.
Im ersten Teil des Gedichts bittet das lyrische Ich den Adressaten darum, nicht hart zu sein, wenn es einen „Mißton“ ausspricht oder Worte verwendet, die als „unweiblich“ angesehen werden können. Es räumt ein, dass es sich oft nicht gemäß den traditionellen weiblichen Verhaltensnormen verhält. Das lyrische Ich erklärt, dass es weder sanft noch meistens still ist und bittet darum, deswegen nicht hart beurteilt zu werden.
In der letzten Strophe betont das lyrische Ich, dass es sich bemüht, den Erwartungen an eine traditionelle Frau gerecht zu werden. Das lyrische Ich benutzt dabei ihr Kind als Beweis dafür, dass es ernsthaft versucht, die geschlechtsspezifischen Rollen zu erfüllen.
In Bezug auf die Form besteht das Gedicht aus drei Strophen mit jeweils vier Versen, die meisten davon sind Jamben. Auch reimt sich jeweils der erste mit dem zweiten Vers und der dritte mit dem vierten.
Die Sprache des Gedichts ist einfach und direkt mit einem Hauch von Bedauern und Trotz. Ada Christen verwendet Worte wie „hart“, „Mißton“, „trotzig-wild“ und „unweiblich“, um das rebellische und nonkonforme Verhalten des lyrischen Ichs zu unterstreichen, während sie auf der anderen Seite Begriffe wie „zahme Weiberart“, „sanft“, „still“ und „kleines Kind“, verwendet, um die traditionellen Rollenerwartungen an Frauen darzustellen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dieses Gedicht ein ausdrucksstarkes Bild des Kampfes zeigt, den Frauen in einer patriarchalisch geprägten Gesellschaft durchleben, in der von ihnen erwartet wird, bestimmten Verhaltensnormen zu entsprechen.
Weitere Informationen
Die Autorin des Gedichtes „Bitte“ ist Ada Christen. 1839 wurde Christen in Wien geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1855 und 1901. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten der Autorin her kann der Text den Epochen Realismus, Naturalismus oder Moderne zugeordnet werden. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das 66 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Weitere Werke der Dichterin Ada Christen sind „Abendbild“, „Allein!“ und „Alte Feinde“. Zur Autorin des Gedichtes „Bitte“ haben wir auf abi-pur.de weitere 81 Gedichte veröffentlicht.
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Zum Autor Ada Christen sind auf abi-pur.de 81 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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