Mein Kind von Ada Christen

Ich habe keine Schmerzensworte,
Hab' keine Thränen, kühlend lind,
Hab' nicht Gebete, stille fromme
Und sterbend liegt vor mir mein Kind!
 
Es preßt mir Kopf und Herz zusammen
Die Luft, sie flimmert blutig roth
Stirb nicht! Mit dir stirbt Alles, Alles
Mein letzter Halt wär' mit dir todt!
 
Ist todt! - Ein leiser, kurzer Schrei
10 
Das Köpfchen sinkt, das bleiche,
11 
Und an die schmerzerstarrte Bruste
12 
Drück ich die kleine Leiche.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.8 KB)

Details zum Gedicht „Mein Kind“

Autor
Ada Christen
Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
70
Entstehungsjahr
1839 - 1901
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht stammt von Ada Christen, einer österreichischen Dichterin und Schriftstellerin des 19. Jahrhunderts. Die poetische Karriere Christens begann in den 1870er Jahren, daher könnte dieses Gedicht in dieser Zeit oder kurz danach entstanden sein.

Die erste Lektüre hinterlässt einen sehr eindringlichen und bewegenden Eindruck. Es handelt sich um ein Trauergedicht, in dem ein Elternteil (höchstwahrscheinlich die Mutter, dargestellt durch das lyrische Ich) sich mit dem Verlust eines Kindes auseinandersetzen muss. Es werden starke Gefühle von Verlust, Trauer und Verzweiflung ausgedrückt.

Inhaltlich bezeugt das Gedicht das leidvolle Sterben des Kindes und die empfundenen Emotionen des lyrischen Ichs. In der ersten Strophe erklärt das Ich, dass es keine Worte findet, um seinen Schmerz zu artikulieren, und auch Tränen und Gebete scheinen ihre tröstende Wirkung verloren zu haben. Die zweite Strophe vermittelt die Verzweiflung und das Gefühl des totalen Verlusts. In der finalen Strophe wird das endgültige Sterben des Kindes beschrieben.

Die Form des Gedichtes ist traditionell, mit jeweils vier Versen pro Strophe. Die Sprache ist knapp und präzise, aber auch stark emotional. Christen verwendet kraftvolle und bildhafte Ausdrücke („Die Luft, sie flimmert blutig roth“, „Drück ich die kleine Leiche“), die die herzzerreißende Situation plastisch vermitteln.

Zusammenfassend handelt es sich um ein intensives und emotionales Gedicht, das den tiefen Schmerz und die Verzweiflung beim Verlust eines Kindes eindrucksvoll zum Ausdruck bringt. Christens Sprachgebrauch und ihre Fähigkeit, extreme Emotionen in wenigen Worten zu vermitteln, machen das Gedicht zu einer bewegenden Lektüre.

Weitere Informationen

Die Autorin des Gedichtes „Mein Kind“ ist Ada Christen. 1839 wurde Christen in Wien geboren. Im Zeitraum zwischen 1855 und 1901 ist das Gedicht entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten der Autorin kann der Text den Epochen Realismus, Naturalismus oder Moderne zugeordnet werden. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 70 Worte. Ada Christen ist auch die Autorin für das Gedicht „Abendbild“, „Allein!“ und „Alte Feinde“. Zur Autorin des Gedichtes „Mein Kind“ haben wir auf abi-pur.de weitere 81 Gedichte veröffentlicht.

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