An deine schneeweiße Schulter von Heinrich Heine

An deine schneeweiße Schulter
Hab ich mein Haupt gelehnt,
Und heimlich kann ich behorchen,
Wonach dein Herz sich sehnt.
 
Es blasen die blauen Husaren,
Und reiten zum Tor herein,
Und morgen will mich verlassen
Die Herzallerliebste mein.
 
Und willst du mich morgen verlassen,
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So bist du doch heute noch mein,
11 
Und in deinen schönen Armen
12 
Will ich doppelt selig sein.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.9 KB)

Details zum Gedicht „An deine schneeweiße Schulter“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
60
Entstehungsjahr
1797 - 1856
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das vorgestellte Gedicht „An deine schneeweiße Schulter“ ist ein Lyrikstück des bekannten deutschen Dichters Heinrich Heine, der von 1797 bis 1856 gelebt hat und somit der Epoche der Romantik zugeordnet wird.

Auf den ersten Blick gewinnt man den Eindruck, dass es sich um ein Liebesgedicht handelt. Es verbindet Aspekte der physischen und emotionalen Nähe und zeichnet ein stimmungsvolles Bild der zwischenmenschlichen Beziehung, die von Sehnsucht und Abschied geprägt ist.

Der Inhalt des Gedichtes ist so aufgebaut, dass es das lyrische Ich in einer Situation der intimen Nähe mit seiner Geliebten zeigt. Es lehnt seinen Kopf an die „schneeweiße Schulter“ der Geliebten und behorcht ihr Herz, was suggeriert, dass es die innersten Wünsche und Sehnsüchte der Geliebten erfahren will. Die zweite Strophe bringt eine Wendung, indem das lyrische Ich den herannahenden Abschied und Verlust thematisiert. „Die blauen Husaren“ könnten hierbei eine Metapher für eine Gefahr oder Veränderung sein, die bevorsteht und die Geliebte wegbringen wird. In der dritten Strophe nimmt das lyrische Ich den Abschied fast scheinbar gelassen und versucht, den bevorstehenden Schmerz zu verschieben, indem es die gegenwärtige Einheit betont und in den Armen der Geliebten Trost und Glück zu finden erhofft.

Das Gedicht ist in einer sehr formalen und melodischen Sprache verfasst, die typisch für Heine und seine Epoche ist. Es besteht aus drei Strophen mit je vier Versen, die alle in der Ich-Form geschrieben sind, was zu einer sehr persönlichen und emotionalen Wirkung führt. Das anaphorische „und“ zu Beginn vieler Verse und die Alternierung von Jambus und Trochäus im Versmaß erzeugen einen rhythmisierenden Fluss und intensivieren die dramatische Stimmung des Gedichtes. Im Zusammenhang mit der letzten Strophe könnte dies auch als eine Art Herzschlag gedeutet werden, der auf den bevorstehenden Verlust hinweist.

Insgesamt handelt es sich bei „An deine schneeweiße Schulter“ um ein typisches Heine'sches Liebesgedicht, das die Genießung des Augenblicks trotz der Gewissheit des bevorstehenden Verlustes thematisiert. Es zeigt Heine in seiner Doppelrolle als Romantiker und Realist, die das Spannungsfeld zwischen Sehnsucht, Liebe und Abschied greifbar macht.

Weitere Informationen

Das Gedicht „An deine schneeweiße Schulter“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Heinrich Heine. Geboren wurde Heine im Jahr 1797 in Düsseldorf. Zwischen den Jahren 1813 und 1856 ist das Gedicht entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zuordnen. Bei dem Schriftsteller Heine handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 60 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Der Dichter Heinrich Heine ist auch der Autor für Gedichte wie „Ahnung“, „Allnächtlich im Traume seh’ ich dich“ und „Almansor“. Zum Autor des Gedichtes „An deine schneeweiße Schulter“ haben wir auf abi-pur.de weitere 535 Gedichte veröffentlicht.

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