Ja freilich, du bist mein Ideal von Heinrich Heine

Ja freilich, du bist mein Ideal,
Hab's dir ja oft bekräftigt
Mit Küssen und Eiden sonder Zahl;
Doch heute bin ich beschäftigt.
 
Komm morgen zwischen zwei und drei,
Dann sollen neue Flammen
Bewähren meine Schwärmerei;
Wir essen nachher zusammen.
 
Wenn ich Billette bekommen kann,
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Bin ich sogar kapabel,
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Dich in die Oper zu führen alsdann:
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Man gibt »Robert le Diable«.
 
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Es ist ein großes Zauberstück
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Voll Teufelslust und Liebe;
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Von Meyerbeer ist die Musik,
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Der schlechte Text von Scribe.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Ja freilich, du bist mein Ideal“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
79
Entstehungsjahr
1797 - 1856
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Ja freilich, du bist mein Ideal“ stammt von dem deutsch-jüdischen Dichter Heinrich Heine und war Teil seiner Spätphase, die auf das 19. Jahrhundert datiert ist.

Der erste Eindruck des Gedichts lässt auf eine romantische Annäherung des lyrischen Ichs an eine geliebte Person schließen. Es scheint jedoch auch ein gewisser Sinn für Humor und Selbstironie aus den Zeilen hervorzugehen.

Inhaltlich geht es in dem Gedicht darum, dass das lyrische Ich seine Liebe zur angesprochenen Person bestätigt und betont, wie sehr diese Person sein Ideal entspricht. Allerdings scheint das lyrische Ich auch andere Verpflichtungen zu haben und kann sich nicht vollständig der romantischen Interaktion hingeben. Es gibt Zeitvorgaben an, wann es sich treffen kann und schlägt vor, gemeinsam zu essen und eventuell eine Oper zu besuchen – sofern es Tickets bekommen kann. Das lyrische Ich weist auch humoristisch auf die Qualität der Oper hin, indem es sagt, dass die Musik gut ist, aber der Text schlecht.

Die Form des Gedichts folgt dem traditionellen Schema einer vierzeiligen Strophe und das gesamte Gedicht besteht aus vier Strophen. Heine nutzt einen direkten, einfachen Sprachgebrauch. Er greift zwar auf traditionelle romantische Ausdrücke wie „Küsse“ und „Eide“ zurück, verdreht diese jedoch durch den prosaischen Alltagskontext und den humoristischen Ton, der das gesamte Gedicht durchzieht.

Insgesamt wirkt das Gedicht wie eine humorvolle und ironische Kritik an romantischen Klischees und dem Ideal der allumfassenden Liebe. Heine spielt mit den Erwartungen des Lesers und zeigt, dass auch die Liebe sich dem Alltag stellen muss und nicht immer der höchsten Priorität in einem Leben einnimmt.

Weitere Informationen

Heinrich Heine ist der Autor des Gedichtes „Ja freilich, du bist mein Ideal“. 1797 wurde Heine in Düsseldorf geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1813 bis 1856 entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Junges Deutschland & Vormärz zu. Heine ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 79 Worte. Der Dichter Heinrich Heine ist auch der Autor für Gedichte wie „Ach, die Augen sind es wieder“, „Ach, ich sehne mich nach Thränen“ und „Ach, wenn ich nur der Schemel wär’“. Zum Autor des Gedichtes „Ja freilich, du bist mein Ideal“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 535 Gedichte vor.

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