Schaff mich nicht ab, wenn auch den Durst von Heinrich Heine

Schaff mich nicht ab, wenn auch den Durst
Gelöscht der holde Trunk;
Behalt mich noch ein Vierteljahr,
Dann hab auch ich genung.
 
Kannst du nicht mehr Geliebte sein,
Sei Freundin mir sodann;
Hat man die Liebe durchgeliebt,
Fängt man die Freundschaft an.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Schaff mich nicht ab, wenn auch den Durst“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
42
Entstehungsjahr
1797 - 1856
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Schaff mich nicht ab, wenn auch den Durst“ wurde von Heinrich Heine verfasst, einem bekannten deutschen Dichter des 19. Jahrhunderts, genauer der Zeit des Vormärz und des Jungen Deutschland.

Auf den ersten Blick scheint das Gedicht eine subtile Bitte um Aufrechterhaltung einer Beziehung zu sein, auch wenn die anfängliche Leidenschaft verhallt ist. Es drückt eine Art melancholische Resignation aus und reflektiert eine veränderte Liebesbeziehung.

Inhaltlich spricht das lyrische Ich eine andere Person, wahrscheinlich eine einstige Geliebte, direkt an und bittet diese, die Beziehung nicht zu beenden, obwohl die anfängliche Liebe oder Leidenschaft erloschen zu sein scheint - symbolisiert durch den gelöschten „Durst“ und den „holden Trunk“. Das lyrische Ich schlägt vor, die Beziehung unter einer neuen Prämisse, der Freundschaft, fortzusetzen, wenn die „Liebe durchgeliebt“ ist. Dies manifestiert sich sehr deutlich in den letzten beiden Zeilen des Gedichts „Hat man die Liebe durchgeliebt, / Fängt man die Freundschaft an“. Hier impliziert das lyrische Ich, dass die Liebe, obwohl sie einmal leidenschaftlich und intensiv war, flüchtig sein kann, während die Freundschaft ein neuer, nachhaltiger Anfang sein könnte.

In Bezug auf Form und Sprache ist das Gedicht in zwei Strophen zu je vier Versen – also in zwei Quartetten – unterteilt, was eine Art Struktur und Rhythmus in den emotionalen Inhalt bringt. Heines Sprache ist einfach und klar, was die Intensität und Direktheit der emotionalen Botschaft des Gedichts erhöht. Jedes Quartett stellt dabei eine abgeschlossene Gedankenbewegung dar, wobei die beiden Strophen aufeinander aufbauen und eine Entwicklung andeuten.

Insgesamt ist dieses Gedicht ein Ausdruck von Heines Fähigkeit, alltägliche, menschliche Emotionen in einer einfühlsamen, doch prägnanten Weise auszudrücken. Es befasst sich mit der Bindung zwischen Menschen und der Transformation von Beziehungen im Laufe der Zeit, ein Thema, das auch heute noch von hoher Relevanz ist.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Schaff mich nicht ab, wenn auch den Durst“ ist Heinrich Heine. Im Jahr 1797 wurde Heine in Düsseldorf geboren. In der Zeit von 1813 bis 1856 ist das Gedicht entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zugeordnet werden. Bei Heine handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 42 Worte. Weitere Werke des Dichters Heinrich Heine sind „Abenddämmerung“, „Ach, die Augen sind es wieder“ und „Ach, ich sehne mich nach Thränen“. Zum Autor des Gedichtes „Schaff mich nicht ab, wenn auch den Durst“ haben wir auf abi-pur.de weitere 535 Gedichte veröffentlicht.

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