Frühling von Heinrich Heine

Die Wellen blinken und fließen dahin
Es liebt sich so lieblich im Lenze!
Am Flusse sitzt die Schäferin
Und windet die zärtlichsten Kränze.
 
Das knospet und quillt, mit duftender Lust
Es liebt sich so lieblich im Lenze!
Die Schäferin seufzt aus tiefer Brust:
»Wem geb ich meine Kränze?«
 
Ein Reuter reutet den Fluß entlang,
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Er grüßt so blühenden Mutes!
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Die Schäferin schaut ihm nach so bang,
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Fern flattert die Feder des Hutes.
 
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Sie weint und wirft in den gleitenden Fluß
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Die schönen Blumenkränze.
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Die Nachtigall singt von Lieb' und Kuß
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Es liebt sich so lieblich im Lenze!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24 KB)

Details zum Gedicht „Frühling“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
97
Entstehungsjahr
1797 - 1856
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Frühling“ wurde von dem deutschen Dichter Heinrich Heine verfasst, der von 1797 bis 1856 lebte. Das kann auf eine zeitliche Einordnung im Bereich der Romantik schließen lassen, eine Epoche, in welcher Gefühle und Natur sehr stark thematisiert wurden.

Schon beim ersten Lesen erscheint das Gedicht mit seiner pastoralen Symbolik und romantischen Sehnsucht recht typisch für die Romantikepoche. Es spricht von Frühling, Liebe und der Natur, die sich in all ihrer Pracht zeigt.

Im Wesentlichen erzählt Heines Gedicht die Geschichte einer Schäferin, die im Frühling Blumenkränze bindet. In der zweiten Strophe zeigt sie Unsicherheit und Sehnsucht, indem sie sich fragt, wem sie ihre Kränze geben soll, was auf eine unerwiderte Liebe hindeutet. Dies wird in der dritten Strophe bestätigt, in welcher ein Reiter vorbeizieht und die Schäferin ihm nachschaut. In der letzten Strophe wirft sie ihre Blumenkränze in den Fluss und weint, was ein Zeichen ihrer unglücklichen Liebe sein könnte. Die Nachtigall, ein traditionelles Symbol der Liebe und Sehnsucht, singt von Liebe und Kuss, unterstreicht aber letztlich nur die Sehnsucht des lyrischen Ichs nach einer erwiderten Liebe.

Formal besteht das Gedicht aus vier Vierzeilern, die einheitlich aufgebaut sind. Die erste und die vierte Strophe enden jeweils mit der Zeile „Es liebt sich so lieblich im Lenze!“, was eine Art Refrain darstellt und die Frühlings- und Liebesthematik des Gedichts betont. Heine nutzt eine einfache, aber effektive Sprache, um das Bild einer blühenden Landschaft und der romantischen Sehnsuchtsgefühle zu zeichnen. Die wiederkehrenden Motive des Frühlings, der Blumenkränze und der unerwiderten Liebe verdeutlichen das zentrale Thema des Gedichts – die süße Melancholie unerfüllter Liebe im Frühling.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Frühling“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Heinrich Heine. Heine wurde im Jahr 1797 in Düsseldorf geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1813 bis 1856 entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Junges Deutschland & Vormärz kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei Heine handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 97 Worte. Der Dichter Heinrich Heine ist auch der Autor für Gedichte wie „Ahnung“, „Allnächtlich im Traume seh’ ich dich“ und „Almansor“. Zum Autor des Gedichtes „Frühling“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 535 Gedichte vor.

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