Fortuna von Heinrich Heine
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Frau Fortuna, ganz umsunst |
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Tust du spröde! deine Gunst |
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Weiß ich mir, durch Kampf und Ringen, |
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Zu erbeuten, zu erzwingen. |
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Überwältigt wirst du doch, |
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Und ich spanne dich ins Joch, |
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Und du streckst am End' die Waffen |
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Aber meine Wunden klaffen. |
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Es verströmt mein rotes Blut, |
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Und der schöne Lebensmut |
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Will erlöschen; ich erliege |
12 |
Und ich sterbe nach dem Siege. |
Details zum Gedicht „Fortuna“
Heinrich Heine
3
12
60
1797 - 1856
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Fortuna“ wurde von Heinrich Heine verfasst, einem der bedeutendsten deutschen Dichter des 19. Jahrhunderts.
Sofort fällt auf, dass das Gedicht, welches sich als Kampf beschreibt, ironisch und tragisch ist. Heine inszeniert sich selbst als den Kämpfer, der das Glück - personifiziert in der Gestalt von Frau Fortuna - erzwingen will. Dabei wird der Kampf Umstand so weit getrieben, dass das lyrische Ich trotz des Sieges stirbt - ein bitterer Sieg, da der Sieger die Früchte seines Erfolges nicht genießen kann.
Im Detail zeichnet Heine ein Bild vom kämpferischen lyrischen Ich, das entschlossen ist, sich das Glück zu erkämpfen. Frau Fortuna erscheint als zunächst unzugängliche, spröde Schönheit, die das lyrische Ich durch Anstrengung und Kampf für sich gewinnt. Jedoch ist der Triumph vergänglich, denn der Kampf fordert seinen Tribut in Form von Wunden, die letztlich zum Tod des lyrischen Ichs führen. Eindrücklich wird hier also die Aussage transportiert, dass das Streben nach Glück einen hohen Preis haben kann, der bis hin zur Selbstzerstörung führt.
Die formale Gestaltung des Gedichts ist stringent: jeder der drei Strophen umfasst vier Verse, wobei sich jeweils der zweite und vierte Vers reimt. Heines Sprache ist klar und unverblümt, aber gleichzeitig bildhaft und emotional. Besonders die letzte Strophe lässt durch blutige und sterbliche Bilder den tragischen Ausgang des Kämpfens erspüren.
Zusammenfassend ist das Gedicht ein eindrückliches Beispiel für Heines Fähigkeit, durch formale Strenge und prägnante Bildsprache komplexe Themen wie das Streben nach Glück und seine potenziellen fatalen Folgen aufzuarbeiten.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Fortuna“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Heinrich Heine. Der Autor Heinrich Heine wurde 1797 in Düsseldorf geboren. Im Zeitraum zwischen 1813 und 1856 ist das Gedicht entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zugeordnet werden. Bei Heine handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 60 Worte. Weitere Werke des Dichters Heinrich Heine sind „Altes Lied“, „Am Golfe von Biskaya“ und „Am Kreuzweg wird begraben“. Zum Autor des Gedichtes „Fortuna“ haben wir auf abi-pur.de weitere 535 Gedichte veröffentlicht.
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