Geheimnis von Heinrich Heine
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Geheimnis |
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Wir seufzen nicht, das Aug' ist trocken, |
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Wir lächeln oft, wir lachen gar! |
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In keinem Blick, in keiner Miene, |
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Wird das Geheimnis offenbar. |
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Mit seinen stummen Qualen hegt es |
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In unsrer Seele blut'gem Grund; |
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Wird es auch laut im wilden Herzen, |
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Krampfhaft verschlossen bleibt der Mund. |
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Frag du den Säugling in der Wiege, |
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Frag du die Toten in dem Grab, |
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Vielleicht daß diese dir entdecken, |
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Was ich dir stets verschwiegen hab. |
Details zum Gedicht „Geheimnis“
Heinrich Heine
3
13
72
1797 - 1856
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Geheimnis“ wurde von Heinrich Heine geschrieben, einem der bedeutendsten deutschen Dichter der Romantik, der von 1797 bis 1856 lebte. Dies legt nahe, dass das Gedicht in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts verfasst wurde.
Das Gedicht hinterlässt beim ersten Lesen einen tiefgründigen Eindruck und scheint ein atmosphärisches Gefühl von Verborgenheit und Stille zu schaffen. Es geht um das Verborgene, das Nicht-Zeigen und Nicht-Ausdrücken von Emotionen und Gedanken.
Inhaltlich befasst sich das Gedicht mit einem Geheimnis, das das lyrische Ich verbirgt und nicht offenbart, auch wenn es oft lächelt und lacht. Die innere Qual, die das Geheimnis verursacht, bleibt somit verborgen im Inneren des lyrischen Ichs. Unergründlich und unausgesprochen, trotz der emotionalen Heftigkeit, die in ihm herrscht, bleibt das Geheimnis bewahrt. Es geht soweit, dass das lyrische Ich die Offenbarung des Geheimnisses eher den Toten oder Säuglingen in der Wiege zuschreibt, was auf die Tiefgründigkeit und Vielschichtigkeit des Geheimnisses hinweist.
Die Sprache des Gedichts ist klar und prägnant, aber auch bildhaft und metaphorisch. Heine verwendet Worte wie 'Geheimnis', 'stummen Qualen', 'blut'gem Grund' und 'wilden Herzen', die tiefe Emotionen und innere Konflikte hervorrufen. Die Form des Gedichts ist recht traditionell, in drei Strophen unterteilt mit vier bzw. fünf Versen und einem regelmäßigen Rhythmus. Die Struktur und das Reimschema verleihen dem Gedicht einen fließenden und harmonischen Klang, der dem schweren Inhalt gegenübersteht. Dieser Kontrast könnte darauf hindeuten, dass das lyrische Ich die verborgenen Tiefen seiner Seele verbergen muss, um den gesellschaftlichen Erwartungen zu entsprechen.
Weitere Informationen
Der Autor des Gedichtes „Geheimnis“ ist Heinrich Heine. Der Autor Heinrich Heine wurde 1797 in Düsseldorf geboren. Zwischen den Jahren 1813 und 1856 ist das Gedicht entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Junges Deutschland & Vormärz zu. Heine ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 13 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 72 Worte. Die Gedichte „Allnächtlich im Traume seh’ ich dich“, „Almansor“ und „Als ich, auf der Reise, zufällig“ sind weitere Werke des Autors Heinrich Heine. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Geheimnis“ weitere 535 Gedichte vor.
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