An Georg Herwegh von Heinrich Heine
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Herwegh, du eiserne Lerche, |
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Mit klirrendem Jubel steigst du empor |
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Zum heiligen Sonnenlichte! |
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Ward wirklich der Winter zunichte? |
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Steht wirklich Deutschland im Frühlingsflor? |
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Herwegh, du eiserne Lerche, |
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Weil du so himmelhoch dich schwingst, |
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Hast du die Erde aus dem Gesichte |
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Verloren - Nur in deinem Gedichte |
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Lebt jener Lenz, den du besingst. |
Details zum Gedicht „An Georg Herwegh“
Heinrich Heine
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10
52
1797 - 1856
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „An Georg Herwegh“ wurde von Heinrich Heine geschrieben, einem der bedeutendsten deutschen Dichter der Romantik. Heine wurde 1797 geboren und starb 1856.
Auf den ersten Blick handelt das Gedicht von der Huldigung an Georg Herwegh und seiner poetischen Fähigkeit, eine neue Zeit, einen „Frühling“, zu verkünden. Herwegh wird als „eiserne Lerche“ bezeichnet, die in die Höhen fliegt und ihr jubelndes Lied singt. Hierbei wirft der Dichter aber die Fragen auf, ob der Winter wirklich vorbei ist und ob Deutschland wirklich im Frühling steht.
Inhaltlich wird Georg Herwegh, ein sozialkritischer Dichter der Vormärz-Zeit, von Heine nicht nur gelobt, sondern auch kritisiert. In der ersten Strophe lobt Heine Herweghs Mut und Idealismus. Er fragt jedoch kritisch, ob der erhoffte gesellschaftliche „Frühling“ (Befreiung von Unterdrückung, Emanzipation des Bürgertums) in Deutschland wirklich eingetroffen ist. In der zweiten Strophe kritisiert Heine Herwegh dafür, dass er sich zu hoch in den Himmel schwingt, sprich, zu idealistisch ist und dadurch den Bezug zur Realität verliert. Der „Lenz“, den Herwegh besingt, existiert laut Heine nur in dessen Gedichten, also in der Vorstellung, nicht jedoch in der harten Realität.
Die Form des Gedichts basiert auf zwei fünfzeiligen Strophen. Die Anzahl der Verse in jeder Strophe steht im Einklang mit der strukturierten und symmetrischen Form der klassischen deutschen Dichtkunst.
Die Sprache des Gedichts ist stark bildhaft und voller Metaphern. Die „eiserne Lerche“ ist ein Bild für den standhaften und furchtlosen Dichter Herwegh. Der „Frühling“ ist ein Metapher für Veränderung und Erneuerung, während der „Winter“ für die vorherige Periode der Stagnation und Unterdrückung steht.
Zusammenfassend besingt Heine in seinem Gedicht sowohl den Idealismus und die Poesie Herweghs, warnt jedoch auch vor Blindheit gegenüber der Realität und mahnt zur Erdung. In Zeiten politischer und gesellschaftlicher Veränderungen ist dies immer noch ein aktuelles und wichtiges Thema.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „An Georg Herwegh“ des Autors Heinrich Heine. 1797 wurde Heine in Düsseldorf geboren. In der Zeit von 1813 bis 1856 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zugeordnet werden. Bei dem Schriftsteller Heine handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 10 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 52 Worte. Der Dichter Heinrich Heine ist auch der Autor für Gedichte wie „Ach, wenn ich nur der Schemel wär’“, „Ahnung“ und „Allnächtlich im Traume seh’ ich dich“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „An Georg Herwegh“ weitere 535 Gedichte vor.
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