Hymnus von Heinrich Heine

Ich bin das Schwert, ich bin die Flamme.
Ich habe euch erleuchtet in der Dunkelheit, und als
die Schlacht begann, focht ich voran, in der ersten
Reihe.
Rund um mich her liegen die Leichen meiner
Freunde, aber wir haben gesiegt. Wir haben gesiegt,
aber rund umher liegen die Leichen meiner Freunde.
In die jauchzenden Triumphgesänge tönen die Chorä
le der Totenfeier. Wir haben aber weder Zeit zur Freu
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de noch zur Trauer. Aufs neue erklingen die Dromme
11 
ten, es gilt neuen Kampf
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Ich bin das Schwert, ich bin die Flamme.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.8 KB)

Details zum Gedicht „Hymnus“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
90
Entstehungsjahr
1797 - 1856
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Hymnus“ wurde von Heinrich Heine verfasst, einem der bedeutendsten deutschen Dichter des 19. Jahrhunderts, der in der Epoche des Vormärz wirkte.

Schon beim ersten Eindruck zeigt sich, dass das Gedicht einen kriegerischen Inhalt besitzt. Die im Titel angedeutete religiöse Hymne wird hier in eine Art Kriegshymne verwandelt.

In den 12 Versen beschreibt das lyrische Ich sich als „Schwert“ und „Flamme“, Symbole von Kampf und Zerstörung, aber auch Licht und Erleuchtung. Der Dichter kämpft an vorderster Front und wird Zeuge des Todes seiner Kameraden, jedoch hat der Krieg gewonnen. Dieser Triumph ist jedoch ein zwiespältiger, da er mit bedeutenden Verlusten erkauft wurde („Rund um mich her liegen die Leichen meiner Freunde“). Statt zu feiern oder zu trauern, muss das lyrische Ich jedoch weiterkämpfen – der nächste Kampf steht unmittelbar bevor.

Heines Worte können als Metapher für die Kämpfe und Herausforderungen im Leben verstanden werden oder als Kritik an der sinnlosen Zerstörung und dem Leid, das der Krieg verursacht.

Das Gedicht hat keine feste Reimstruktur, was möglicherweise darauf hinweist, dass der Inhalt wichtiger ist als die äußere Form. Die Sprache ist klar und prägnant, ohne unnötige Verzierungen, was die Ernsthaftigkeit und Dringlichkeit der Botschaft unterstreicht. Die Wiederholung der Zeile „Ich bin das Schwert, ich bin die Flamme“ am Anfang und am Ende betont die Rolle des lyrischen Ichs im Kriegsgeschehen und setzt einen Rahmen um das lyrische Geschehen.

Insgesamt hinterlässt Heines „Hymnus“ einen starken Eindruck und regt zur Reflexion über den Krieg und seine Folgen an.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Hymnus“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Heinrich Heine. Der Autor Heinrich Heine wurde 1797 in Düsseldorf geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1813 und 1856. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zuordnen. Der Schriftsteller Heine ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 90 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit nur einer Strophe. Weitere bekannte Gedichte des Autors Heinrich Heine sind „Ach, ich sehne mich nach Thränen“, „Ach, wenn ich nur der Schemel wär’“ und „Ahnung“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Hymnus“ weitere 535 Gedichte vor.

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