Diesseits und jenseits des Rheins von Heinrich Heine
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Sanftes Rasen, wildes Kosen, |
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Tändeln mit den glühnden Rosen, |
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Holde Lüge, süßer Dunst, |
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Die Veredlung roher Brunst, |
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Kurz, der Liebe heitre Kunst |
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Da seid Meister ihr, Franzosen! |
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Aber wir verstehn uns baß, |
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Wir Germanen, auf den Haß. |
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Aus Gemütes Tiefen quillt er, |
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Deutscher Haß! Doch riesig schwillt er, |
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Und mit seinem Gifte füllt er |
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Schier das Heidelberger Faß. |
Details zum Gedicht „Diesseits und jenseits des Rheins“
Heinrich Heine
2
12
58
1797 - 1856
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Das vorliegende Gedicht trägt den Titel „Diesseits und jenseits des Rheins“ und stammt von Heinrich Heine, einem bedeutenden deutschen Dichter des 19. Jahrhunderts. Heine lebte von 1797 bis 1856, wobei das hier analysierte Gedicht vor dem Hintergrund der politisch-gesellschaftlichen Umbrüche seiner Zeit zu betrachten ist.
Inhaltlich gibt das Gedicht zwei unterschiedliche Charaktereigenschaften der Franzosen und der Deutschen wieder. Jede der beiden Strophen ist jeweils einer Nationalität gewidmet. In der ersten Strophe preist der Autor die französische Lebensfreude, die Leichtigkeit und die Romantik. Die Franzosen werden als Meister der Liebe bezeichnet, was sich in den Versen durch die Verwendung von Begriffen wie „sanftes Rasen“, „wildes Kosen“, „tändeln mit den glühnden Rosen“ zeigt.
Die zweite Strophe widmet sich den Deutschen, die, im Kontrast zu den Franzosen, als Meister des Hasses dargestellt werden. Der „deutsche Hass“ wird als tief, riesig und giftig beschrieben. Diese Darstellung wird durch den Bezug auf das Heidelberger Fass verdeutlicht, ein bekanntes Symbol für Größe und Fülle.
Das lyrische Ich möchte mit dieser Gegenüberstellung von Liebe und Hass, von Franzosen und Deutschen, die Unterschiede sowie die gängigen Klischees und Stereotype hervorheben. Dabei werden die Franzosen positiv und die Deutschen negativ dargestellt, was auf die politischen Spannungen und Konflikte zwischen diesen beiden Nationen in Heines Lebenszeit hindeutet.
Formal besteht das Gedicht aus zwei Strophen mit jeweils sechs Versen. Die Sprache ist lyrisch und bildhaft. Dabei verwendet Heine starke emotionale Wortbilder, um die Stimmung zu betonen und die Unterschiede zwischen den beiden Nationen hervorzuheben. Des Weiteren findet eine Personifikation statt, indem Nationen menschliche Charaktereigenschaften wie Liebe und Hass verliehen werden. Diese Sprache und Form erzeugen eine starke Wirkung und verdeutlichen die Botschaft des Gedichts.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Diesseits und jenseits des Rheins“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Heinrich Heine. 1797 wurde Heine in Düsseldorf geboren. Zwischen den Jahren 1813 und 1856 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zuordnen. Heine ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 58 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Die Gedichte „Ach, ich sehne mich nach Thränen“, „Ach, wenn ich nur der Schemel wär’“ und „Ahnung“ sind weitere Werke des Autors Heinrich Heine. Zum Autor des Gedichtes „Diesseits und jenseits des Rheins“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 535 Gedichte vor.
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