Damon und Doris von Christian Felix Weiße

Die junge Rose dort boshaftig hinterging?
Kaum küßt er sie, so fliegt der Schalk zu andern Rosen!
Sprich, wenn du von mir gehst, wen eilst du liebzukosen?
 
Damon.
Der Schalk! ich seh es, ja; doch wirst du auch gewahr?
Dem Schmeichler bot sie kaum den schönen Busen dar,
So läßt sie gleiches Glück der Biene hier genießen:
Wenn Damon dich verläßt, sprich, wer wird Doris küssen?
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.7 KB)

Details zum Gedicht „Damon und Doris“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
66
Entstehungsjahr
1758
Epoche
Aufklärung

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht „Damon und Doris“ stammt von Christian Felix Weiße, einem deutschen Dichter der Aufklärung. Er lebte vom 28. Januar 1726 bis zum 16. Dezember 1804, das Gedicht ist also im Zeitraum des 18. Jahrhunderts einzuordnen.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht spielerisch und leicht, es entfaltet eine Szenarie des zarten, gleichzeitig verspielten Flirts zwischen Damon und Doris.

Inhaltlich thematisiert es die rasche und vergängliche Natur von Liebesbeziehungen. Das lyrische Ich beobachtet mit leichtem Spott, wie Damon nach einem kurzen Kuss bereits zu einer anderen „Rose“ wandert. Gleichzeitig stellt das Ich die Herausforderung gegen die Schönheit der Frau Doris in den Raum, welche ebenso rasch ihre Aufmerksamkeit einem anderen Partner schenkt. Es wird ein Spiel des Begehrens und der Eitelkeit dargestellt, das jedoch mit einem leichten, humorvollen Unterton präsentiert wird.

Das lyrische Ich spricht in der zweiten Person und stellt dadurch eine direkte Verbindung zum Adressaten her, was eine persönliche und intime Atmosphäre schafft. Es verwendet Metaphern wie die „Rose“ als Symbol für Liebe und „Biene“ als Metapher für den Liebhaber. Diese Wahl der Worte deutet auf eine feinsinnige, spielerische und zugleich kritische Betrachtung der Liebe hin.

In Bezug auf die Form besteht das Gedicht aus zwei Strophen mit unterschiedlicher Länge – die erste hat drei Verse, die zweite fünf. Durch diese Struktur entsteht eine lebhafte Dynamik, die das wechselhafte Natur des Liebesspiels widerspiegelt.

Was die sprachliche Gestaltung betrifft, so bedient sich das Gedicht einer leichten, zugänglichen Sprache. Die Verwendung des spöttischen Tons und der anschaulichen Metaphern verleiht dem Gedicht Lebendigkeit und Charme.

Insgesamt zeigt das Gedicht „Damon und Doris“ Christian Felix Weißes scharfsichtige Beobachtung der menschlichen Beziehungen und seiner Fähigkeit, sie mit Witz und Feingefühl darzustellen. Es ist daher nicht nur ein Werk der Aufklärung, sondern auch ein zeitloses Dokument der menschlichen Natur.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Damon und Doris“ ist Christian Felix Weiße. Weiße wurde im Jahr 1726 in Annaberg geboren. Im Jahr 1758 ist das Gedicht entstanden. Erscheinungsort des Textes ist Leipzig. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Aufklärung zuordnen. Der Schriftsteller Weiße ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 66 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Der Dichter Christian Felix Weiße ist auch der Autor für Gedichte wie „Cephalus und Aurore“, „Chloe“ und „Chloe im Bade“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Damon und Doris“ weitere 100 Gedichte vor.

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