An Louise Nast von Johann Christian Friedrich Hölderlin

Laß sie drohen, die Stürme, die Leiden
Laß trennen - der Trennung Jahre,
Sie trennen uns nicht!
Sie trennen uns nicht!
Denn mein bist du! Und über das Grab hinaus
Soll sie dauren, die unzertrennbare Liebe.
 
O! wenns einst da ist,
Das große selige Jenseits,
Wo die Krone dem leidenden Pilger,
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Die Palme dem Sieger blinkt,
11 
Dann, Freundin - lohnet auch Freundschaft
12 
Auch Freundschaft - der Ewige
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.7 KB)

Details zum Gedicht „An Louise Nast“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
67
Entstehungsjahr
1770 - 1843
Epoche
Aufklärung,
Empfindsamkeit,
Sturm & Drang

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „An Louise Nast“ ist verfasst von Johann Christian Friedrich Hölderlin, einem großen Namen der deutschen Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts. Hölderlin, geboren 1770 und gestorben 1843, fällt in die Epoche der Empfindsamkeit und des Sturm und Drang, obwohl sein Werk oft auch schon auf die Romantik vorausweist.

Auf den ersten Eindruck zeichnet das Gedicht ein Bild tiefer, unaufhaltsamer Liebe und Zuneigung. Es bringt das Vertrauen des lyrischen Ichs in die Unvergänglichkeit dieser Gefühle zum Ausdruck.

In einfacheren Worten könnte man den Inhalt so wiedergeben: Das lyrische Ich spricht zu Louise Nast, wahrscheinlich einer geliebten Person. Es beruhigt sie, indem es sagt, dass weder Stürme noch Leiden sie trennen können, dass sie ihm gehört und ihre Liebe selbst das Grab überdauern wird. Im zweiten Teil des Gedichts spricht das lyrische Ich von einer Vorstellung eines seligen Jenseits, wo der müde Wanderer gekrönt und der Sieger belohnt wird. Es verspricht, dass dann auch ihre Freundschaft belohnt werden wird.

Analysiert man Form und Sprache des Gedichts, so fallen einige Dinge auf: Das Gedicht besteht aus zwei Strophen zu je sechs Versen. Dabei sind die beiden letzten Verse einer jeden Strophe zueinander parallel gestaltet (Verse 5 und 6, sowie 11 und 12), wodurch eine rhythmische Struktur entsteht. Innerhalb dieser Struktur arbeitet Hölderlin mit starken, emotionsgeladenen Worten und bildhaften Vergleichen, die Gefühle der Unzertrennlichkeit, der Dauerhaftigkeit und der tiefen Zuneigung transportieren. Dabei verwendet er eine Sprache, die an biblische und mythische Vorstellungen anklingt, was die Emotionen und Versprechungen des lyrischen Ichs unterstreicht und sie in einen größeren, vielleicht sogar kosmischen Zusammenhang einbettet.

Weitere Informationen

Das Gedicht „An Louise Nast“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Johann Christian Friedrich Hölderlin. Geboren wurde Hölderlin im Jahr 1770 in Lauffen am Neckar. Im Zeitraum zwischen 1786 und 1843 ist das Gedicht entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm & Drang, Klassik, Romantik, Biedermeier oder Junges Deutschland & Vormärz zugeordnet werden. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das vorliegende Gedicht umfasst 67 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Die Gedichte „Dem Genius der Kühnheit“, „Der Gott der Jugend“ und „Der Winkel von Hahrdt“ sind weitere Werke des Autors Johann Christian Friedrich Hölderlin. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „An Louise Nast“ weitere 181 Gedichte vor.

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