Empedokles von Johann Christian Friedrich Hölderlin

Das Leben suchst du, suchst, und es quillt und glänzt
Ein göttlich Feuer tief aus der Erde dir,
Und du in schauderndem Verlangen
Wirfst dich hinab, in des Aetna Flammen.
 
So schmelzt' im Weine Perlen der Übermut
Der Königin; und mochte sie doch! hättst du
Nur deinen Reichtum nicht, o Dichter,
Hin in den gärenden Kelch geopfert!
 
Doch heilig bist du mir, wie der Erde Macht,
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Die dich hinwegnahm, kühner Getöteter!
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Und folgen möcht ich in die Tiefe,
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Hielte die Liebe mich nicht, dem Helden.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.8 KB)

Details zum Gedicht „Empedokles“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
85
Entstehungsjahr
1770 - 1843
Epoche
Aufklärung,
Empfindsamkeit,
Sturm & Drang

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Empedokles“ wurde von Johann Christian Friedrich Hölderlin verfasst, einem deutschen Dichter der späten Aufklärung und des frühen Sturm und Drang, der von 1770 bis 1843 lebte. Dies bedeutet, es kann in die Epoche der späten Aufklärung und Romantik zeitlich eingeordnet werden.

Beim ersten Eindruck erweckt das Gedicht einen starken Sinn von Leidenschaft und Unruhe. Es scheint den Konflikt zwischen dem menschlichen Streben nach Wissen und dem Verlangen nach emotionaler Erfüllung darzustellen. Es gibt auch eine gewisse Tragik, da das lyrische Ich offensichtlich den Tod eines Helden beklagt.

Das Gedicht erzählt die Geschichte von Empedokles, einem Philosophen und Dichter der Antike, der gemäß der Legende in den Vulkan Ätna sprang, um göttlich zu werden. In der ersten Strophe wird dieses Streben nach dem Wissen über das Leben dargestellt, das Empedokles letztlich zum Sprung in den Vulkan führt. Die zweite Strophe vergleicht sein Opfer mit der Verschwendung von Reichtum durch eine Königin, was die Uneinsichtigkeit und das Fehlen an Wertschätzung für das eigene Dasein anzeigt. In der letzten Strophe wird Empedokles als mutiger Held dargestellt, dem das lyrische Ich folgen möchte, wenn seine Liebe zu dem Helden dies nicht verhindern würde.

In Bezug auf Form und Sprache besteht das Gedicht aus drei Strophen mit jeweils vier Versen, was einer strengen Form entspricht. Die Sprache des Gedichtes ist emotional und bildhaft, die Verwendung von Metaphern wie „göttlich Feuer“ und „des Aetna Flammen“ trägt zur dramatischen und tragischen Atmosphäre des Gedichtes bei. Es zeigt Hölderlins typische Ausdruckskraft und poetische Meisterschaft in der Nutzung der Sprache, um tiefe emotionale Zustände und philosophische Themen auszudrücken.

Weitere Informationen

Johann Christian Friedrich Hölderlin ist der Autor des Gedichtes „Empedokles“. Der Autor Johann Christian Friedrich Hölderlin wurde 1770 in Lauffen am Neckar geboren. In der Zeit von 1786 bis 1843 ist das Gedicht entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm & Drang, Klassik, Romantik, Biedermeier oder Junges Deutschland & Vormärz zuordnen. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 85 Worte. Der Dichter Johann Christian Friedrich Hölderlin ist auch der Autor für Gedichte wie „An die jungen Dichter“, „An unsre Dichter“ und „Das Schicksal“. Zum Autor des Gedichtes „Empedokles“ haben wir auf abi-pur.de weitere 181 Gedichte veröffentlicht.

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