Sonnenuntergang von Johann Christian Friedrich Hölderlin

Wo bist du? trunken dämmert die Seele mir
Von aller deiner Wonne; denn eben ists,
Daß ich gelauscht, wie, goldner Töne
Voll, der entzückende Sonnenjüngling
 
Sein Abendlied auf himmlischer Leier spielt';
Es tönten rings die Wälder und Hügel nach.
Doch fern ist er zu frommen Völkern,
Die ihn noch ehren, hinweggegangen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Sonnenuntergang“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
51
Entstehungsjahr
1770 - 1843
Epoche
Aufklärung,
Empfindsamkeit,
Sturm & Drang

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Sonnenuntergang“ ist verfasst von dem deutschen Dichter Johann Christian Friedrich Hölderlin. Hölderlin gehörte zur Epoche der Romantik, welche in Deutschland von Ende des 18. Jahrhunderts bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts ging.

Auf den ersten Blick scheint das lyrische Ich sich in einer melancholischen Stimmung zu befinden, die durch den Abschied der Sonne am Ende des Tages ausgelöst wird. Die tiefe emotional gefärbte Verbundenheit, welche die Sonne als „Sonnjüngling“ charakterisiert, wird deutlich.

In einfacheren Worten lässt sich der Inhalt wie folgt zusammenfassen: Das lyrische Ich spürt das Verschwinden der Sonne sehr intensiv und empfindet Traurigkeit darüber. Die musikalische Assoziation des Sonnenuntergangs, dargestellt durch „goldner Töne voll“ und „sein Abendlied“, verdeutlicht, dass die Sonne als etwas Schönem und Tröstendem verstanden wird. Auch die weitläufige Wirkung des Sonnenuntergangs wird in dem Vers „Es tönten rings die Wälder und Hügel nach“ hervorgehoben.

Das Gedicht ist in zwei Strophen zu je vier Versen unterteilt. Die Sprache ist bildreich, verwendet starke Vergleiche und Metaphern und ist stark emotional überladen, was typisch für die Romantik ist. Der Sonnenuntergang wird personifiziert und mit einem Musikinstrument verglichen. Im Gedicht gibt es zudem eine Vielzahl an rhetorischen Fragen („Wo bist du?“), die auf die innere Suche und das Unverstandene des lyrischen Ichs hindeuten.

Mit Bezug auf die Form des Gedichts kann man festhalten, dass trotz der romantischen Einflüsse in Sprache und Inhalt keine klassischen Reimschemata oder ein gleichbleibendes Metrum vorhanden sind. Dies unterstreicht den individuellen, freien Ausdruck des lyrischen Ichs, welcher ebenfalls ein Merkmal der Romantik ist.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Sonnenuntergang“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Johann Christian Friedrich Hölderlin. Hölderlin wurde im Jahr 1770 in Lauffen am Neckar geboren. In der Zeit von 1786 bis 1843 ist das Gedicht entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm & Drang, Klassik, Romantik, Biedermeier oder Junges Deutschland & Vormärz zugeordnet werden. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 51 Worte. Johann Christian Friedrich Hölderlin ist auch der Autor für Gedichte wie „An die Parzen“, „An die jungen Dichter“ und „An unsre Dichter“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Sonnenuntergang“ weitere 181 Gedichte vor.

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