Die Entschlafenen von Johann Christian Friedrich Hölderlin

Einen vergänglichen Tag lebt ich und wuchs mit den
Meinen,
Eins ums andere schon schläft mir und fliehet dahin.
Doch ihr Schlafenden wacht am Herzen mir, in
verwandter
Seele ruhet von euch mir das entfliehende Bild.
Und lebendiger lebt ihr dort, wo des göttlichen
Geistes
Freude die Alternden all, alle die Toten verjüngt.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.6 KB)

Details zum Gedicht „Die Entschlafenen“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
9
Anzahl Wörter
53
Entstehungsjahr
1770 - 1843
Epoche
Aufklärung,
Empfindsamkeit,
Sturm & Drang

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichts „Die Entschlafenen“ ist Johann Christian Friedrich Hölderlin, geboren am 20. März 1770 und gestorben am 7. Juni 1843. Hölderlin zählt zu den bedeutendsten Lyrikern der deutschen Romantik und dieses Gedicht entstammt der Spätromantik um 1800.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht traurig und nachdenklich. Es scheint das Thema des Todes und eines Lebens im Jenseits zu behandeln.

Inhaltlich geht es in dem Gedicht um das lyrische Ich, welches über die Vergänglichkeit des Lebens nachdenkt und den Tod seiner Liebsten betrauert. Es wird geschildert, wie das lyrische Ich einen Tag lebt und miterlebt, wie die ihm nahestehenden Personen eins nach dem anderen „einschlafen“, also sterben und ihm „dahinfliehen“. Dennoch behauptet das lyrische Ich, dass diese entschlafenen Personen in seiner Seele weiterleben und wachen. Auch wird angedeutet, dass sie an einem anderen Ort, an dem „der göttliche Geist“ herrscht, weiterleben und sogar wieder verjüngt werden.

Das lyrische Ich scheint also zu sagen, dass der Tod nicht das Ende ist und dass die Verstorbenen in einer anderen Form weiterleben, sowohl im Gedächtnis der Hinterbliebenen als auch in einer Art Jenseits.

Was die Form des Gedichtes angeht, so handelt es sich um eine einzige Strophe aus neun Versen, welche eine einheitliche Gedankeneinheit bilden. Die Sprache ist geprägt von typisch romantischen Motiven wie Vergänglichkeit, Tod und Jenseitsvorstellungen. Auch der Einfluss der Antike ist spürbar, was beispielsweise in der Erwähnung des „göttlichen Geistes“ deutlich wird. Insgesamt strahlt die Sprache des Gedichts eine gewisse Melancholie aus, die aber durch die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod gemildert wird.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Die Entschlafenen“ ist Johann Christian Friedrich Hölderlin. Im Jahr 1770 wurde Hölderlin in Lauffen am Neckar geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1786 bis 1843 entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm & Drang, Klassik, Romantik, Biedermeier oder Junges Deutschland & Vormärz zuordnen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das 53 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 9 Versen mit nur einer Strophe. Johann Christian Friedrich Hölderlin ist auch der Autor für Gedichte wie „An die Parzen“, „An die jungen Dichter“ und „An unsre Dichter“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Die Entschlafenen“ weitere 181 Gedichte vor.

+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Daten werden aufbereitet

Fertige Biographien und Interpretationen, Analysen oder Zusammenfassungen zu Werken des Autors Johann Christian Friedrich Hölderlin

Wir haben in unserem Hausaufgaben- und Referate-Archiv weitere Informationen zu Johann Christian Friedrich Hölderlin und seinem Gedicht „Die Entschlafenen“ zusammengestellt. Diese Dokumente könnten Dich interessieren.

Weitere Gedichte des Autors Johann Christian Friedrich Hölderlin (Infos zum Autor)

Zum Autor Johann Christian Friedrich Hölderlin sind auf abi-pur.de 181 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.