Da droben auf jenem Berge von Heinrich Heine

Da droben auf jenem Berge,
Da steht ein feines Schloß,
Da wohnen drei schöne Fräulein,
Von denen ich Liebe genoß.
 
Sonnabend küßte mich Jette,
Und Sonntag die Julia,
Und Montag die Kunigunde,
Die hat mich erdrückt beinah.
 
Doch Dienstag war eine Fete
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Bei meinen drei Fräulein im Schloß;
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Die Nachbarschafts-Herren und Damen,
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Die kamen zu Wagen und Roß.
 
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Ich aber war nicht geladen,
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Und das habt ihr dumm gemacht!
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Die zischelnden Muhmen und Basen,
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Die merkten’s und haben gelacht.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.2 KB)

Details zum Gedicht „Da droben auf jenem Berge“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
80
Entstehungsjahr
1823–1824
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht „Da droben auf jenem Berge“ wurde von Heinrich Heine verfasst, welcher von 1797 bis 1856 lebte. Das Gedicht gehört somit der Epoche des 19. Jahrhunderts an, genauer gesagt der literarischen Bewegung des Vormärz und der Romantik.

Beim Lesen des Gedichts fällt sofort der recht leichte und klare Ton auf, dabei finde ich die leicht humoristische und dabei doch melancholische Stimmung besonders bemerkenswert. Die Melancholie ergibt sich hauptsächlich durch die Liebesbeziehungen und den erlebten Liebeskummer des lyrischen Ichs.

Inhaltlich geht es um das lyrische Ich, das von seiner Liebe zu drei verschiedenen Frauen erzählt, die in einem Schloss auf einem Berg wohnen. An verschiedenen Tagen erfährt er ihre Zuneigung, wobei eine der Frauen, Kunigunde, ihn fast erdrückt. Dann findet ein Fest statt, zu dem er nicht eingeladen ist und worüber die Verwandten der Frauen, die Muhmen und Basen, sticheln und lachen.

Dieses Gedicht könnte als humorvolle Darstellung der Liebesbeziehungen und insbesondere des Liebeskummers interpretiert werden, den das lyrische Ich durch die Ablehnung und den Spott erlebt. Gleichzeitig könnte es jedoch auch als Kritik an den gesellschaftlichen Zuständen und Konventionen insbesondere in Bezug auf Liebe und Beziehungen gelesen werden.

Formal besteht das Gedicht aus vier Strophen zu je vier Versen. Die Sprache ist relativ schlicht und direkt, es finden sich kaum verschachtelte Sätze oder komplexe Metaphern. Vielmehr zeichnet sich das Gedicht durch seinen erzählenden Charakter und die klaren Bilder aus, die es malt. Die Sprache wirkt volkstümlich, was durch die Verwendung von Begriffen wie „Sonnabend“ und „Muhmen und Basen“ verstärkt wird. Auch das Motiv des Berges und des Schlosses könnte auf eine volkstümliche Tradition zurückgeführt werden. Darüber hinaus könnte die Erwähnung der speziellen Tage im Zusammenhang mit den verschiedenen Frauen auch eine Art Liebeslied darstellen.

Weitere Informationen

Heinrich Heine ist der Autor des Gedichtes „Da droben auf jenem Berge“. 1797 wurde Heine in Düsseldorf geboren. Im Jahr 1824 ist das Gedicht entstanden. Erscheinungsort des Textes ist Hamburg. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zugeordnet werden. Heine ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 80 Worte. Weitere bekannte Gedichte des Autors Heinrich Heine sind „Ach, die Augen sind es wieder“, „Ach, ich sehne mich nach Thränen“ und „Ach, wenn ich nur der Schemel wär’“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Da droben auf jenem Berge“ weitere 535 Gedichte vor.

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