Unter den Alpen gesungen von Johann Christian Friedrich Hölderlin

Heilige Unschuld, du der Menschen und der
Götter liebste vertrauteste! du magst im
Hause oder draußen ihnen zu Füßen
Sitzen, den Alten,
 
Immerzufriedner Weisheit voll; denn manches
Gute kennet der Mann, doch staunet er, dem
Wild gleich, oft zum Himmel, aber wie rein ist,
Reine, dir alles!
 
Siehe! das rauhe Tier des Feldes, gerne
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Dient und trauet es dir, der stumme Wald spricht
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Wie vor alters, seine Sprüche zu dir, es
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Lehren die Berge
 
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Heilge Gesetze dich, und was noch jetzt uns
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Vielerfahrenen offenbar der große
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Vater werden heißt, du darfst es allein uns
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Helle verkünden.
 
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So mit den Himmlischen allein zu sein, und
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Geht vorüber das Licht, und Strom und Wind, und
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Zeit eilt hin zum Ort, vor ihnen ein stetes
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Auge zu haben,
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Seliger weiß und wünsch ich nichts, so lange
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Nicht auch mich, wie die Weide, fort die Flut nimmt,
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Daß wohl aufgehoben, schlafend dahin ich
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Muß in den Wogen;
 
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Aber es bleibt daheim gern, wer in treuem
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Busen Göttliches hält, und frei will ich, so
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Lang ich darf, euch all, ihr Sprachen des Himmels!
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Deuten und singen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (27.1 KB)

Details zum Gedicht „Unter den Alpen gesungen“

Anzahl Strophen
6
Anzahl Verse
28
Anzahl Wörter
181
Entstehungsjahr
1770 - 1843
Epoche
Aufklärung,
Empfindsamkeit,
Sturm & Drang

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Unter den Alpen gesungen“ wurde von dem deutschen Dichter Johann Christian Friedrich Hölderlin verfasst, der von 1770 bis 1843 lebte. Dies fällt somit in die Epoche der Romantik und Frühromantik in Deutschland.

Bei dem ersten Eindruck fallen sofort die Huldigungen und die Spiritualität auf, die im Gedicht zum Ausdruck kommen. Der Dichter verwendet einen erhabenen und vorwiegend positiven Ton, um seine Wertschätzung und Verehrung für die göttlichen und natürlichen Elemente zu vermitteln. In seiner Dichtung verbindet er Natur und Spiritualität und stellt eine tiefe Verbindung zwischen den beiden her.

Das lyrische Ich spricht von der „heiligen Unschuld“, die sowohl von Menschen als auch von Göttern geliebt und geschätzt wird. Es lobt und bewundert die Unschuld und Reinheit, die in der Natur und in der Wildheit der Berge und des Waldes zu finden ist. Es wird das Vertrauen und die Zuneigung dargestellt, die das Tier des Feldes zu dieser unschuldigen Existenz hat. Es spricht auch von den „heiligen Gesetzen“ und den Lehren, die die Natur und die Götter durch ihre Existenz verkünden.

In Bezug auf die Form und Sprache des Gedichts ist es klassisch und traditionell. Es besteht aus sechs Strophen mit je vier Versen, abgesehen von der fünften Strophe, die aus acht Versen besteht. Die Sprache ist formal und altertümlich, typisch für die Epoche der Romantik und Frühromantik. Sie ist geprägt von Metaphern und bildhafter Sprache, die die natürlichen und spirituellen Elemente hervorheben. Der Dichter verwendet dabei eine Reihe von Stilmitteln, die die emotive und expressive Natur des Gedichts verstärken.

Hölderlins Gedicht „Unter den Alpen gesungen“ ist eine tiefe Verehrung und Huldigung der Unschuld, Natur und Spiritualität. Es drückt eine tiefe Wertschätzung und Bewunderung für die Schönheit und Weisheit aus, die sich in der Natur und in den göttlichen Gesetzen manifestiert. Dabei thematisiert es universelle Fragen und Themen, wie die Rolle des Menschen in der Welt, das Verhältnis zwischen Mensch und Natur, und die ewige Suche nach Wissen und Weisheit.

Weitere Informationen

Johann Christian Friedrich Hölderlin ist der Autor des Gedichtes „Unter den Alpen gesungen“. Im Jahr 1770 wurde Hölderlin in Lauffen am Neckar geboren. Zwischen den Jahren 1786 und 1843 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm & Drang, Klassik, Romantik, Biedermeier oder Junges Deutschland & Vormärz kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das vorliegende Gedicht umfasst 181 Wörter. Es baut sich aus 6 Strophen auf und besteht aus 28 Versen. Die Gedichte „Abendphantasie“, „An Ihren Genius“ und „An die Deutschen“ sind weitere Werke des Autors Johann Christian Friedrich Hölderlin. Zum Autor des Gedichtes „Unter den Alpen gesungen“ haben wir auf abi-pur.de weitere 181 Gedichte veröffentlicht.

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