Der Archipelagus von Johann Christian Friedrich Hölderlin
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Kehren die Kraniche wieder zu dir, und suchen zu |
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deinen |
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Ufern wieder die Schiffe den Lauf? umatmen |
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erwünschte |
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Lüfte dir die beruhigte Flut, und sonnet der Delphin, |
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Aus der Tiefe gelockt, am neuen Lichte den Rücken? |
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Blüht Ionien? ists die Zeit? denn immer im Frühling, |
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Wenn den Lebenden sich das Herz erneut und die |
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erste |
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Liebe den Menschen erwacht und goldner Zeiten |
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Erinnrung, |
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Komm ich zu dir und grüß in deiner Stille dich, Alter! |
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Immer, Gewaltiger! lebst du noch und ruhest im |
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Schatten |
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Deiner Berge, wie sonst; mit Jünglingsarmen |
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umfängst du |
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Noch dein liebliches Land, und deiner Töchter, o |
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Vater! |
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Deiner Inseln ist noch, der blühenden, keine verloren. |
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Kreta steht und Salamis grünt, umdämmert von |
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Lorbeern, |
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Rings von Strahlen umblüht, erhebt zur Stunde des |
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Aufgangs |
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Delos ihr begeistertes Haupt, und Tenos und Chios |
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Haben der purpurnen Früchte genug, von trunkenen |
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Hügeln |
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Quillt der Cypriertrank, und von Kalauria fallen |
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Silberne Bäche, wie einst, in die alten Wasser des |
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Vaters. |
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Alle leben sie noch, die Heroenmütter, die Inseln, |
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Blühend von Jahr zu Jahr, und wenn zu Zeiten, vom |
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Abgrund |
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Losgelassen, die Flamme der Nacht, das untre |
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Gewitter, |
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Eine der holden ergriff, und die Sterbende dir in den |
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Schoß sank, |
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Göttlicher! du, du dauertest aus, denn über den |
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dunkeln |
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Tiefen ist manches schon dir auf und untergegangen. |
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Auch die Himmlischen, sie, die Kräfte der Höhe, die |
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stillen, |
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Die den heiteren Tag und süßen Schlummer und |
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Ahnung |
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Fernher bringen über das Haupt der fühlenden |
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Menschen |
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Aus der Fülle der Macht, auch sie, die alten |
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Gespielen, |
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Wohnen, wie einst, mit dir, und oft am dämmernden |
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Abend, |
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Wenn von Asiens Bergen herein das heilige |
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Mondlicht |
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Kömmt und die Sterne sich in deiner Woge begegnen, |
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Leuchtest du von himmlischem Glanz, und so, wie sie |
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wandeln, |
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Wechseln die Wasser dir, es tönt die Weise der |
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Brüder |
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Droben, ihr Nachtgesang, im liebenden Busen dir |
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wieder. |
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Wenn die allverklärende dann, die Sonne des Tages, |
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Sie, des Orients Kind, die Wundertätige, da ist, |
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Dann die Lebenden all im goldenen Traume beginnen, |
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Den die Dichtende stets des Morgens ihnen bereitet, |
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Dir, dem trauernden Gott, dir sendet sie froheren |
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Zauber, |
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Und ihr eigen freundliches Licht ist selber so schön |
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nicht |
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Denn das Liebeszeichen, der Kranz, den immer, wie |
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vormals, |
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Deiner gedenk, doch sie um die graue Locke dir |
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windet. |
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Und umfängt der Aether dich nicht, und kehren die |
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Wolken, |
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Deine Boten, von ihm mit dem Göttergeschenke, dem |
74 |
Strahle |
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Aus der Höhe dir nicht? dann sendest du über das |
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Land sie, |
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Daß am heißen Gestad die gewittertrunkenen Wälder |
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Rauschen und wogen mit dir, daß bald, dem |
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wandernden Sohn gleich, |
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Wenn der Vater ihn ruft, mit den tausend Bächen |
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Mäander |
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Seinen Irren enteilt und aus der Ebne Kayster |
83 |
Dir entgegenfrohlockt, und der Erstgeborne, der Alte, |
84 |
Der zu lange sich barg, dein majestätischer Nil itzt |
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Hochherschreitend aus fernem Gebirg, wie im Klange |
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der Waffen, |
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Siegreich kömmt, und die offenen Arme der sehnende |
88 |
reichet. |
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89 |
Dennoch einsam dünkest du dir; in schweigender |
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Nacht hört |
91 |
Deine Weheklage der Fels, und öfters entflieht dir |
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Zürnend von Sterblichen weg die geflügelte Woge |
93 |
zum Himmel. |
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Denn es leben mit dir die edlen Lieblinge nimmer, |
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Die dich geehrt, die einst mit den schönen Tempeln |
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und Städten |
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Deine Gestade bekränzt, und immer suchen und |
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missen, |
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Immer bedürfen ja, wie Heroen den Kranz, die |
100 |
geweihten |
101 |
Elemente zum Ruhme das Herz der fühlenden |
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Menschen. |
103 |
Sage, wo ist Athen? ist über den Urnen der Meister |
104 |
Deine Stadt, die geliebteste dir, an den heiligen Ufern, |
105 |
Trauernder Gott! dir ganz in Asche |
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zusammengesunken, |
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Oder ist noch ein Zeichen von ihr, daß etwa der |
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Schiffer, |
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Wenn er vorüberkommt, sie nenn und ihrer gedenke? |
110 |
Stiegen dort die Säulen empor und leuchteten dort |
111 |
nicht |
112 |
Sonst vom Dache der Burg herab die Göttergestalten? |
113 |
Rauschte dort die Stimme des Volks, die |
114 |
stürmischbewegte, |
115 |
Aus der Agora nicht her, und eilten aus freudigen |
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Pforten |
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Dort die Gassen dir nicht zu gesegnetem Hafen |
118 |
herunter? |
119 |
Siehe! da löste sein Schiff der fernhinsinnende |
120 |
Kaufmann, |
121 |
Froh, denn es wehet' auch ihm die beflügelnde Luft |
122 |
und die Götter |
123 |
Liebten so, wie den Dichter, auch ihn, dieweil er die |
124 |
guten |
125 |
Gaben der Erd ausglich und Fernes Nahem vereinte. |
126 |
Fern nach Cypros ziehet er hin und ferne nach Tyros, |
127 |
Strebt nach Kolchis hinauf und hinab zum alten |
128 |
Aegyptos, |
129 |
Daß er Purpur und Wein und Korn und Vließe |
130 |
gewinne |
131 |
Für die eigene Stadt, und öfters über des kühnen |
132 |
Herkules Säulen hinaus, zu neuen seligen Inseln |
133 |
Tragen die Hoffnungen ihn und des Schiffes Flügel, |
134 |
indessen |
135 |
Anders bewegt, am Gestade der Stadt ein einsamer |
136 |
Jüngling |
137 |
Weilt und die Woge belauscht, und Großes ahndet der |
138 |
Ernste, |
139 |
Wenn er zu Füßen so des erderschütternden Meisters |
140 |
Lauschet und sitzt, und nicht umsonst erzog ihn der |
141 |
Meergott. |
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142 |
Denn des Genius Feind, der vielgebietende Perse, |
143 |
Jahrlang zählt' er sie schon, der Waffen Menge, der |
144 |
Knechte, |
145 |
Spottend des griechischen Lands und seiner wenigen |
146 |
Inseln, |
147 |
Und sie deuchten dem Herrscher ein Spiel, und noch, |
148 |
wie ein Traum, war |
149 |
Ihm das innige Volk, vom Göttergeiste gerüstet. |
150 |
Leicht aus spricht er das Wort und schnell, wie der |
151 |
flammende Bergquell, |
152 |
Wenn er, furchtbar umher vom gärenden Aetna |
153 |
gegossen, |
154 |
Städte begräbt in der purpurnen Flut und blühende |
155 |
Gärten, |
156 |
Bis der brennende Strom im heiligen Meere sich |
157 |
kühlet, |
158 |
So mit dem Könige nun, versengend, |
159 |
städteverwüstend, |
160 |
Stürzt von Ekbatana daher sein prächtig Getümmel; |
161 |
Weh! und Athene, die herrliche, fallt; wohl schauen |
162 |
und ringen |
163 |
Vom Gebirg, wo das Wild ihr Geschrei hört, |
164 |
fliehende Greise |
165 |
Nach den Wohnungen dort zurück und den |
166 |
rauchenden Tempeln; |
167 |
Aber es weckt der Söhne Gebet die heilige Asche |
168 |
Nun nicht mehr, im Tal ist der Tod, und die Wolke |
169 |
des Brandes |
170 |
Schwindet am Himmel dahin, und weiter im Lande zu |
171 |
ernten, |
172 |
Zieht, vom Frevel erhitzt, mit der Beute der Perse |
173 |
vorüber. |
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174 |
Aber an Salamis Ufern, o Tag an Salamis Ufern! |
175 |
Harrend des Endes stehn die Athenerinnen, die |
176 |
Jungfraun, |
177 |
Stehn die Mütter, wiegend im Arm das gerettete |
178 |
Söhnlein, |
179 |
Aber den Horchenden schallt von Tiefen die Stimme |
180 |
des Meergotts |
181 |
Heilweissagend herauf, es schauen die Götter des |
182 |
Himmels |
183 |
Wägend und richtend herab, denn dort an den |
184 |
bebenden Ufern |
185 |
Wankt seit Tagesbeginn, wie langsamwandelnd |
186 |
Gewitter, |
187 |
Dort auf schäumenden Wassern die Schlacht, und es |
188 |
glühet der Mittag, |
189 |
Unbemerket im Zorn, schon über dem Haupte den |
190 |
Kämpfern. |
191 |
Aber die Männer des Volks, die Heroenenkel, sie |
192 |
walten |
193 |
Helleren Auges jetzt, die Götterlieblinge denken |
194 |
Des beschiedenen Glücks, es zahmen die Kinder |
195 |
Athenes |
196 |
Ihren Genius, ihn, den todverachtenden, jetzt nicht. |
197 |
Denn wie aus rauchendem Blut das Wild der Wüste |
198 |
noch einmal |
199 |
Sich zuletzt verwandelt erhebt, der edleren Kraft |
200 |
gleich, |
201 |
Und den Jäger erschröckt, kehrt jetzt im Glanze der |
202 |
Waffen, |
203 |
Bei der Herrscher Gebot, furchtbargesammelt den |
204 |
Wilden, |
205 |
Mitten im Untergang, die ermattete Seele noch |
206 |
einmal. |
207 |
Und entbrannter beginnts; wie Paare ringender |
208 |
Männer |
209 |
Fassen die Schiffe sich an, in die Woge taumelt das |
210 |
Steuer, |
211 |
Unter den Streitern bricht der Boden, und Schiffer und |
212 |
Schiff sinkt. |
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213 |
Aber in schwindelnden Traum vom Liede des Tages |
214 |
gesungen, |
215 |
Rollt der König den Blick; irrlächelnd über den |
216 |
Ausgang |
217 |
Droht er, und fleht, und frohlockt, und sendet, wie |
218 |
Blitze, die Boten. |
219 |
Doch er sendet umsonst, es kehret keiner ihm wieder. |
220 |
Blutige Boten, Erschlagne des Heers, und berstende |
221 |
Schiffe, |
222 |
Wirft die Rächerin ihm zahllos, die donnernde Woge, |
223 |
Vor den Thron, wo er sitzt am bebenden Ufer, der |
224 |
Arme, |
225 |
Schauend die Flucht, und fort in die fliehende Menge |
226 |
gerissen, |
227 |
Eilt er, ihn treibt der Gott, es treibt sein irrend |
228 |
Geschwader |
229 |
Über die Fluten der Gott, der spottend sein eitel |
230 |
Geschmeid ihm |
231 |
Endlich zerschlug und den Schwachen erreicht' in der |
232 |
drohenden Rüstung. |
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233 |
Aber liebend zurück zum einsamharrenden Strome |
234 |
Kommt der Athener Volk und von den Bergen der |
235 |
Heimat |
236 |
Wogen, freudig gemischt, die glänzenden Scharen |
237 |
herunter |
238 |
Ins verlassene Tal, ach! gleich der gealterten Mutter, |
239 |
Wenn nach Jahren das Kind, das verlorengeachtete, |
240 |
wieder |
241 |
Lebend ihr an die Brüste kehrt, ein erwachsener |
242 |
Jüngling, |
243 |
Aber im Gram ist ihr die Seele gewelkt und die |
244 |
Freude |
245 |
Kommt der hoffnungsmüden zu spät und mühsam |
246 |
vernimmt sie, |
247 |
Was der liebende Sohn in seinem Danke geredet: |
248 |
So erscheint den Kommenden dort der Boden der |
249 |
Heimat. |
250 |
Denn es fragen umsonst nach ihren Hainen die |
251 |
Frommen, |
252 |
Und die Sieger empfängt die freundliche Pforte nicht |
253 |
wieder, |
254 |
Wie den Wanderer sonst sie empfing, wenn er froh |
255 |
von den Inseln |
256 |
Wiederkehrt' und die selige Burg der Mutter Athene |
257 |
Über sehnendem Haupt ihm fernherglänzend |
258 |
heraufging. |
259 |
Aber wohl sind ihnen bekannt die verödeten Gassen |
260 |
Und die trauernden Gärten umher und auf der Agora, |
261 |
Wo des Portikus Säulen gestürzt und die göttlichen |
262 |
Bilder |
263 |
Liegen, da reicht in der Seele bewegt, und der Treue |
264 |
sich freuend, |
265 |
Jetzt das liebende Volk zum Bunde die Hände sich |
266 |
wieder. |
267 |
Bald auch suchet und sieht den Ort des eigenen |
268 |
Hauses |
269 |
Unter dem Schutt der Mann; ihm weint am Halse, der |
270 |
trauten |
271 |
Schlummerstätte gedenk, sein Weib, es fragen die |
272 |
Kindlein |
273 |
Nach dem Tische, wo sonst in lieblicher Reihe sie |
274 |
saßen, |
275 |
Von den Vätern gesehn, den lächelnden Göttern des |
276 |
Hauses. |
277 |
Aber Gezelte bauet das Volk, es schließen die alten |
278 |
Nachbarn wieder sich an, und nach des Herzens |
279 |
Gewohnheit |
280 |
Ordnen die luftigen Wohnungen sich umher an den |
281 |
Hügeln. |
282 |
So indessen wohnen sie nun, wie die Freien, die |
283 |
Alten, |
284 |
Die, der Stärke gewiß und dem kommenden Tage |
285 |
vertrauend, |
286 |
Wandernden Vögeln gleich, mit Gesange von Berge |
287 |
zu Berg einst |
288 |
Zogen, die Fürsten des Forsts und des weitumirrenden |
289 |
Stromes. |
290 |
Doch umfangt noch, wie sonst, die Muttererde, die |
291 |
treue, |
292 |
Wieder ihr edel Volk, und unter heiligem Himmel |
293 |
Ruhen sie sanft, wenn milde, wie sonst, die Lüfte der |
294 |
Jugend |
295 |
Um die Schlafenden wehn, und aus Platanen Ilissus |
296 |
Ihnen herüberrauscht, und neue Tage verkündend, |
297 |
Lockend zu neuen Taten, bei Nacht die Woge des |
298 |
Meergotts |
299 |
Fernher tönt und fröhliche Träume den Lieblingen |
300 |
sendet. |
301 |
Schon auch sprossen und blühn die Blumen mählich, |
302 |
die goldnen, |
303 |
Auf zertretenem Feld, von frommen Händen gewartet, |
304 |
Grünet der Ölbaum auf, und auf Kolonos Gefilden |
305 |
Nähren friedlich, wie sonst, die Athenischen Rosse |
306 |
sich wieder. |
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307 |
Aber der Muttererd und dem Gott der Woge zu Ehren |
308 |
Blühet die Stadt itzt auf, ein herrlich Gebild, dem |
309 |
Gestirn gleich |
310 |
Sichergegründet, des Genius Werk, denn Fesseln der |
311 |
Liebe |
312 |
Schafft er gerne sich so, so hält in großen Gestalten, |
313 |
Die er selbst sich erbaut, der immerrege sich |
314 |
bleibend. |
315 |
Sieh! und dem Schaffenden dienet der Wald, ihm |
316 |
reicht mit den andern |
317 |
Bergen nahe zur Hand der Pentele Marmor und Erze, |
318 |
Aber lebend, wie er, und froh und herrlich entquillt es |
319 |
Seinen Händen, und leicht, wie der Sonne, gedeiht das |
320 |
Geschäft ihm. |
321 |
Brunnen steigen empor und über die Hügel in reinen |
322 |
Bahnen gelenkt, ereilt der Quell das glänzende |
323 |
Becken; |
324 |
Und umher an ihnen erglänzt, gleich festlichen Helden |
325 |
Am gemeinsamen Kelch, die Reihe der Wohnungen, |
326 |
hoch ragt |
327 |
Der Prytanen Gemach, es stehn Gymnasien offen, |
328 |
Göttertempel entstehn, ein heiligkühner Gedanke |
329 |
Steigt, Unsterblichen nah, das Olympion auf in den |
330 |
Aether |
331 |
Aus dem seligen Hain; noch manche der himmlischen |
332 |
Hallen! |
333 |
Mutter Athene, dir auch, dir wuchs dein herrlicher |
334 |
Hügel |
335 |
Stolzer aus der Trauer empor und blühte noch lange, |
336 |
Gott der Wogen und dir, und deine Lieblinge sangen |
337 |
Frohversammelt noch oft am Vorgebirge den Dank |
338 |
dir. |
|
|
339 |
O die Kinder des Glücks, die frommen! wandeln sie |
340 |
fern nun |
341 |
Bei den Vätern daheim, und der Schicksalstage |
342 |
vergessen, |
343 |
Drüben am Lethestrom, und bringt kein Sehnen sie |
344 |
wieder? |
345 |
Sieht mein Auge sie nie? ach! findet über den tausend |
346 |
Pfaden der grünenden Erd, ihr göttergleichen |
347 |
Gestalten! |
348 |
Euch das Suchende nie, und vernahm ich darum die |
349 |
Sprache, |
350 |
Darum die Sage von euch, daß immertrauernd die |
351 |
Seele |
352 |
Vor der Zeit mir hinab zu euern Schatten entfliehe? |
353 |
Aber näher zu euch, wo eure Haine noch wachsen, |
354 |
Wo sein einsames Haupt in Wolken der heilige Berg |
355 |
hüllt, |
356 |
Zum Parnassos will ich, und wenn im Dunkel der |
357 |
Eiche |
358 |
Schimmernd, mir Irrenden dort Kastalias Quelle |
359 |
begegnet, |
360 |
Will ich, mit Tränen gemischt, aus blütenumdufteter |
361 |
Schale |
362 |
Dort, auf keimendes Grün, das Wasser gießen, damit |
363 |
doch, |
364 |
O ihr Schlafenden all! ein Totenopfer euch werde. |
365 |
Dort im schweigenden Tal, an Tempes hangenden |
366 |
Felsen, |
367 |
Will ich wohnen mit euch, dort oft, ihr herrlichen |
368 |
Namen! |
369 |
Her euch rufen bei Nacht, und wenn ihr zürnend |
370 |
erscheinet, |
371 |
Weil der Pflug die Gräber entweiht, mit der Stimme |
372 |
des Herzens |
373 |
Will ich, mit frommem Gesang euch sühnen, heilige |
374 |
Schatten! |
375 |
Bis zu leben mit euch, sich ganz die Seele gewöhnet. |
376 |
Fragen wird der Geweihtere dann euch manches, ihr |
377 |
Toten! |
378 |
Euch, ihr Lebenden auch, ihr hohen Kräfte des |
379 |
Himmels, |
380 |
Wenn ihr über dem Schutt mit euren Jahren |
381 |
vorbeigeht, |
382 |
Ihr in der sicheren Bahn! denn oft ergreifet das Irrsal |
383 |
Unter den Sternen mir, wie schaurige Lüfte, den |
384 |
Busen, |
385 |
Daß ich spähe nach Rat, und lang schon reden sie |
386 |
nimmer |
387 |
Trost den Bedürftigen zu, die prophetischen Haine |
388 |
Dodonas, |
389 |
Stumm ist der delphische Gott, und einsam liegen und |
390 |
öde |
391 |
Längst die Pfade, wo einst, von Hoffnungen leise |
392 |
geleitet, |
393 |
Fragend der Mann zur Stadt des redlichen Sehers |
394 |
heraufstieg. |
395 |
Aber droben das Licht, es spricht noch heute zu |
396 |
Menschen, |
397 |
Schöner Deutungen voll und des großen Donnerers |
398 |
Stimme |
399 |
Ruft es: Denket ihr mein? und die trauernde Woge des |
400 |
Meergotts |
401 |
Hallt es wider: Gedenkt ihr nimmer meiner, wie |
402 |
vormals? |
403 |
Denn es ruhn die Himmlischen gern am fühlenden |
404 |
Herzen; |
405 |
Immer, wie sonst, geleiten sie noch, die begeisternden |
406 |
Kräfte, |
407 |
Gerne den strebenden Mann und über Bergen der |
408 |
Heimat |
409 |
Ruht und waltet und lebt allgegenwärtig der Aether, |
410 |
Daß ein liebendes Volk in des Vaters Armen |
411 |
gesammelt, |
412 |
Menschlich freudig, wie sonst, und Ein Geist allen |
413 |
gemein sei. |
414 |
Aber weh! es wandelt in Nacht, es wohnt, wie im |
415 |
Orkus, |
416 |
Ohne Göttliches unser Geschlecht. Ans eigene |
417 |
Treiben |
418 |
Sind sie geschmiedet allein, und sich in der tosenden |
419 |
Werkstatt |
420 |
Höret jeglicher nur und viel arbeiten die Wilden |
421 |
Mit gewaltigem Arm, rastlos, doch immer und immer |
422 |
Unfruchtbar, wie die Furien, bleibt die Mühe der |
423 |
Armen. |
424 |
Bis, erwacht vom ängstigen Traum, die Seele den |
425 |
Menschen |
426 |
Aufgeht, jugendlich froh, und der Liebe segnender |
427 |
Othem |
428 |
Wieder, wie vormals oft, bei Hellas blühenden |
429 |
Kindern, |
430 |
Wehet in neuer Zeit und über freierer Stirne |
431 |
Uns der Geist der Natur, der fernherwandelnde, |
432 |
wieder |
433 |
Stilleweilend der Gott in goldnen Wolken erscheinet. |
434 |
Ach! und säumest du noch? und jene, die |
435 |
Göttlichgebornen, |
436 |
Wohnen immer, o Tag! noch als in Tiefen der Erde |
437 |
Einsam unten, indes ein immerlebender Frühling |
438 |
Unbesungen über dem Haupt den Schlafenden |
439 |
dämmert? |
440 |
Aber länger nicht mehr! schon hör ich ferne des |
441 |
Festtags |
442 |
Chorgesang auf grünem Gebirg und das Echo der |
443 |
Haine, |
444 |
Wo der Jünglinge Brust sich hebt, wo die Seele des |
445 |
Volks sich |
446 |
Stillvereint im freieren Lied, zur Ehre des Gottes, |
447 |
Dem die Höhe gebührt, doch auch die Tale sind |
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heilig; |
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Denn, wo fröhlich der Strom in wachsender Jugend |
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hinauseilt, |
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Unter Blumen des Lands, und wo auf sonnigen Ebnen |
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Edles Korn und der Obstwald reift, da kränzen am |
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Feste |
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Gerne die Frommen sich auch, und auf dem Hügel der |
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Stadt glänzt, |
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Menschlicher Wohnung gleich, die himmlische Halle |
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der Freude. |
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Denn voll göttlichen Sinns ist alles Leben geworden, |
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Und vollendend, wie sonst, erscheinst du wieder den |
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Kindern |
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Überall, o Natur! und, wie vom Quellengebirg, rinnt |
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Segen von da und dort in die keimende Seele dem |
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Volke. |
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Dann, dann, o ihr Freuden Athens! ihr Taten in |
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Sparta! |
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Köstliche Frühlingszeit im Griechenlande! wenn |
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unser |
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Herbst kömmt, wenn ihr gereift, ihr Geister alle der |
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Vorwelt! |
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Wiederkehret und siehe! des Jahrs Vollendung ist |
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nahe! |
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Dann erhalte das Fest auch euch, vergangene Tage! |
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Hin nach Hellas schaue das Volk, und weinend und |
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dankend |
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Sänftige sich in Erinnerungen der stolze Triumphtag! |
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Aber blühet indes, bis unsre Früchte beginnen, |
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Blüht, ihr Gärten Ioniens! nur, und die an Athens |
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Schutt |
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Grünen, ihr Holden! verbergt dem schauenden Tage |
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die Trauer! |
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Kränzt mit ewigem Laub, ihr Lorbeerwälder! die |
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Hügel |
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Eurer Toten umher, bei Marathon dort, wo die |
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Knaben |
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Siegend starben, ach! dort auf Chäroneas Gefilden, |
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Wo mit den Waffen ins Blut die letzten Athener |
487 |
enteilten, |
488 |
Fliehend vor dem Tage der Schmach, dort, dort von |
489 |
den Bergen |
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Klagt ins Schlachttal täglich herab, dort singet von |
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Oetas |
492 |
Gipfeln das Schicksalslied, ihr wandelnden Wasser, |
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herunter! |
494 |
Aber du, unsterblich, wenn auch der Griechengesang |
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schon |
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Dich nicht feiert, wie sonst, aus deinen Wogen, o |
497 |
Meergott! |
498 |
Töne mir in die Seele noch oft, daß über den Wassern |
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Furchtlosrege der Geist, dem Schwimmer gleich, in |
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der Starken |
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Frischem Glücke sich üb, und die Göttersprache, das |
502 |
Wechseln |
503 |
Und das Werden versteh, und wenn die reißende Zeit |
504 |
mir |
505 |
Zu gewaltig das Haupt ergreift und die Not und das |
506 |
Irrsal |
507 |
Unter Sterblichen mir mein sterblich Leben |
508 |
erschüttert, |
509 |
Laß der Stille mich dann in deiner Tiefe gedenken. |
Details zum Gedicht „Der Archipelagus“
11
509
2672
1770 - 1843
Aufklärung,
Empfindsamkeit,
Sturm & Drang
Gedicht-Analyse
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Der Archipelagus“ des Autors Johann Christian Friedrich Hölderlin. Geboren wurde Hölderlin im Jahr 1770 in Lauffen am Neckar. Zwischen den Jahren 1786 und 1843 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm & Drang, Klassik, Romantik, Biedermeier oder Junges Deutschland & Vormärz zugeordnet werden. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das Gedicht besteht aus 509 Versen mit insgesamt 11 Strophen und umfasst dabei 2672 Worte. Weitere bekannte Gedichte des Autors Johann Christian Friedrich Hölderlin sind „An die Parzen“, „An die jungen Dichter“ und „An unsre Dichter“. Zum Autor des Gedichtes „Der Archipelagus“ haben wir auf abi-pur.de weitere 181 Gedichte veröffentlicht.
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- An die Parzen
- An die jungen Dichter
- An unsre Dichter
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- Das Unverzeihliche
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Zum Autor Johann Christian Friedrich Hölderlin sind auf abi-pur.de 181 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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