Das Rosenband von Friedrich Gottlieb Klopstock

1	Im Frühlingsschatten fand ich sie;
2	Da band ich sie mit Rosenbändern
3	Sie fühlt' es nicht, und schlummerte.
4	Ich sah sie an; mein Leben hing
5	Mit diesem Blick an ihrem Leben:
6	Ich fühlt' es wohl, und wußt' es nicht.
7	Doch lispelt' ich ihr sprachlos zu,
8	Und rauschte mit den Rosenbändern:
9	Da wachte sie vom Schlummer auf.
10	Sie sah mich an; ihr Leben hing
11	Mit diesem Blick an meinem Leben,
12	Und um uns ward's Elysium.

Details zum Gedicht „Das Rosenband“

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Das Rosenband“ wurde von Friedrich Gottlieb Klopstock verfasst, einem bedeutenden deutschen Dichter der Aufklärung, der im 18. Jahrhundert wirkte. Es handelt sich um ein Liebesgedicht, das pure Zuneigung und bedingungslose Liebe thematisiert.

Im ersten Eindruck wirkt das Gedicht romantisch und süß, es erzeugt Bilder von Frühling und Liebe, es zeugt von hoher Emotionalität und Zärtlichkeit.

Inhaltlich geht es um eine Begegnung des lyrischen Ichs mit einer schlafenden Geliebten im Frühlingsschatten. Das Ich bindet sie mit Rosenbändern, symbolisch für die Liebe und Bindung, die das Ich zu ihr empfindet. Sie schlummert und ist sich dessen nicht bewusst. Der Anblick ihrer schlafenden Gestalt hängt tiefgreifend am Leben des lyrischen Ichs, doch es ist sich dieses Einflusses noch nicht völlig bewusst. Das lyrische Ich spricht leise, fast sprachlos zu ihr und bewegt dabei das Rosenband. Daraufhin erwacht sie und blickt das Ich an. Diese Begegnung wird als existenziell und tiefgreifend dargestellt, sie ist mit dem Leben des lyrischen Ichs verbunden. Diese Begegnung verwandelt die Umgebung in ein Elysium, ein Paradies.

Die Form des Gedichts besteht aus vier Strophen, jede Strophe enthält drei Verse. Der metrische Rhythmus und Reimstruktur geben dem Gedicht eine feierliche und ernste Stimmung. Die einfache, aber emotionale Sprache und die metaphorische Darstellung der Liebe drücken die Tiefe des Gefühls aus, das das lyrische Ich empfindet.

Die Verwendung von Elementen der Natur, wie der Frühling und die Rosen, sind typisch für die poetische Tradition der Romantik, in der die Natur oft als ein Medium benutzt wird, um tiefere Gefühle und Sehnsüchte auszudrücken. Diese Elemente verleihen dem Gedicht eine idyllische und romantische Stimmung.

Insgesamt interpretiere ich das Gedicht als ein Epos der Liebe, wobei das lyrische Ich sein tiefe Gefühl auf elegante und sinnliche Weise ausdrückt. Es zeigt die intensive Bindung zwischen zwei Menschen und die berührende Wirkung der Liebe.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Das Rosenband“ des Autors Friedrich Gottlieb Klopstock. Der Autor Friedrich Gottlieb Klopstock wurde 1724 in Quedlinburg geboren. Zwischen den Jahren 1740 und 1803 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Empfindsamkeit kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Der Schriftsteller Klopstock ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 73 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Weitere Werke des Dichters Friedrich Gottlieb Klopstock sind „Die Wahl“, „Die Waage“ und „Sie“. Zum Autor des Gedichtes „Das Rosenband“ haben wir auf abi-pur.de weitere 65 Gedichte veröffentlicht.

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