Edone von Friedrich Gottlieb Klopstock

Dein süßes Bild, Edone,
Schwebt stets vor meinem Blick;
Allein ihn trüben Zähren,
Daß du es selbst nicht bist.
 
Ich seh' es, wenn der Abend
Mir dämmert, wenn der Mond
Mir glänzt, seh ichs, und weine,
Daß du es selbst nicht bist.
 
Bei jenes Tales Blumen,
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Die ich ihr lesen will,
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Bei jenen Myrtenzweigen,
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Die ich ihr flechten will,
 
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Beschwör ich dich, Erscheinung,
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Auf, und verwandle dich!
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Verwandle dich, Erscheinung,
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Und werd Edone selbst!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24 KB)

Details zum Gedicht „Edone“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
74
Entstehungsjahr
1724 - 1803
Epoche
Empfindsamkeit

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Edone“ wurde von Friedrich Gottlieb Klopstock geschrieben, einem deutschen Dichter der Aufklärung, der von 1724 bis 1803 lebte.

Auf den ersten Blick erscheint das Gedicht wie ein Ausdruck von Sehnsucht und Verlust. Der Sprecher des Gedichtes, das lyrische Ich, scheint in tiefer Trauer um eine geliebte Person namens Edone zu sein. Dieser Schmerz manifestiert sich in der fixierten Wahrnehmung des Sprechers, der immer wieder das Bild von Edone vor sich sieht, obwohl sie nicht wirklich da ist.

In einfachen Worten spricht das lyrische Ich im Gedicht über seine Sehnsucht nach Edone, einer Person, die anscheinend nicht mehr bei ihm ist. Das Bild von Edone ist ständig in seiner Vorstellung präsent, obwohl sie nicht real anwesend ist. Diese ständige geistige Präsenz ist für das lyrische Ich einerseits tröstlich, andererseits ist sie eine qualvolle Erinnerung daran, dass Edone nicht in der Realität vorhanden ist. Diese Sehnsucht und der Wunsch, dass die Erscheinung sich in die wirkliche Edone verwandelt, zeigen, wie tief die Bindung und die Liebe zum verlorenen Gegenüber sind.

Das Gedicht ist in vier Strophen mit jeweils vier Versen unterteilt, was eine streng geregelte und geordnete Form bietet. Die Sprache des Gedichtes ist einfach und direkt, was die emotionale Intensität des Inhalts weiter betont. Die Worte sind sorgfältig gewählt und vermitteln ein Gefühl von Sehnsucht und Verzweiflung, das durch die ständige Wiederholung des Wunsches, dass die Erscheinung sich in die wirkliche Edone verwandeln soll, weiter unterstrichen wird.

Dieses Gedicht spiegelt Klopstocks Neigung zur Emotionalität und persönlichen Ausdrucksform wider, eine Charakteristik, die typisch für die Literatur der Aufklärungszeit war. Es handelt sich um eine tief emotionale und persönliche Darstellung von Sehnsucht und Verlust, in der die Worte sorgfältig gewählt sind, um ein starkes Gefühl von Trauer und Verlangen zu vermitteln.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Edone“ ist Friedrich Gottlieb Klopstock. Im Jahr 1724 wurde Klopstock in Quedlinburg geboren. Zwischen den Jahren 1740 und 1803 ist das Gedicht entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Empfindsamkeit zu. Der Schriftsteller Klopstock ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 74 Worte. Weitere bekannte Gedichte des Autors Friedrich Gottlieb Klopstock sind „Die Waage“, „Sie“ und „An die rheinischen Republikaner“. Zum Autor des Gedichtes „Edone“ haben wir auf abi-pur.de weitere 65 Gedichte veröffentlicht.

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