Die Jakobiner von Friedrich Gottlieb Klopstock
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Die Korporationen - verzeiht das Wort, |
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Das schlecht ist wie die Sache - vernichtete |
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Das freie Frankreich; durchgehauen, |
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Zuckten im Sande die kleinen Schlangen. |
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Und doch erhob sich neben den Liegenden |
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Die Korporation, der Jakoberklub! |
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Ihr Kopf durchrast Paris, und ihre |
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Schlängelung windet sich durch ganz Frankreich. |
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Ha, täubet euch denn Taubheit? vernehmt ihr nicht, |
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Wie sie aus ihrem scheußlichsten Innersten |
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Musik beginnt, die selten zweimal |
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Hörte der Wanderer? wie sie klappert? |
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Treibt ihr die Riesenschlang' in die Höhle nicht |
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Zurück, und wälzt nicht Felsen dem Schlunde vor; |
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So wird ihr Geiferbiß die Freiheit, |
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Welch' ihr erschuft, in den Staub euch stürzen. |
Details zum Gedicht „Die Jakobiner“
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1724 - 1803
Empfindsamkeit
Gedicht-Analyse
Das vorliegende Gedicht „Die Jakobiner“ stammt von Friedrich Gottlieb Klopstock, einem der führenden Dichter der deutschen Aufklärung, geboren 1724 und gestorben 1803. Es ist daher in die literarische Epoche der Aufklärung einzuordnen.
Auf den ersten Blick fällt auf, dass das Gedicht einen historischen Bezugspunkt hat, da es sich auf die Jakobiner bezieht - eine politische Gruppierung während der Französischen Revolution. Die dunkle, bedrohliche Bildsprache, die mit Schlangen und Klapperschlangen arbeitet, vermittelt einen ernsten, warnenden Ton.
In einfachen Worten geht es in dem Gedicht um die Kritik am Jakobinerklub und der damit verbundenen politischen Ausrichtung. Das lyrische Ich setzt die Jakobiner mit Schlangen gleich, die Frankreich, symbolisch für die Freiheit, bedrohen. Es äußert eine deutliche Warnung vor den möglichen Folgen, wenn die „Riesenschlange“ nicht kontrolliert wird.
In formaler Hinsicht zeigt das Gedicht eine klare und strenge Struktur. Jede Strophe umfasst vier Verse und die Regelmäßigkeit in der Versanordnung und der rhythmischen Struktur kann als Ausdruck von Klopstocks hoher handwerklicher Fertigkeit gesehen werden. Die Metapher der Schlange, die durch das ganze Gedicht hindurch genutzt wird, dient dabei als wiederkehrendes Bild, das die Bedrohung und die Gefahr unterstreicht.
In Bezug auf die Sprache und den Stil ist zu beachten, dass Klopstock in seinem Gedicht eher formell und distanziert schreibt. Dabei spielt er mit der Mehrdeutigkeit der Worte. So werden die „Korporationen“ sowohl als konkrete politische Institutionen als auch als symbolische Schlangen interpretiert. Klopstock nutzt die Sprache, um seine politische Kritik auszudrücken und seinen Standpunkt klar zu machen.
Zusammenfassend kann man sagen, dass „Die Jakobiner“ ein politisches Gedicht ist, das sich kritisch mit den Auswirkungen der Französischen Revolution auseinandersetzt und eine Warnung vor unkontrollierter Macht und dem Verlust von Freiheit ausdrückt. In Form und Sprache zeigt es Klopstocks Fähigkeit, komplexe Themen in wenigen Worten anschaulich zu machen.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Die Jakobiner“ des Autors Friedrich Gottlieb Klopstock. Im Jahr 1724 wurde Klopstock in Quedlinburg geboren. Zwischen den Jahren 1740 und 1803 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Empfindsamkeit zuordnen. Der Schriftsteller Klopstock ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 102 Worte. Friedrich Gottlieb Klopstock ist auch der Autor für Gedichte wie „Die Wahl“, „Die Waage“ und „Sie“. Zum Autor des Gedichtes „Die Jakobiner“ haben wir auf abi-pur.de weitere 65 Gedichte veröffentlicht.
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