Die Musik von Friedrich Gottlieb Klopstock
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Sterbliche nur genössen der Freuden froheste, reinste, |
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Sie allein die Musik? |
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Und nicht auch die Bewohner der Leier, oder |
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Apollos? |
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Anderer Welten umher? |
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Wir entlocketen nur durch mannigfalte Berührung, |
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Durch gelinderen stärkeren Hauch, |
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Lebende Töne den Formen, die jenen wir bildeten? |
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hätten |
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Stimmen allein zu Gesang? |
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Andre schüfen nicht auch, die Zauberhalle zu ordnen, |
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Gang und Verhalt? |
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Irrt doch nicht so! Wie wisset ihr denn, ob dort, wo es |
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schimmert, |
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Nicht auch freue Musik? |
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Droben nicht töne lautere Form? nicht hellere Lippe |
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Singend erschüttre das Herz? |
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Ob man vielleicht nicht selbst zu des Haines |
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Geräusch, und der Weste |
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Säuseln, stimme den rieselnden Bach? |
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Zum Einklange nicht bringe den Donnersturm mit |
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dem Weltmeer? |
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Die mit dem tausendstimmigen Chor? |
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Irrt doch nicht so! Es freut nicht allein in den Sternen; |
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es freuet |
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Auch in dem Himmel Musik. |
Details zum Gedicht „Die Musik“
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1724 - 1803
Empfindsamkeit
Gedicht-Analyse
Die vorliegende Gedichtinterpretation befasst sich mit dem Poem „Die Musik“ von Friedrich Gottlieb Klopstock (1724-1803), einem der bedeutendsten Dichter der deutschen Literatur des 18. Jahrhunderts. Er war einer der zentralen Figuren der sogenannten Empfindsamkeit, einer literarischen Strömung, die auf die Erzeugung von emotionalen Reaktionen abzielte. Ebenso zeigte er Vorgriffe auf die spätere literarische Epoche der Romantik.
Das Gedicht hinterlässt zunächst den Eindruck einer tiefen Sehnsucht nach Harmonie und Schönheit. Schlüsselbegriffe wie „Freude“, „Leier“, „Apollo“ und „Musik“ deuten darauf hin, dass Klopstock sich auf Kunst und Poesie als einen Quell der Inspiration konzentriert.
Der Inhalt lässt sich in einfache Worte fassen: es geht um die allgemeine Anerkennung und Bedeutung der Musik. Nicht nur Menschen, sondern auch mythologische und kosmische Wesenheiten würden Musik genießen. Es wird die Frage aufgeworfen, ob nur Menschen in der Lage seien, „lebende Töne“ zu erzeugen. Klopstock suggeriert, dass auch außerirdische Wesen und Naturphänomene Teil des musikalischen Universums sein könnten.
Das lyrische Ich scheint zu betonen, dass Musik ein universelles und transzendentes Phänomen ist, das alle Lebensformen und sogar die Natur selbst umfasst. Es betont auch die menschliche Fähigkeit, durch ihre kreative und künstlerische Schöpfung zur Musikalität des Kosmos beizutragen.
In Bezug auf die Form des Gedichts besteht es aus einer einzigen, 26 Verse umfassenden Strophe. Es folgt keinen spezifischen Reimschema oder Metrum, typisch für die freie Versform, die Klopstock oft in seinen Gedichten nutzte. Die Sprache des Gedichts ist sowohl lyrisch als auch philosophisch. Es verwendet einen reichhaltigen, bildhaften Wortschatz und enthält zahlreiche rhetorische Fragen, was dazu beiträgt, ein Gefühl von Rätsel und Geheimnis hervorzurufen.
Abschließend lässt sich sagen, dass Klopstock in „Die Musik“ die universelle Bedeutung und Wertschätzung der Musik unterstreicht. Er hebt die Freude und emotionale Befreiung hervor, die sie bietet, und lädt den Leser ein, über die verschiedenen Formen und Gestalten der Musik im Kosmos nachzudenken. Klopstock fordert uns auf, die Musik nicht nur als menschliche Kreation zu sehen, sondern als ein universell vorhandenes Phänomen, das das gesamte Universum durchdringt und miteinander verbindet.
Weitere Informationen
Friedrich Gottlieb Klopstock ist der Autor des Gedichtes „Die Musik“. Klopstock wurde im Jahr 1724 in Quedlinburg geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1740 und 1803. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Empfindsamkeit zuordnen. Der Schriftsteller Klopstock ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 135 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 26 Versen mit nur einer Strophe. Weitere bekannte Gedichte des Autors Friedrich Gottlieb Klopstock sind „Die Unschuldigen“, „Losreißung“ und „Die Wahl“. Zum Autor des Gedichtes „Die Musik“ haben wir auf abi-pur.de weitere 65 Gedichte veröffentlicht.
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