Jägerlied von Eduard Mörike
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Zierlich ist des Vogels Tritt im Schnee, |
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Wenn er wandelt auf des Berges Höh: |
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Zierlicher schreibt Liebchens liebe Hand, |
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Schreibt ein Brieflein mir in ferne Land'. |
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In die Lüfte hoch ein Reiher steigt, |
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Dahin weder Pfeil noch Kugel fleugt: |
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Tausendmal so hoch und so geschwind |
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Die Gedanken treuer Liebe sind. |
Details zum Gedicht „Jägerlied“
Eduard Mörike
2
8
50
1804 - 1875
Biedermeier
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Jägerlied“ wurde von Eduard Mörike verfasst, einem bedeutenden Vertreter der deutschen Romantik, der von 1804 bis 1875 lebte. Die Romantik liegt zeitlich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und ist eine literarische Epoche, in der Gefühl und Intuition über die Vernunft gestellt wurden und eine starke Betonung auf die Kraft der Natur lag.
Betrachtet man den ersten Eindruck des Gedichts, fällt sowohl eine Huldigung an die Schönheit der Natur als auch an die Stärke der menschlichen Emotionen auf. Mörikes starke Liebe zur Natur und sein Hang zur Romantik sind in dieser Hymne an die Liebe deutlich erkennbar.
Inhaltlich betrachtet, stellt Mörike in seinem „Jägerlied“ Beziehungen zwischen der Natur und den menschlichen Gefühlen her. Das lyrische Ich spricht zunächst von der Anmut eines Vogels, der durch den Schnee geht, vergleicht diese jedoch mit der noch feineren Schönheit der Handschrift seiner Geliebten, die ihm aus der Ferne schreibt. Im zweiten Verspaar spricht er von einem Reiher, der so hoch fliegt, dass weder Pfeil noch Kugel ihn erreichen können, und setzt dies in Relation zur unaufhaltbaren Kraft der Gedanken an die treue Liebe, die sogar noch höher und schneller fliegen.
Formal besteht das Gedicht aus zwei Vierzeilern. Es ist in Kreuzreimen verfasst, die dem Gedicht einen harmonischen Klang verleihen. Die Sprache ist klar und bildhaft und lässt sowohl die Schönheit der natürlichen Welt als auch die Stärke der zwischenmenschlichen Gefühle lebendig werden.
Zusammengefasst handelt es sich bei Mörikes „Jägerlied“ um ein romantisch-lyrisches Gedicht, das die Liebe des lyrischen Ichs zu einem anderen Menschen betont, wobei die Schönheit und Stärke dieser Emotionen durch den Vergleich mit beeindruckenden Naturphänomenen intensiviert wird.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Jägerlied“ des Autors Eduard Mörike. 1804 wurde Mörike in Ludwigsburg geboren. In der Zeit von 1820 bis 1875 ist das Gedicht entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Biedermeier zugeordnet werden. Mörike ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 50 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Die Gedichte „Nimmersatte Liebe“, „Lose Ware“ und „Gesang Weylas“ sind weitere Werke des Autors Eduard Mörike. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Jägerlied“ weitere 171 Gedichte vor.
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