Tibullus von Eduard Mörike

Wie der wechselnde Wind nach allen Seiten die hohen
Saaten im weichen Schwung niedergebogen
durchwühlt:
Liebekranker Tibull! so unstet fluten, so reizend,
Deine Gesänge dahin, während der Gott dich
bestürmt.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Tibullus“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
6
Anzahl Wörter
30
Entstehungsjahr
1804 - 1875
Epoche
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Das kurze Gedicht „Tibullus“ wurde von Eduard Mörike verfasst, einem deutschen Dichter und Schriftsteller, der im 19. Jahrhundert lebte. Mörike zählt zur literarischen Epoche des Biedermeiers und war ihr bekanntester Vertreter.

Beim ersten Lesen erweckt das Gedicht Bilder von Feldern mit hohem Getreide, das sich elegant vor dem Wind neigt, und einen direkten Vergleich mit der Natur. Man kann eine gewisse emotionale Tiefe wahrnehmen und ein eher ruhiges, melancholisches Gefühl, das im Gedicht mitschwingt.

Mörike porträtiert in dem Gedicht den liebeskranken Tibullus, einen römischen Dichter, der für seine leidenschaftlichen Elegien bekannt ist. Tibullus wird als jemand dargestellt, dessen Gefühle und Gedanken ebenso unstet sind wie der Wind, der das hohe Getreide auf den Feldern durchwühlt. Mit den Worten „so reizend, Deine Gesänge dahin, während der Gott dich bestürmt“ weist Mörike wahrscheinlich auf den Gott der Liebe hin, dessen Einfluss Tibullus' Lieder und seine innere Unruhe antreibt.

Formal ist das Gedicht in nur eine Strophe mit sechs Versen unterteilt. Der Duktus ist fließend und entspricht dem lebhaften Bild, das Mörike vom Wind und Tibullus' unsteter Gefühlswelt zeichnet. Seine Beschreibungen sind lebendig und detailliert, was auf die Verwendung bildhafter und expressiver Sprache hinweist. Mörikes Wortwahl verleiht dem Gedicht eine romantische und lyrische Atmosphäre. Im übertragenen Sinne kann man das Gedicht als Metapher für die unsichere, wechselnde Dynamik der Liebe und Leidenschaft sehen, die in Tibullus' Werken zum Ausdruck kommt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dieses Gedicht das Porträt des Dichters Tibullus ist, dessen Leidenschaft und Gefühle sich in seinen Werken widerspiegeln und werden in ähnlicher Weise dargestellt, wie Mörike den wechselnden Wind und das hohe Getreide beschreibt.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Tibullus“ des Autors Eduard Mörike. 1804 wurde Mörike in Ludwigsburg geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1820 bis 1875 entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Biedermeier kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei Mörike handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 6 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 30 Worte. Der Dichter Eduard Mörike ist auch der Autor für Gedichte wie „Auf eine Christblume“, „Hülfe in der Not“ und „Pastoralerfahrung“. Zum Autor des Gedichtes „Tibullus“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 171 Gedichte vor.

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