Weihgeschenk von Eduard Mörike
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Von kunstfertigen Händen geschält, drei Äpfelchen, |
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zierlich, |
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Hängend an einem Zweig, den noch ein Blättchen |
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umgrünt; |
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Weiß wie das Wachs ihr Fleisch, von lieblicher Röte |
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durchschimmert; |
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Dicht aneinandergeschmiegt, bärgen die nackten |
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sich gern. |
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Schämet euch nicht, ihr Schwestern! euch hat ein |
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Mädchen entkleidet, |
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Und den Chariten fromm bringet ein Sänger euch |
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dar. |
Details zum Gedicht „Weihgeschenk“
Eduard Mörike
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12
52
1804 - 1875
Biedermeier
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Weihgeschenk“ stammt von Eduard Mörike, einem bekannten deutschen Lyriker und Schriftsteller des 19. Jahrhunderts, der der Schwäbischen Schule zugeordnet wird.
Beim ersten Eindruck des Gedichts haben wir Bilder von der Schönheit und Fruchtbarkeit der Natur, was dem romantischen Stil und den Prinzipien, die die Werke von Eduard Mörike kennzeichnen, entspricht.
Inhaltlich beschreibt das lyrische Ich in „Weihgeschenk“ drei Äpfel an einem Baum, die von „kunstfertigen Händen“, wahrscheinlich die eines Mädchens, geschält wurden. Sie sind weiß wie Wachs und von „lieblicher Röte durchschimmert“. Eng beieinanderliegend wirken sie als ob sie Schutz suchen. Dabei weist das lyrische Ich die Äpfel darauf hin, sich nicht zu schämen, da sie von einem Mädchen entkleidet wurden und nun den Chariten, den antiken Göttinnen der Anmut und Schönheit, durch den Sänger, also dem lyrischen Ich, dargebracht werden.
So scheint das Gedicht einerseits den Kreislauf der Natur und das Vergnügen und die Würde in der lebendigen Welt zu feiern, andererseits kann es auch als Metapher für die menschliche Schönheit und Anmut, insbesondere die von Frauen, verstanden werden.
Auf sprachlicher und formaler Ebene verwendet Mörike ein festes Versmaß, um das lyrische Ich seine Verehrung und Anerkennung für diese natürlichen Schönheiten zum Ausdruck bringen zu lassen. Im allgemeinen Ton des Gedichtes gibt es eine starke Note der Ehrfurcht und des Respekts gegenüber der Natur und der weiblichen Schönheit. Der Dichter verwendet ansprechende und bildhafte Beschreibungen, um die Äpfel besonders anziehend und begehrenswert darzustellen. Damit spielt Mörike geschickt mit den romantischen Elementen der Verklärung und der idealisierten Schönheit.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Weihgeschenk“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Eduard Mörike. Geboren wurde Mörike im Jahr 1804 in Ludwigsburg. In der Zeit von 1820 bis 1875 ist das Gedicht entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Biedermeier zu. Bei dem Schriftsteller Mörike handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 52 Worte. Die Gedichte „Gesang Weylas“, „Auf eine Christblume“ und „Hülfe in der Not“ sind weitere Werke des Autors Eduard Mörike. Zum Autor des Gedichtes „Weihgeschenk“ haben wir auf abi-pur.de weitere 171 Gedichte veröffentlicht.
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