Einem kunstliebenden Kaufmann von Eduard Mörike

Hermes, der handelbeschützende Gott, der klug mit
dem Beutel
Schaltet, nachdem er dem Sohn Letos die Leier
geschenkt,
Wahrlich er sieht dir nicht scheel um die täglichen
Opfer, womit du,
Fern von seinem Altar, singende Musen berufst.
Ohne das Schöne, was soll der Gewinn? Dem feineren
Sinn nur
10 
Duftet die Blüte des Glücks. Heil dir, du kennst
11 
sie, o Freund!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.9 KB)

Details zum Gedicht „Einem kunstliebenden Kaufmann“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
11
Anzahl Wörter
60
Entstehungsjahr
1804 - 1875
Epoche
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Einem kunstliebenden Kaufmann“ wurde von Eduard Mörike verfasst, einem deutschen Lyriker und Schriftsteller, der von 1804 bis 1875 lebte. Das Datum der Veröffentlichung ist nicht angegeben, aber aufgrund des Lebensdatums des Autors und seiner Hauptschaffenszeit kann das Gedicht dem 19. Jahrhundert und insbesondere der Epoche des Biedermeier und des Realismus zugeordnet werden. Diese literarischen Strömungen werden oft durch eine Betonung des Bürgertums und seiner Lebensart, sowie durch eine realistische und detailgetreue Darstellung der Realität charakterisiert.

Anhand des ersten Eindrucks wirkt das Gedicht als eine Art Lob und Bestätigung der Beschäftigung eines Kaufmanns mit der Kunst, was vielleicht in gewissem Gegensatz zu seinen wirtschaftlichen Pflichten steht.

Der Inhalt des Gedichts scheint sich auf den Austausch zwischen der Handelsaktivität, repräsentiert durch den Gott Hermes, und der höheren, edleren Welt der Künste und der Schönheit zu konzentrieren, die durch die Musen und die Leier dargestellt wird. Das lyrische Ich scheint zu implizieren, dass die bloße Gewinnmaximierung und materieller Reichtum keinen wahren Wert oder Glück bringen, es sei denn, sie werden durch die Schönheit bereichert, so wie der kunstliebende Kaufmann dies tut. „Ohne das Schöne, was soll der Gewinn?“ fragt das lyrische Ich, was das Grundthema des Gedichts hervorhebt.

In Bezug auf die Form und Sprache ist das Gedicht in elf freie Verse aufgeteilt, die in einer Art Ode zusammengestellt sind. Auch wenn es keine klare Reimstruktur gibt, wird die rhythmische und melodische Qualität durch die Verwendung verschiedener literarischer Figuren und eines reichen, farbigen Vokabulars erreicht. Die Allusion auf die mythologischen Figuren des Hermes und der Musen erzeugt eine hohe, eher formelle Stimmung und Tonebene und betont gleichzeitig die Kluft zwischen dem Alltag (Handel, Gewinn) und der höheren Ebene der Künste und der Schönheit.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Einem kunstliebenden Kaufmann“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Eduard Mörike. Mörike wurde im Jahr 1804 in Ludwigsburg geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1820 und 1875. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Biedermeier zuordnen. Mörike ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 60 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 11 Versen. Weitere Werke des Dichters Eduard Mörike sind „Nimmersatte Liebe“, „Lose Ware“ und „Gesang Weylas“. Zum Autor des Gedichtes „Einem kunstliebenden Kaufmann“ haben wir auf abi-pur.de weitere 171 Gedichte veröffentlicht.

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