Wer blickte jemals ohne heimlich Zagen von Dante Alighieri
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Wer blickte jemals ohne heimlich Zagen |
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Wohl in die Augen dieser holden Kleinen, |
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Die so mir zugesetzt, daß fast ich meinen |
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Tod nur erwarte, der so schwer zu tragen. |
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O seht, wie hart mich das Geschick geschlagen, |
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Das unter allen auserkor mich einen |
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Als Warnung: die Gefahr verschont ja keinen, |
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Der glaubt, er könnte einen Blick wohl wagen. |
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Mir war’s vorausbestimmt, also zu enden: |
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Nur einer sollte untergehn von allen, |
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Die andern retten aus des Schicksals Krallen. |
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Drum ließ ich Armer mir es gern gefallen, |
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Des Lebens Gegenteil auf mich zu wenden, |
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Wie Sterne ihren Glanz den Perlen senden. |
Details zum Gedicht „Wer blickte jemals ohne heimlich Zagen“
Dante Alighieri
4
14
100
nach 1281
Spätmittelalter
Gedicht-Analyse
Das vorliegende Gedicht „Wer blickte jemals ohne heimlich Zagen“ stammt von Dante Alighieri, einem bedeutenden italienischen Dichter des Mittelalters, geboren im Jahr 1265 und gestorben am 14. September 1321. Damit kann das Gedicht in das späte 13. oder frühe 14. Jahrhundert eingeordnet werden.
Auf den ersten Blick fällt auf, dass es sich um ein eher melancholisches und tragisches Gedicht handelt. Das lyrische Ich scheint sich in einer Situation der Verzweiflung bzw. des Leidens zu befinden.
Inhaltlich handelt das Gedicht von einem unglücklichen, wahrscheinlich unerwiderten Liebesverlangen des lyrischen Ichs. Es ist von einer tiefen Traurigkeit und Resignation geprägt, die aus dem heimlichen Begehren für eine Person entsteht, von der es offensichtlich glaubt, dass sie unerreichbar ist. Das lyrische Ich fühlt sich auserwählt, das Leid der Liebe zu erfahren und betrachtet sein Schicksal als Warnung für andere, die glauben, sie könnten „einen Blick wagen“.
Die Form des Gedichts ist gekennzeichnet durch eine klare Struktur mit vier Strophen. Die ersten beiden Strophen bestehen aus je vier Versen, die folgenden beiden Strophen aus jeweils drei Versen. Diese Struktur erlaubt es Dante, sein Gedicht in Form einer zunehmenden Konzentration seines Leidens zu präsentieren.
Die Sprache des Gedichts ist geprägt durch eine hohe Dichte metaphorischer Beschreibungen, die das innere Leiden und die Resignation des lyrischen Ichs eindrücklich zum Ausdruck bringen. So spricht das lyrische Ich von der Aussicht auf den Tod, der „so schwer zu tragen“ ist, und von dem unerbittlichen Schicksal, das es „geschlagen“ hat. In der letzten Strophe wird schließlich ein Bild von Sternen, die ihren Glanz den Perlen senden, verwendet, um das Ausmaß des gewählten Opfers des lyrischen Ichs zu beschreiben.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Dante hier das Thema des unglücklichen Liebhabers aufgreift und zeigt, wie dies das lyrische Ich tiefgreifend trifft. Das Gedicht ist ein Beispiel für Dantes Fähigkeit, tiefe Emotionen zu vermitteln und dabei sowohl formale Struktur als auch metaphorische Sprache effektiv einzusetzen.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Wer blickte jemals ohne heimlich Zagen“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Dante Alighieri. Geboren wurde Alighieri im Jahr 1265 in Florenz. In der Zeit von 1281 bis 1321 ist das Gedicht entstanden. In Berlin ist der Text erschienen. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Spätmittelalter zugeordnet werden. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das Gedicht besteht aus 14 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 100 Worte. Dante Alighieri ist auch der Autor für Gedichte wie „Zwei Frauen sind, um Minne dort zu künden“, „Kein Holz ist also fest in Kern und Rinden“ und „Du, Guido, Lappo auch und ich, wie sehr“. Zum Autor des Gedichtes „Wer blickte jemals ohne heimlich Zagen“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 20 Gedichte vor.
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Weitere Gedichte des Autors Dante Alighieri (Infos zum Autor)
- Von jenem Stern, der seines Laufes Bogen
- Von Frauen sah ich eine holde Schar
- Zwei Frauen sind, um Minne dort zu künden
- Kein Holz ist also fest in Kern und Rinden
- Du, Guido, Lappo auch und ich, wie sehr
- Fluch jenem Tag, da ich zuerst ward inne
- Ich hatte, glaubt’ ich, ganz mich abgewandt
- So sehr verlang’ ich nach dem schönen Lichte
- Der König, der sie alle, die ergeben
- Nie mocht’ ich je so Grausames erleben
Zum Autor Dante Alighieri sind auf abi-pur.de 20 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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