Schul-Schmäcklein von Eduard Mörike

Ei ja! es ist ein vortrefflicher Mann,
Wir lassen ihn billig ungerupft;
Aber seinen Versen merkt man an,
Daß der Verfasser Lateinisch kann
Und schnupft.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.3 KB)

Details zum Gedicht „Schul-Schmäcklein“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
5
Anzahl Wörter
25
Entstehungsjahr
1804 - 1875
Epoche
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Das Gedicht, das analysiert werden soll, wurde von Eduard Mörike verfasst, einem bedeutenden Dichter der deutschen Romantik, der von 1804 bis 1875 lebte. In diesem Zeitraum kann das Gedicht entsprechend verortet werden.

Auf den ersten Blick scheint das Gedicht humorvoll und spöttisch, mit einer ironischen Distanz zu dem behandelten Thema. Der Titel „Schul-Schmäcklein“ wirkt dabei bereits suggestiv und verweist auf eine Auseinandersetzung mit der Bildung oder dem Bildungssystem.

Inhaltlich geht es in dem Gedicht um die Bewertung eines nicht genannten Mannes, der vom lyrischen Ich als „vortrefflich“ bezeichnet wird, so dass man ihn „billig ungerupft“, also unbehelligt, lässt. Jedoch wird zugleich eine Kritik an seinen Versen geäußert: Sie offenbaren offenbar, dass der Verfasser Latein beherrscht und Schnupftabak konsumiert.

Solche Details deuten darauf hin, dass der unbekannte Mann eine gebildete, wahrscheinlich akademische Person ist. Die Kritik am „Lateinisch können“ des Verfassers könnte als Kritik an einer übermäßigen Gelehrsamkeit oder einer zu akademischen, trockenen Ausdrucksweise verstanden werden. Der Hinweis auf den Schnupftabak kann eine weitere ironische Spitze gegen die bürgerliche oder akademische Kultur im Allgemeinen oder gegen einzelne Vertreter dieser Kultur sein.

Die Form des Gedichts ist eine einzelne Strophe mit fünf Versen. Diese Form trägt zur Klarheit und Direktheit der Aussage bei. Die Sprache ist umgangssprachlich und unprätentiös, mit einer deutlichen Tendenz zur Ironie und Satire. Insbesondere der Ausdruck „billig ungerupft“ ist in seiner bildhaften Umgangssprache auffällig und verstärkt den humorvollen, ironischen Ton des Gedichts. Dabei steht die Umgangssprachlichkeit in Kontrast zur akademischen Bildung des adressierten Mannes, was die ironische Brechung weiter verstärkt.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Schul-Schmäcklein“ des Autors Eduard Mörike. 1804 wurde Mörike in Ludwigsburg geboren. Zwischen den Jahren 1820 und 1875 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Biedermeier kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Der Schriftsteller Mörike ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 25 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 5 Versen. Der Dichter Eduard Mörike ist auch der Autor für Gedichte wie „Gebet“, „Im Frühling“ und „Septembermorgen“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Schul-Schmäcklein“ weitere 171 Gedichte vor.

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