Chansonette von Joachim Ringelnatz
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War ein echter Prinz und hat Warzen im Bett. |
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Und kniete vor jeder Schleife. |
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Vaters Leiche lag auf dem Bügelbrett |
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Und roch nach Genever und Seife. |
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Wenn der Pfaffe unter meine Röcke schielt, |
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Sagt die Alte, werd’ ich Geld bekommen. |
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Meinem Bruder, der so schön die Flöte spielt, |
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Haben sie die Nieren rausgenommen. |
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Glaubst du noch an Gott? und spielst du Lotterie? |
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Meine Schwester kommt im Juli nieder. |
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Doch der Kerl ist ein gemeines Vieh. |
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Schenk mir zwanzig Mark; du kriegst sie wieder. |
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Außerdem: ich brauche ein Korsett, |
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Und ein Nadelchen mit blauen Steinen. |
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In ein Kloster möcht ich. Oder bei’s Ballett. |
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Manchmal muß ich ganz von selber weinen. |
Details zum Gedicht „Chansonette“
Joachim Ringelnatz
4
16
110
1920
Moderne,
Expressionismus
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Chansonette“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Joachim Ringelnatz. Im Jahr 1883 wurde Ringelnatz in Wurzen geboren. Im Jahr 1920 ist das Gedicht entstanden. Erschienen ist der Text in München. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Moderne oder Expressionismus zuordnen. Bei dem Schriftsteller Ringelnatz handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epochen. Das 110 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Joachim Ringelnatz sind „Abendgebet einer erkälteten Negerin“, „Abermals in Zwickau“ und „Abgesehen von der Profitlüge“. Zum Autor des Gedichtes „Chansonette“ haben wir auf abi-pur.de weitere 560 Gedichte veröffentlicht.
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- Abschiedsworte an Pellka
- Afrikanisches Duell
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