Auf die Prosa eines Beamten von Eduard Mörike
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A: |
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Welch ein Gedankendrang in den Perioden! ein |
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wahrer |
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Stilus infarctus, von dem Quintilian nichts gewußt! |
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B: |
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Ganz wurstartig, auf Ehre! Die Schrift ist ein einzig |
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farcimen, |
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Und der Zipfel, er guckt hinten und vorne heraus. |
Details zum Gedicht „Auf die Prosa eines Beamten“
Eduard Mörike
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1804 - 1875
Biedermeier
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Auf die Prosa eines Beamten“ wurde von Eduard Mörike verfasst, einem deutschen Lyriker und Schriftsteller des 19. Jahrhunderts, genauer gesagt der Biedermeier- und Spätromantikzeit.
Beim ersten Eindruck wird der humorvolle und gleichzeitig kritische Ton des Gedichts deutlich. Mörike spielt mit der Sprache und verwendet teilweise sarkastische Ausdrücke, um seine Missbilligung bezüglich des Stils der Beamtenprosa zum Ausdruck zu bringen.
Das lyrische Ich kritisiert den komplizierten und überladenen Schreibstil eines namentlich nicht genannten Beamten. Dies wird schon im ersten Vers verdeutlicht, wo von einem „Gedankendrang in den Perioden“ die Rede ist. Der Ausdruck „Stilus infarctus“ in Vers 4 ist ein Spiel mit lateinischen Wörtern und bezeichnet einen verstopften oder überladenen Stil, was auf einen schwer verständlichen und unnötig komplexen Schreibstil verweist. Diese Kritik wird in der zweiten Strophe fortgesetzt, in der das lyrische Ich das Geschriebene des Beamten mit einer Wurst vergleicht, die sowohl vorne als auch hinten überfüllt ist und bei der die Füllung (Inhalt) herausquillt.
Formal besteht das Gedicht aus zwei Strophen mit jeweils vier Versen. Die Versform ist freier Natur, also ohne Reimschema oder festen Metrum. Dies zusammen mit der direkten, ungekünstelten Sprache des Lyrischen Ichs könnte ein satirischer Kontrapunkt zur umständlichen Prosa des Beamten sein, die kritisiert wird.
Die Sprache des Gedichts ist geprägt von einer Mischung aus Hochdeutsch und Latein, was auf den bildungsbürgerlichen Hintergrund des Autors verweist und gleichzeitig eine gewisse Distanz zum Gegenstand der Kritik, der Beamtenprosa, schafft. Mörikes Sprachwitz zeigt sich besonders in seiner Verwendung von ironischen und humorvollen Ausdrücken wie „wurstartig“ und „der Zipfel, er guckt hinten und vorne heraus“. Mit diesen Bildern trägt er zu einer lebendigen und humorvollen Darstellung seiner Kritik bei.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Auf die Prosa eines Beamten“ des Autors Eduard Mörike. Im Jahr 1804 wurde Mörike in Ludwigsburg geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1820 und 1875. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Biedermeier zuordnen. Mörike ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 36 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Eduard Mörike sind „Septembermorgen“, „Nimmersatte Liebe“ und „Lose Ware“. Zum Autor des Gedichtes „Auf die Prosa eines Beamten“ haben wir auf abi-pur.de weitere 171 Gedichte veröffentlicht.
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