Hülfe in der Not von Eduard Mörike

Ein rechter Freund erscheint uns in der Not
Zu rechter Zeit und sicher wie der Tod.
Doch offen, Bester, sag ich dir,
Du hast eine ganz verwünschte Manier!
Du trocknest mir den Jammerschweiß,
Und machst mir doch die Hölle heiß,
Du bringst das ganze Jüngste Gericht
Mit dir - bei Gott, so meint ich's nicht!
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Hülfe in der Not“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
55
Entstehungsjahr
1804 - 1875
Epoche
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Hülfe in der Not“ stammt von dem deutschen Dichter Eduard Mörike und wurde im 19. Jahrhundert verfasst. Dies könnte darauf hinweisen, dass das Gedicht Einflüsse von literarischen Bewegungen dieser Zeit, wie der Romantik oder dem Biedermeier, aufweist.

Beim ersten Lesen fällt auf, dass das lyrische Ich einerseits die Bedeutung eines wahren Freundes in schwierigen Zeiten hervorhebt, andererseits aber auch Kritik an diesem Freund äußert. Offenbar stehen die beiden in einer komplizierten Beziehung zueinander.

Vom Inhalt her, spricht das lyrische Ich einen Freund an und betont, dass dieser Freund ihm in schwierigen Zeiten zur Seite steht („Ein rechter Freund erscheint uns in der Not / Zu rechter Zeit und sicher wie der Tod“). Gleichzeitig kritisiert das lyrische Ich den Freund für seine Art und Weise, Hilfe zu leisten („Du hast eine ganz verwünschte Manier!“). Der Freund scheint das Leid des lyrischen Ichs zwar zu lindern („Du trocknest mir den Jammerschweiß“), fügt ihm jedoch auf andere Weise Schmerz zu („Und machst mir doch die Hölle heiß“). Schließlich wird das Bild eines apokalyptischen Szenarios heraufbeschworen („Du bringst das ganze Jüngste Gericht / Mit dir - bei Gott, so meint ich's nicht!“).

Das Gedicht besteht aus nur einer Strophe mit insgesamt acht Versen, was eine knappe, direkte Form der Aussage unterstützt. Die Sprache ist einfach und unverschnörkelt - typisch für Mörikes Stil -, was die direkte, ehrliche Auseinandersetzung des lyrischen Ichs mit dem Freund unterstreicht. Hinweise auf den Glauben und religiöse Konzepte („Gott“, „das Jüngste Gericht“) lassen vermuten, dass der Dichter seine Aussagen auf einer tieferen, metaphysischen Ebene untermauern und verstärken will. Der Titel „Hülfe in der Not“ zeigt dabei nicht nur die Bedeutung eines Freundes in schwierigen Zeiten auf, sondern könnte auch als implizite Bitte um göttliche Hilfe interpretiert werden.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Hülfe in der Not“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Eduard Mörike. Im Jahr 1804 wurde Mörike in Ludwigsburg geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1820 und 1875. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Biedermeier zuordnen. Mörike ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 8 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 55 Worte. Weitere Werke des Dichters Eduard Mörike sind „Er ist’s“, „Gebet“ und „Im Frühling“. Zum Autor des Gedichtes „Hülfe in der Not“ haben wir auf abi-pur.de weitere 171 Gedichte veröffentlicht.

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