Capri, Capri, könnt’ ich je vergessen von Marie Eugenie Delle Grazie

Capri, Capri, könnt’ ich je vergessen,
Was du meiner kranken Seele warst,
All’ der Wonnen, süß und unermessen,
All’ des Glückes, das du mir gebarst;
All’ der Stunden, schwül und lustdurchschauert,
Da der Traum das Höchste mir gebracht,
All’ der Tage, die ich stumm vertrauert,
Ach! und jeder einzig süßen Nacht –
Müßte Wahnsinn meine Seel’ umwehen …
10 
Doch ich fühl’ es: über Raum und Zeit
11 
Werd’ ich deine Felsen glühen sehen –
12 
Sonnengipfel der Vergangenheit!
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Capri, Capri, könnt’ ich je vergessen“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
73
Entstehungsjahr
1892
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Capri, Capri, könnt’ ich je vergessen“ wurde von Marie Eugenie Delle Grazie verfasst, die von 1864 bis 1931 lebte. Diese zeitliche Einordnung legt nahe, dass das Gedicht eher dem späten 19. oder frühen 20. Jahrhundert zugeordnet werden kann.

Der erste Eindruck des Gedichts ist geprägt von Sehnsucht und Nostalgie. Der Ort Capri scheint für das lyrische Ich mit intensiven Erinnerungen und Gefühlen verbunden zu sein, die es nicht vergessen kann. Der Verweis auf eine „kranken Seele“ deutet auf schwerwiegende persönliche Erfahrungen hin, während die „Wonnen“, das „Glück“ und die „süßen Nächte“, die Capri zu bieten hatte, positivere Erinnerungen wecken.

Inhaltlich geht es in dem Gedicht um die Erinnerungen des lyrischen Ichs an Capri und die tiefen emotionalen Erfahrungen, die es dort gemacht hat. Es drückt eine starke Verbundenheit mit dem Ort aus und die Überzeugung, dass diese Erinnerungen niemals verblassen werden, sogar über „Raum und Zeit“ hinaus. Es könnte interpretiert werden, dass Capri für das lyrische Ich eine Art Zufluchtsort in einer schwierigen Zeit war, ein Ort, an dem es Glück und Freude erleben konnte.

Bezüglich der Form folgt das Gedicht einer klaren Struktur mit zwölf gleich langen Versen, in denen sowohl die rhythmische als auch die lyrische Struktur eingehalten wird. Die Sprache des Gedichts ist recht bildhaft und emotional, mit wiederholten Anspielungen auf physische und emotionale Intensität. Es werden auch auffällige metaphysische Bilder verwendet, wie das der glühenden Felsen und des Sonnengipfels, die Capri als einen Ort von fast übernatürlicher Schönheit darstellen.

Zusammengefasst handelt es sich bei „Capri, Capri, könnt’ ich je vergessen“ um ein stark emotionales Gedicht, das eine tiefe Verbundenheit mit einem bestimmten Ort ausdrückt und in Sehnsucht und Nostalgie getaucht ist. Es zeigt, wie eine intensive persönliche Erfahrung ein Leben lang nachwirken kann und einen Ort in einem fast mythischen Licht erscheinen lassen kann.

Weitere Informationen

Die Autorin des Gedichtes „Capri, Capri, könnt’ ich je vergessen“ ist Marie Eugenie Delle Grazie. 1864 wurde Delle Grazie in Weißkirchen (Bela Crkva) geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1892. Der Erscheinungsort ist Leipzig. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten der Autorin kann der Text der Epoche Realismus zugeordnet werden. Bei der Schriftstellerin Delle Grazie handelt es sich um eine typische Vertreterin der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 73 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 12 Versen. Die Gedichte „Atlantis“, „Beatrice Cenci“ und „Campo Santo“ sind weitere Werke der Autorin Marie Eugenie Delle Grazie. Auf abi-pur.de liegen zur Autorin des Gedichtes „Capri, Capri, könnt’ ich je vergessen“ weitere 71 Gedichte vor.

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