Wie Heini gratulierte von Karl Julius Lohmeyer
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Guten Morgen! - sollt ich sagen |
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Und ein schönes Kompliment, |
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Und die Mutter ließ auch fragen, |
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Wie der Onkel sich befänd! |
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Und der Strauß wär aus dem Garten, |
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Wenn ihr etwa danach fragt. |
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An der Tür dann sollt ich warten, |
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Ob ihr mir auch etwas sagt. |
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Und hübsch grüßen sollt ich jeden |
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Und ganz still sein, wenn man spricht, |
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Und recht deutlich sollt ich reden; |
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Aber schreien sollt ich nicht. |
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Doch ich sollt mich auch nicht schämen; |
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Denn ich wär ja brav und fromm, |
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Nur vom Kopf das Mützerl nehmen, |
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Wenn ich in das Zimmer komm. |
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Wenn mir eins was geben wollte, |
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Sollt ich sagen: Danke schön! |
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Aber unaufhörlich sollte |
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Ich nicht nach der Torte sehn. |
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Und hübsch langsam sollt ich essen: |
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Stopfen wär hier gar nicht Brauch, |
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Und - bald hätt ich es vergessen |
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Gratulieren sollt ich auch. |
Details zum Gedicht „Wie Heini gratulierte“
Karl Julius Lohmeyer
6
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139
1834 - 1903
Realismus,
Naturalismus,
Moderne
Gedicht-Analyse
Der Autor des Gedichts ist Karl Julius Lohmeyer, ein deutscher Dichter und Schriftsteller, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und zu Beginn des 20. Jahrhunderts lebte.
Der erste Eindruck des Gedichts ist eine humorvolle und leicht ironische Darstellung der Benimmregeln aus der Perspektive eines Kindes. Der Ton des Gedichts ist eher leicht und verspielt, was darauf hindeutet, dass es möglicherweise für Kinder geschrieben wurde.
Inhaltlich geht es um einen Jungen namens Heini, der von seiner Mutter auf eine Vielzahl von Regeln und Erwartungen hingewiesen wird, bevor er jemandem gratulieren geht, möglicherweise einem älteren Verwandten oder Freund der Familie. Diese Regeln umfassen alles von Begrüßung und Respekt vor Erwachsenen bis hin zu Verhaltensweisen beim Essen. Es wird jedoch auch die Selbstverständlichkeit des Kindes in Bezug auf die Befolgung dieser Regeln humorvoll hervorgehoben.
Das lyrische Ich, vermutlich Heini selbst, drückt eine Mischung aus Gehorsam und vielleicht ein wenig Irritation oder Verwirrung über die Vielzahl von Regeln aus. Zudem scheint es auch einen gewissen Witz und eine unbeschwerte Haltung gegenüber der Situation zu zeigen.
In Bezug auf Form und Sprache folgt das Gedicht dem klassischen Schema der Lyrik mit gleich langen Versen und gleich aufgebauten Strophen. Die Sprache ist einfach und klar, mit einer leicht ironischen Note. In ihrer Gesamtheit erzeugen Form und Sprache einen rhythmischen, fast liedhaften Effekt, der das Gedicht angenehm zu lesen macht und seine humorvolle Note unterstreicht.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Wie Heini gratulierte“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Karl Julius Lohmeyer. Geboren wurde Lohmeyer im Jahr 1834 in Neiße. In der Zeit von 1850 bis 1903 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Realismus, Naturalismus oder Moderne kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das vorliegende Gedicht umfasst 139 Wörter. Es baut sich aus 6 Strophen auf und besteht aus 24 Versen. Der Dichter Karl Julius Lohmeyer ist auch der Autor für Gedichte wie „Abendgang“, „Reichtum der Liebe“ und „Mahnruf“. Zum Autor des Gedichtes „Wie Heini gratulierte“ haben wir auf abi-pur.de weitere 10 Gedichte veröffentlicht.
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- Ein kleines Nest
- Abendgang
- Reichtum der Liebe
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- Tage voller Glanz und Stille
- Ostergruß
Zum Autor Karl Julius Lohmeyer sind auf abi-pur.de 10 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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