Geduld! Es kommt der Tag, da wird gespannt von Conrad Ferdinand Meyer

Geduld! Es kommt der Tag, da wird gespannt
Ein einig Zelt ob allem deutschen Land!
 
Geduld! wir stehen einst um ein Panier;
Und wer uns scheiden will, den morden wir!
 
Geduld! ich kenne meines Volkes Mark!
Was langsam wächst, das wird doppelt stark.
 
Geduld! Was langsam reift, das altert spat!
Wenn andere welken, werden wir ein Staat!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.9 KB)

Details zum Gedicht „Geduld! Es kommt der Tag, da wird gespannt“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
57
Entstehungsjahr
1825 - 1898
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichts ist der Schweizer Schriftsteller Conrad Ferdinand Meyer, der von 1825 bis 1898 lebte. Das Gedicht entstand also im 19. Jahrhundert, einer Zeit, in der die politische Einheit Deutschlands ein wichtiges Thema war.

Auf den ersten Eindruck erzeugt das Gedicht eine Atmosphäre der Erwartung und Hoffnung, gekoppelt mit einer Aufforderung zur Geduld. Gleichzeitig wird deutlich, dass das lyrische Ich eine sehr bestimmte Vision der Zukunft hat und entschlossen ist, diese zu erreichen.

Inhaltlich beschreibt das Gedicht die Hoffnung auf eine politisch vereinte Nation. Das lyrische Ich fordert dazu auf, geduldig zu sein, da der Tag kommen wird, an dem ein „einig Zelt“ über ganz Deutschland gespannt sein wird – eine Metapher für die politische Einheit des Landes. Die Aussage im vierten Vers könnte als Bereitschaft interpretiert werden, die Einheit notfalls mit Gewalt zu verteidigen. Das lyrische Ich betont sowohl die Stärke als auch die Ausdauer des deutschen Volkes, das langsam, aber stetig wächst und reift.

Formal besteht das Gedicht aus vier Zweizeilern. Es ist in freien Versen geschrieben, ohne festes Metrum oder Reimschema, was den Lesefluss flexibilisiert und den Fokus auf den Inhalt lenkt. Die Sprache ist direkt und einfach, die Botschaft wird ohne Umschweife kommuniziert. Die wiederholte Anrufung von „Geduld“ verleiht dem Gedicht den Charakter einer Beschwörungsformel und betont die Notwendigkeit, auf den richtigen Moment zu warten. Der stetige Wechsel zwischen Prognose und Appell lässt das Gedicht wie eine Art prophetische Rede wirken.

Fazit: „Geduld! Es kommt der Tag, da wird gespannt“ von Conrad Ferdinand Meyer ist ein klares, direkt formuliertes Gedicht, das das Warten auf eine politisch vereinte Nation thematisiert und dabei die Stärke und Ausdauer des deutschen Volkes betont. Es liest sich wie eine Aufforderung, geduldig zu sein und an einem gemeinsamen Ziel festzuhalten, selbst wenn dies Schwierigkeiten und Konflikte mit sich bringen könnte.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Geduld! Es kommt der Tag, da wird gespannt“ ist Conrad Ferdinand Meyer. Der Autor Conrad Ferdinand Meyer wurde 1825 in Zürich geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1841 bis 1898 entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Realismus kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei dem Schriftsteller Meyer handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 57 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 8 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Conrad Ferdinand Meyer sind „Hochzeitslied“, „Unruhige Nacht“ und „Nicola Pesces“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Geduld! Es kommt der Tag, da wird gespannt“ weitere 80 Gedichte vor.

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