Vormittag am Strand von Christian Morgenstern

Es war ein solcher Vormittag,
Daß man die Fische singen hörte,
Kein Lüftchen lief, kein Stimmchen störte,
Kein Wellchen wölbte sich zum Schlag.
 
Nur sie, die Fische, brachen leis
Der weit und breiten Stille Siegel
Und sangen millionenweis
Dicht unter dem durchsonnten Spiegel.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Vormittag am Strand“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
43
Entstehungsjahr
1871 - 1914
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Vormittag am Strand“ wurde vom deutschen Autor und Lyriker Christian Morgenstern geschrieben, der von 1871 bis 1914 lebte. Dies fällt damit in die Epoche des Naturalismus, spiegelt jedoch eher die Einflüsse des Symbolismus wider, den Morgenstern in seinen späten Gedichten verarbeitete.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht sehr ruhig und harmonisch. Es scheint, als ob Morgenstern eine idyllische, friedliche Szene an einem Strand am Vormittag einfängt, eine Art Momentaufnahme der Natur in ihrer unschuldigen Schönheit.

Inhaltlich setzt sich das Gedicht mit der Stille und Ruhe eines Vormittags am Strand auseinander, wobei besonderer Fokus auf die scheinbare Sangeslust der Fische gelegt wird. Morgenstern stellt ein nahezu surreales Bild her, in dem er die Fische „singen“ lässt – eine Handlung, die im realen Leben unmöglich wäre. Die Verwendung dieser Metapher könnte darauf hinweisen, dass das lyrische Ich die Natur nicht nur beobachtet, sondern auch hörbar in sie eintaucht. Es ist ein Zeichen der Harmonie und des Einklangs mit der Natur. Bezeichnend für diesen Einklang und die Ruhe ist die Tatsache, dass sonst kein Lärm die Szene stört und dass die Oberfläche des Wassers glatt bleibt.

Bezüglich Form und Sprache fällt auf, dass das Gedicht recht knapp gehalten ist und aus zwei Strophen zu je vier Versen besteht. Morgenstern arbeitet häufig mit Alliterationen („kein Wellchen wölbte“, „breiten Stille Siegel“), was den Rhythmus des Gedichts unterstützt und den Gesang der Fische akustisch nachzeichnet. Die Sprache ist dabei bildhaft und verwendet Metaphern, um das Sinneserlebnis des lyrischen Ichs zu beschreiben. Insgesamt ergibt sich so ein sehr harmonisches, naturverbundenes Bild, das vom lyrischen Ich tief wahrgenommen und wertgeschätzt wird.

Weitere Informationen

Christian Morgenstern ist der Autor des Gedichtes „Vormittag am Strand“. 1871 wurde Morgenstern in München geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1887 bis 1914 entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Moderne zu. Morgenstern ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 43 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 8 Versen. Die Gedichte „Das Auge der Maus“, „Das Böhmische Dorf“ und „Das Fest des Wüstlings“ sind weitere Werke des Autors Christian Morgenstern. Zum Autor des Gedichtes „Vormittag am Strand“ haben wir auf abi-pur.de weitere 189 Gedichte veröffentlicht.

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