Butterstullenwerfen von Theodor Fontane
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Es fliegt ein Stein (die Hand warf ihn gut) |
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Kräftig, wagrecht über die Fluth. |
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Eine Säule steigt auf und der Sonne Schein |
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Malt einen Regenbogen hinein. |
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Und weiter, ein zweites und drittes Mal, |
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Erhebt sich der siebenfarbige Strahl. |
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Aber je weiter vom Ufer entfernt, |
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Der Stein im Fluge das Fliegen verlernt. |
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Eine Schwere zieht ihn, es ebbt seine Kraft, |
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Der Strahl ermattet und erschlafft. |
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Ein Kräuseln noch einmal, ein Tropfen blinkt, |
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Und dann Ruh und Stille, – der Stein versinkt. |
Details zum Gedicht „Butterstullenwerfen“
Theodor Fontane
6
12
79
nach 1835
Realismus
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Butterstullenwerfen“ stammt vom deutschen Dichter Theodor Fontane, der von 1819 bis 1898 lebte. Fontane zählt zu den bekanntesten Vertretern des Realismus in der deutschen Literatur.
Nach einer ersten Lektüre des Gedichtes fällt auf, dass alle Strophen aus jeweils zwei Versen bestehen und das Gedicht insgesamt eine fortlaufende Beobachtung und Reflexion eines Wurfes, genauer gesagt dem Werfen eines Steines ins Wasser darstellt.
Im Inhalt erzählt das lyrische Ich von einem Stein, der geworfen wird und dabei einen Bogen über das Wasser zieht. Die aufsteigende Wasserfontäne erzeugt in der Sonne einen Regenbogen. Je weiter der Stein vom Ufer entfernt ist, desto mehr verliert er an Kraft und Schwung, der Regenbogen verblasst allmählich. Schlussendlich sinkt der Stein ins Wasser und es kehrt Stille ein.
Die Aussagen des lyrischen Ichs könnten als Metapher für die menschliche Existenz und die Vergänglichkeit des Lebens gesehen werden. Der geworfene Stein kann für das Leben eines Menschen stehen, der in der Jugend voller Kraft ist, den Höhepunkt, symbolisiert durch den Regenbogen, erreicht und dann allmählich an Kraft verliert und letztendlich stirbt. Die Stille nach dem Versinken des Steines könnte für den Frieden nach dem Tod stehen.
Formal gesehen folgt das Gedicht keinem strikten Reimschema. Die Sprache ist schlicht und unverschnörkelt, typisch für Fontanes realistische Schreibweise. Obwohl die Sprache einfach ist, sind die Bilder, die sie erzeugt, stark und eindrucksvoll. Durch den rhythmischen Aufbau und die bewusste Wahl der Worte ist das Gedicht gleichzeitig leicht verständlich und dennoch tiefgründig in seiner Aussage. Die Wahl der Wörter wie „ebbt“, „ermattet“ und „versinkt“ verstärken die angesprochenen Themen der Vergehen und Vergänglichkeit.
Abschließend lässt sich festhalten, dass „Butterstullenwerfen“ von Theodor Fontane ein tiefgründiges Gedicht ist, das trotz seiner schlichten Sprache eindrucksvolle Bilder erzeugt und die Vergänglichkeit des Lebens auf poetische Weise thematisiert.
Weitere Informationen
Der Autor des Gedichtes „Butterstullenwerfen“ ist Theodor Fontane. 1819 wurde Fontane in Neuruppin geboren. Im Zeitraum zwischen 1835 und 1898 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Stuttgart und Berlin. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Realismus zuordnen. Bei Fontane handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 79 Wörter. Es baut sich aus 6 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Der Dichter Theodor Fontane ist auch der Autor für Gedichte wie „An meinem Fünfundsiebzigsten“, „Auf der Treppe von Sanssouci“ und „Ausgang“. Zum Autor des Gedichtes „Butterstullenwerfen“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 214 Gedichte vor.
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