Abends am 27. Oktober 1817 von Clemens Brentano
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An des Hauses kleiner Türe, |
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Wo ich all mein Glück verliere, |
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Hast du lieb das Haupt gewendet, |
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Und so war der Tag geendet. |
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Alles, alles mögst du geben, |
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Und doch muß ich sterbend leben, |
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Armes Kind, du Herz der Güte |
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Ach zu geben nicht ermüde! |
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Ich will auch nicht müde werden, |
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Will im Grabe aus der Erden |
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Reine Blumen zu dir treiben, |
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Ach, die dürfen bei dir bleiben! |
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Aber ich muß heimwärts wanken |
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Einsam knieend, weinend danken, |
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Für die Freuden für die Schmerzen, |
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Für das Feuer auf dem Herzen. |
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Ach, das ich mit bittern Zähren |
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Einsam Tag und Nacht muß nähren |
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Und muß drin so ganz verbrennen, |
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Daß nur du mich kannst erkennen. |
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Wie du Tiere kennst fern irrend, |
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Vöglein schnell vornüber schwirrend, |
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Blumen, Beeren in der Wildnis, |
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Kenn' auch mich im bleichen Bildnis. |
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Wenn vorbei die andern gehen |
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Und so scheu nach mir hinsehen, |
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Wie man nach Gespenstern blicket, |
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Die den Grenzstein falsch gerücket, |
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Ach dann fliehe nicht mein Winken, |
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Reiche einmal mir zu trinken, |
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Und willst du nicht zu mir treten |
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Kniee, um für mich zu beten. |
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Wenn die andern längst mit Zagen |
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Den verloschnen Denkstein fragen, |
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Bist du auch ein Mensch gewesen, |
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Sollst du klar noch in mir lesen, |
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Daß ich dich mit Schuld betrübet, |
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Daß ich Buße schwer geübet, |
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Daß, Versühung zu erwerben, |
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Ich dich lieben muß zum Sterben. |
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Daß ich mich mit heißen Tränen |
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Ewiglich nach dir muß sehnen, |
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Läg' ich auch an deinen Herzen |
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Wie die Leiche zwischen Kerzen. |
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Weil das Gut, das ich verloren |
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Mir in dir ward neu geboren, |
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Weil mein Richter dir gegeben |
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Mein unschuld'ges tiefes Leben. |
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Daß die reine Himmelsgabe |
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Ewig ich vor Augen habe, |
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Daß das Gottesbild im Kinde |
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Zeige mir den Greul der Sünde. |
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Lies auch im zerbrochnen Herzen: |
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Habe Dank für alle Schmerzen, |
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Die du für mein böses Leben |
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Mir zur Buße mußtest geben. |
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Habe Dank, du blühnde Rute, |
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Unter der ich still verblute, |
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Ich verdiente zu verderben, |
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An dir soll ich ehrlich sterben. |
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Jedem ist ein Amt verliehen, |
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Richter sitzen, Sünder knieen, |
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Und ich muß zu deinen Füßen, |
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Für die schweren Schulden büßen, |
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Gnad' ist mir für Recht ergangen, |
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Ich darf deine Knie umfangen, |
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Darf in Tränen zu dir stammlen, |
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Laß, o laß mich Kräfte sammlen. |
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Kraft den Himmel zu umarmen, |
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Den mit rührendem Erbarmen, |
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Ich in deinen Blicken fühle, |
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Daß ich dieses Feuer kühle. |
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Kraft, die Blumen all zu sehen |
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Die da auf und untergehen, |
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Wenn du deine Seele rührest, |
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Und mich in dein Herz einführest. |
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Kraft, mich über sie zu bücken |
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Und doch keine zu erdrücken |
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Tränen, alle zu erfüllen, |
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Ach und Nacht, mich einzuhüllen. |
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Eine Nacht, wo ich alleine |
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Um das trübe Leben weine, |
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Ohne Mond, ohn' Sternenschimmer |
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Einsam mit dem Worte: Immer! |
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Wer euch nichts bringt, hat nichts von euch zu hoffen. |
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Dem Erzschenk habet ihr den Hals gebrochen, |
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Nur offner Hand stehn eure Ohren offen |
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Und ohne Klingen hilft bei euch kein Pochen! |
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Ein armer Krieger hat hier nichts zu holen, |
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Ihr führet keinen Krieg, wo ihr nichts krieget, |
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Und weil ihr blanken Klingen unterlieget, |
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So ehrt ihr das Duell auf Goldpistolen. |
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Die Poesie muß hier mit Armut leben; |
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Sing' ich Sonette euch auch noch so nette: |
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Ihr werdet nimmer Speise mir und Bette, |
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Statt Geld für Verse Fersengeld nur geben. |
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Gern gilt hier nichts, drum geh' ich gern von hinnen; |
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Ungern beherbergt ihr, und höchstens Ungern |
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Aus Kremnitz, doch Erlanger müssen hungern; |
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Nur für Zechinen ist die Zeche drinnen. |
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Ein Ducka ist mir lieb, doch mit Dukaten! |
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Souvrainen pflege ich für Severinen |
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Baronen ohne Bares nie zu dienen |
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Und kann mit Ahnen keine Hahnen braten! |
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So nackt und kahl geh' ich von eurer Schwelle, |
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So nüchtern, bar und blank in voller Klarheit, |
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Als wär' ich, die ich singe, - selbst die Wahrheit, |
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Denn nur Reale sind bei euch's Reelle! |
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Mit Höhnen siehst du wie ich hier vergehe, |
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Du Hofvolk, fressend Gold und Fleisch, wie Raben, |
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Von dir ist nichts, du bist zum Narrn zu haben, |
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Ich stand dein Narre hier, steh du, ich gehe! |
Details zum Gedicht „Abends am 27. Oktober 1817“
Clemens Brentano
27
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664
1778 - 1842
Romantik
Gedicht-Analyse
Das vorgelegte Gedicht „Abends am 27. Oktober 1817“ wurde von Clemens Brentano verfasst, einem der bekanntesten Vertreter der Heidelberger Romantik, die zwischen 1804 und 1808 stattfand. Das Gedicht selbst wurde jedoch nach dieser Zeit, genauer im Jahre 1817, verfasst.
Der erste Eindruck des Gedichts erweckt einen Hauch von Trauer und Verlust, unterbrochen und gewürzt mit kontrolliertem Zorn und Trotz in den späteren Strophen. Das Gedicht scheint eine innige, fast leidenschaftliche Annäherung an die Poesie und Kritik an den zeitgenössischen literarischen Normen und der materialistischen Gesellschaft zu sein.
Brentano erzählt von einem lyrischen Ich, das angesichts eines großen Verlusts leidet und von intensiver Liebe und Verzweiflung spricht. Er spricht von einer „kleinen Tür“, hinter der er „alles Glück“ verloren hat und vom „sterbend[en] Leben“, was auf einen seelischen Schmerz hindeutet. Das lyrische Ich beschreibt eine tiefe Verbundenheit mit einer anderen Person (vielleicht eine Liebesperson), doch diese Beziehung scheint eine schmerzliche zu sein.
Die Struktur des Gedichtes besteht aus 27 vierzeiligen Strophen und fünf sechszeiligen Strophen, was beeindruckende 128 Verse ergibt. Der Versbau variiert, auch in Bezug auf das Metrum und die Länge der Verse. Brentano setzt starke und eindringliche Sprachbilder ein, deren Atmosphäre von der schmerzlichen Sehnsucht des lyrischen Ichs zeugt.
Ab der 21. Strophe nimmt das Gedicht eine andere Wendung: Es wird zum ironischen und vehementen Anklagegedicht gegen die materialistisch orientierte Gesellschaft. Das lyrische Ich, das sich als Dichter identifiziert, äußert Frustration über die Wertlosigkeit der Poesie in einer Welt, die Macht und Geld bevorzugt. Es fühlt sich von der Gesellschaft verstoßen und greift diese dafür scharf an.
Insgesamt repräsentiert das Gedicht sowohl die romantischen Ideale der Liebe und emotionalen Intensität als auch eine scharfe Kritik an der materialistischen Gesellschaft, die Kunst und Poesie wenig Anerkennung entgegenbringt - ein Aspekt, der oft in Brentanos Werken zu finden ist.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Abends am 27. Oktober 1817“ des Autors Clemens Brentano. Im Jahr 1778 wurde Brentano in Ehrenbreitstein (Koblenz) geboren. In der Zeit von 1794 bis 1842 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Romantik kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Der Schriftsteller Brentano ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche.
Als Romantik wird die Epoche der Kunstgeschichte bezeichnet, deren Ausprägungen sich sowohl in der Literatur, Kunst und Musik als auch in der Philosophie niederschlugen. Die Epoche der Romantik lässt sich vom Ende des 18. Jahrhunderts bis ins späte 19. Jahrhundert verorten. Die literarische Romantik kann darauf aufbauend etwa auf die Jahre 1795 bis 1848 datiert werden. Die Literatur der Romantik (ca. 1795–1848) lässt sich in Frühromantik (bis 1804), Hochromantik (bis 1815) und Spätromantik (bis 1848) aufgliedern. Zu großen gesellschaftlichen Umbrüchen führte die Industrialisierung. Die neue Maschinenwelt förderte Verstädterung und Landflucht. Die zuvor empfundene Geborgenheit war für die Romantiker in Auflösung begriffen. Die zentralen Motive der Literatur der Romantik sind das Schaurige, Unterbewusste, Fantastische, Leidenschaftliche, Individuelle, Gefühlvolle und Abenteuerliche, welche die Grenzen des Verstandes sprengen und erweitern sollen und sich gegen das bloße Nützlichkeitsdenken sowie die Industrialisierung richten. Die Romantiker sehnen sich nach der Einheit von Natur und Geist. Ein Hinwenden zum Mittelalter ist erkennbar. So werden Kunst und Architektur dieser vergangenen Zeit geschätzt. Die Missstände des Mittelalters bleiben jedoch unerwähnt. Die äußere Form von romantischer Literatur ist völlig offen. Kein starres Schema grenzt die Literatur ein. Dies steht ganz im Gegensatz zu den strengen Normen der Klassik. In der Romantik entstehen erstmals Sammlungen so genannter Volkspoesie. Bekannte Beispiele dafür sind Grimms Märchen und die Liedersammlung Des Knaben Wunderhorn. Doch bereits direkt nach Erscheinen der Werke wurde die literarische Bearbeitung (Schönung) durch die Autoren kritisiert, die damit ihre Rolle als Chronisten weit hinter sich ließen.
Das Gedicht besteht aus 112 Versen mit insgesamt 27 Strophen und umfasst dabei 664 Worte. Der Dichter Clemens Brentano ist auch der Autor für Gedichte wie „Abschied vom Rhein“, „O Traum der Wüste, Liebe, endlos Sehnen“ und „Was reif in diesen Zeilen steht“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Abends am 27. Oktober 1817“ weitere 298 Gedichte vor.
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Zum Autor Clemens Brentano sind auf abi-pur.de 298 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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