Rückkehr von Joseph von Eichendorff

Wer steht hier draußen? - Macht auf geschwind!
Schon funkelt das Feld wie geschliffen,
Es ist der lustige Morgenwind,
Der kommt durch den Wald gepfiffen.
 
Ein Wandervöglein, die Wolken und ich,
Wir reisten um die Wette,
Und jedes dacht: nun spute dich,
Wir treffen sie noch im Bette!
Da sind wir nun, jetzt alle heraus,
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Die drin noch Küsse tauschen!
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Wir brechen sonst mit der Tür ins Haus:
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Klang, Duft und Waldesrauschen.
 
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Ich komme aus Italien fern
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Und will euch alles berichten,
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Vom Berg Vesuv und Romas Stern
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Die alten Wundergeschichten.
 
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Da singt eine Fei auf blauem Meer,
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Die Myrten trunken lauschen
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Mir aber gefallt doch nichts so sehr,
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Als das deutsche Waldesrauschen!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.4 KB)

Details zum Gedicht „Rückkehr“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
20
Anzahl Wörter
113
Entstehungsjahr
1788 - 1857
Epoche
Romantik

Gedicht-Analyse

„Rückkehr“ von Joseph von Eichendorff handelt davon, wie das lyrische Ich, also der Erzähler des Gedichts, zurückkehrt, um seinen Freunden seine Erlebnisse aus Italien zu erzählen. In den ersten beiden Strophen vergleicht das lyrische Ich seine Reise mit einer Wanderung und erwähnt, wie die lauschen Myrten (Pflanzen) einem Lied am blauen Meer lauschen.

Doch der letzte Vers des Gedichts verrät eindeutig, dass für das lyrische Ich nichts so schön ist wie „das deutsche Waldesrauschen“. Mit diesen Worten macht das lyrische Ich deutlich, dass es nach seinen Erlebnissen in Italien zufrieden und froh zurückgekehrt ist, weil es dann in der Heimat angekommen ist.

Der Autor des Gedichts, Joseph von Eichendorff, verwendet eine sehr bildhafte Sprache. Zum Beispiel wird beschrieben, wie das Feld funkelt und wie der Morgenwind durch den Wald pfeift. Hierdurch lässt sich erahnen, dass es sich beim lyrischen Ich um eine Person handelt, die die Natur liebt und die Schönheit der Natur zu schätzen weiß.

Der Großteil des Gedichts baut auf einem Vergleich zwischen Italien und Deutschland auf. Italien wird als Ort eines traumhaften Erlebnisses beschrieben, Deutschland hingegen wird als Ort der Heimat und des Glücks dargestellt. Das lyrische Ich erwähnt sein Verlangen, nach Italien zu reisen, und sein Verlangen nach der Heimat, Deutschland und dem deutschen Waldesrauschen.

Am Ende des Gedichts möchte das lyrische Ich seinen Freunden die Erlebnisse aus Italien erzählen und die alten Wundergeschichten weitererzählen. Doch selbst, während es in Italien ist, möchte es zurück zur Heimat, die es liebt und schätzt. „Rückkehr“ zeigt uns, wie wichtig es ist, die Vielfalt der Welt zu erleben und zu verstehen, aber gleichzeitig auch zu wissen, wo man sich zu Hause fühlt. Es ist ein Gedicht über Heimat, Liebe und Sehnsucht.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Rückkehr“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Joseph von Eichendorff. Eichendorff wurde im Jahr 1788 geboren. In der Zeit von 1804 bis 1857 ist das Gedicht entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Romantik zu. Der Schriftsteller Eichendorff ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche.

Die Romantik ist eine Epoche der Kulturgeschichte, zeitlich anzusiedeln vom späten 18. Jahrhundert bis spät in das 19. Jahrhundert hinein. Auf die Literatur bezogen: von 1795 bis 1848. Sie hatte verschiedenste Auswirkungen auf Literatur, Kunst, Musik und Philosophie jener Zeit. Die Epoche wird in Frühromantik (bis 1804), Hochromantik (bis 1815) und Spätromantik (bis 1848) unterschieden. Zu großen gesellschaftlichen Umbrüchen führte die Industrialisierung. Die neue Maschinenwelt förderte Verstädterung und Landflucht. Die zuvor empfundene Geborgenheit war für die Lyriker der Romantik in Auflösung begriffen. In der Romantik finden sich verschiedene charakteristische Motivkreise. Sehnsucht und Liebe (Blaue Blume) oder das Unheimliche (Spiegelmotiv) sind wichtige zu benennende Motive. Aber auch politische Motive wie Weltflucht, Nationalismus und Gesellschaftskritik lassen sich aufzeigen. Das Mittelalter gilt bei den Romantikern als Ideal und wird verherrlicht. Übel und Missstände des Mittelalters bleiben jedoch unbeachtet. Die Romantik stellt die Freiheit der Phantasie sowohl über den Inhalt als auch über die Form des Werkes. Eine Konsequenz daraus ist ein Verschwimmen der Grenzen zwischen Lyrik und Epik. Die starren Regeln und Ziele der Klassik werden in der Romantik zurückgelassen. Eine gewisse Maß- und Regellosigkeit in den Werken ist zu beobachten.

Das 113 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 20 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Der Dichter Joseph von Eichendorff ist auch der Autor für Gedichte wie „Auch ein Gedicht?“, „Der Isegrimm“ und „Der verliebte Reisende“. Zum Autor des Gedichtes „Rückkehr“ haben wir auf abi-pur.de weitere 395 Gedichte veröffentlicht.

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