Elfe von Joseph von Eichendorff
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Bleib bei uns! wir haben den Tanzplan im Tal |
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Bedeckt mit Mondesglanze, |
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Johanniswürmchen erleuchten den Saal, |
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Die Heimchen spielen zum Tanze. |
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Die Freude, das schöne leichtgläubige Kind, |
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Es wiegt sich in Abendwinden: |
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Wo Silber auf Zweigen und Büschen rinnt, |
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Da wirst du die Schönste finden! |
Details zum Gedicht „Elfe“
Joseph von Eichendorff
2
8
45
1788 - 1857
Romantik
Gedicht-Analyse
Das vorliegende Gedicht „Elfe“ wurde vom deutschen Lyriker und Schriftsteller Joseph von Eichendorff verfasst, der während der Romantik, also im frühen 19. Jahrhundert, wirkte.
Das Gedicht erzeugt beim ersten Lesen einen sehr bildreichen und traumhaften Eindruck. Der Autor erschafft eine fantastische, fast märchenhafte Atmosphäre, in der er einen fröhlichen Tanzabend im Freien beschreibt, der unter Mondschein stattfindet und von natürlichen Lichtquellen wie Johanneswürmchen erleuchtet wird. Zudem werden Heimchen, kleine Grillen, erwähnt, die mit ihrem Zirpen die Tanzmusik stellen.
Der Inhalt des Gedichts konzentriert sich auf zwei Hauptthemen: eine idyllische Natur- und Abendstimmung und das feierfreudige, unbeschwerte Treiben einer Gruppe tanzender Menschen. Diese Themen werden in der direkten Ansprache an die titelgebende Elfe miteinander verbunden. Das lyrische Ich, das die Elfe zum Bleiben und Teilnehmen einlädt, zeigt damit seine tiefe Verbundenheit zur Natur und zum Gemeinschaftserlebnis. Es wird eine Welt präsentiert, in der Freude und Gemeinschaft eng mit der umgebenden Natur verknüpft sind.
Das Gedicht ist in zwei vierzeilige Strophen gegliedert, die jeweils in einem Paarreim verfasst sind. Die Sprache ist einfach, jede Zeile besteht aus einem regulären fünfhebigen Trochäus, was dem Text einen fließenden, rhythmischen Klang verleiht, der gut zu dem beschriebenen Tanzgeschehen passt.
Die Wortwahl trägt entscheidend zur magischen Atmosphäre des Gedichts bei. So wird der Tanzplatz mit dem Ausdruck „Mondesglanze“ romantisch verklärt und die beleuchtenden Johanneswürmchen und Musik machenden Heimchen wirken wie Elemente eines zwielichtigen Traumbilds. Ebenso romantisch ist die Figur der „Freude“, deren Darstellung als „leichtgläubiges Kind“ die ganze Unschuld und Unbeschwertheit der Szenerie betont. Alles in allem vermittelt das Gedicht eine Stimmung von Harmonie und Zufriedenheit.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Elfe“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Joseph von Eichendorff. 1788 wurde Eichendorff geboren. In der Zeit von 1804 bis 1857 ist das Gedicht entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Romantik zugeordnet werden. Der Schriftsteller Eichendorff ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche.
Die Romantik ist eine kulturgeschichtliche Epoche, die vom Ende des 18. Jahrhunderts bis spät in das 19. Jahrhundert hineinreichte. Insbesondere in den Bereichen der Literatur, Musik oder der bildenden Kunst hatte diese Epoche umfangreiche Auswirkungen. Die Literaturepoche wird in Frühromantik (bis 1804), Hochromantik (bis 1815) und Spätromantik (bis 1848) unterschieden. Die Gesellschaft des 18. Jahrhunderts galt im Allgemeinen als wissenschaftlich und aufstrebend, was hier vor allem durch die einsetzende Industrialisierung deutlich wird. Die Gesellschaft wurde zunehmend technischer, fortschrittlicher und wissenschaftlicher. Diese Entwicklung war den Romantikern zuwider. Sie stellten sich in ihren Schriften gegen das Streben nach immer mehr Gewinn, Fortschritt und das Nützlichkeitsdenken, das versuchte, alles zu verwerten. Als Merkmale der Literatur der Romantik sind die Weltflucht, die Verklärung des Mittelalters, die Hinwendung zur Natur, die Betonung subjektiver Gefühle und des Individuums, der Rückzug in Fantasie- und Traumwelten oder die Faszination des Unheimlichen zu benennen. Wichtige Symbole der Romantik sind die Blaue Blume oder das Spiegel- und Nachtmotiv. Die äußere Form von romantischer Dichtung ist dabei völlig offen. Kein festgesetztes Schema grenzt die Literatur ein. Dies steht ganz im Gegensatz zu den strengen Normen der Klassik. In der Romantik entstehen erstmals Sammlungen so genannter Volkspoesie. Bekannte Beispiele dafür sind Grimms Märchen und die Liedersammlung Des Knaben Wunderhorn. Doch bereits unmittelbar nach Erscheinen wurde die literarische Bearbeitung (Schönung) durch die Autoren kritisiert, die damit ihre Rolle als Chronisten weit hinter sich ließen.
Das 45 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Die Gedichte „In Danzig“, „Kurze Fahrt“ und „Lied“ sind weitere Werke des Autors Joseph von Eichendorff. Zum Autor des Gedichtes „Elfe“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 395 Gedichte vor.
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Zum Autor Joseph von Eichendorff sind auf abi-pur.de 395 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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