Gleichheit von Joseph von Eichendorff

Es ist kein Blümlein nicht so klein,
Die Sonne wird's erwarmen,
Scheint in das Fenster mild herein
Dem König wie dem Armen,
Hüllt alles ein in Sonnenschein
Mit göttlichem Erbarmen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.8 KB)

Details zum Gedicht „Gleichheit“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
6
Anzahl Wörter
30
Entstehungsjahr
1788 - 1857
Epoche
Romantik

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht mit dem Titel „Gleichheit“ ist von Joseph von Eichendorff, einem renommierten Autor der Romantik, der zwischen den Jahren 1788 und 1857 lebte. Daher lässt sich das Gedicht hinsichtlich seiner Entstehungszeit in das 19. Jahrhundert einordnen.

Der erste Eindruck des Gedichtes erweckt eine Atmosphäre der Harmonie und Ausgeglichenheit, insbesondere durch den durchgängigen Bezug auf die Sonne, die eine universelle und allumfassende Kraft darstellt. Der Fokus liegt auf der Gleichheit aller Wesen und deren gemeinsamen Erleben der Naturgewalten, was durch die Beschreibung der Sonne, die alle erwärmt, unabhängig von ihrem sozialen Status, zum Ausdruck gebracht wird.

Der Inhalt des Gedichtes dreht sich um die Analogie zwischen der strahlenden Sonne und der göttlichen Vorstellung von Gleichheit. Eichendorff benutzt die Sonne als Metapher, um zu zeigen, dass alle Menschen unabhängig von ihrer gesellschaftlichen Position gleich sind, da sie alle von derselben Sonne erwärmt werden. Die zentrale Aussage, die das lyrische Ich vermitteln will, ist also eine von Gleichheit und Gemeinschaftlichkeit im Angesicht von universellen Naturkräften.

In Bezug auf die Form und Sprache des Gedichtes zeigt sich Eichendorffs Romantik durch den zarten, melodischen Ton, der die Idylle der Natur wiedergibt. Die Verse sind klar und einfach gehalten, um den universellen Charakter der Botschaft zu unterstreichen. Insgesamt schafft Eichendorff mit ebenso einfachen wie effektiven Mitteln - wie der kontinuierlichen Wiederholung und Metapher der Sonne - eine eindrucksvolle Darstellung der universellen Gleichheit aller Menschen.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Gleichheit“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Joseph von Eichendorff. 1788 wurde Eichendorff geboren. In der Zeit von 1804 bis 1857 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Romantik kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Eichendorff ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche.

Die Romantik ist eine Epoche der Kulturgeschichte, zeitlich anzusiedeln vom späten 18. Jahrhundert bis spät in das 19. Jahrhundert hinein. Auf die Literatur bezogen: von 1795 bis 1848. Sie hatte umfangreiche Auswirkungen auf Literatur, Musik, Philosophie und Kunst jener Zeit. Die Romantik wird in Frühromantik (bis 1804), Hochromantik (bis 1815) und Spätromantik (bis 1848) unterschieden. Die Romantik entstand in Folge politischer Krisen und gesellschaftlicher Umbrüche. Im gesamten Europa fand ein Übergang von der feudalen zur bürgerlichen Gesellschaft statt. Gleichermaßen bildete sich ein bürgerliches Selbstbewusstsein heraus. Technologischer Fortschritt und Industrialisierung sind prägend für diese Zeit. Die zentralen Motive der Romantik sind das Schaurige, Leidenschaftliche, Unterbewusste, Fantastische, Individuelle, Gefühlvolle und Abenteuerliche, welche die Grenzen des Verstandes sprengen und erweitern sollen und sich gegen das bloße Nützlichkeitsdenken sowie die Industrialisierung richten. Die Schriftsteller der Romantik sehnen sich nach der Einheit von Geist und Natur. Ein Hinwenden zum Mittelalter ist erkennbar. So werden Kunst und Architektur dieser vergangenen Zeit geschätzt. Die Missstände des Mittelalters bleiben jedoch unerwähnt. Die Romantik stellt die Freiheit der Phantasie sowohl über die Form als auch über den Inhalt des Werkes. Eine Konsequenz daraus ist ein Verschwimmen der Grenzen zwischen Lyrik und Epik. Die festen Regeln und Ziele der Klassik werden in der Romantik zurückgelassen. Eine gewisse Maß- und Regellosigkeit in den Werken ist zu beobachten.

Das vorliegende Gedicht umfasst 30 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 6 Versen. Die Gedichte „Auch ein Gedicht?“, „Der Isegrimm“ und „Der verliebte Reisende“ sind weitere Werke des Autors Joseph von Eichendorff. Zum Autor des Gedichtes „Gleichheit“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 395 Gedichte vor.

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