Die Geniale von Joseph von Eichendorff

Lustig auf den Kopf, mein Liebchen,
Stell dich, in die Luft die Bein!
Heisa! ich will sein dein Bübchen,
Heute nacht soll Hochzeit sein!
 
Wenn du Shakespeare kannst vertragen,
O du liebe Unschuld du!
Wirst du mich wohl auch ertragen
Und noch jedermann dazu.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.9 KB)

Details zum Gedicht „Die Geniale“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
44
Entstehungsjahr
1788 - 1857
Epoche
Romantik

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Die Geniale“ wurde von Joseph von Eichendorff verfasst, einem der bedeutendsten Vertreter der deutschen Romantik des 19. Jahrhunderts. Eichendorff wurde am 10. März 1788 geboren und starb am 26. November 1857, daher lässt sich das Gedicht in diese Zeitspanne einordnen.

Beim ersten Lesen erweckt das Gedicht den Eindruck von Heiterkeit und Sorglosigkeit. Es scheint auf den ersten Blick eine skurrile Art der Annäherung an eine Frau zu skizzieren, eine Art Aufforderung zu unkonventionellem Verhalten und Sorglosigkeit.

Inhaltlich fordert das lyrische Ich seine Angebetete auf, lustig und unbeschwert zu sein und sich den Freuden des Lebens hinzugeben. Es fordert sie dazu auf, sich ihm anzuschließen und gar von ihm zu heiraten. Es verweist auf Shakespeare und sieht das Ertragen von dessen Dichtung als Prüfstein für die Toleranz gegenüber anderen Menschen, einschließlich des lyrischen Ichs.

In Bezug auf die Form des Gedichts ist es ein kurzes, einfaches, zweistrophiges Gedicht mit jeweils vier Versen. Jede Zeile enthält einen eigenen Gedanken, was eine klare und unkomplizierte Struktur schafft. Die Endreime (a-b-a-b, c-d-c-d) tragen zur Rhythmik und Musikalität des Gedichts bei.

Die Sprache, die Eichendorff verwendet, ist eher umgangssprachlich und volksmundartlich geprägt. Dies passt zu der lockeren, verspielten Atmosphäre, die er im Gedicht erzeugt. Er benutzt kurze, einfache Sätze und klare, direkte Begriffe, wie zum Beispiel „Lustig“, „Bübchen“ oder „Hochzeit“. Dabei ist das Gedicht durchzogen von einem humorvollen Ton, der durch Ausdrücke wie „Heisa“ noch verstärkt wird.

Zusammenfassend kann man sagen, dass „Die Geniale“ ein humorvoll-heitiges Gedicht ist, das auf eine lockere, sorgenfreie und liebesvolle Beziehung hindeutet. Dabei unterstreicht die verwendete Sprache die Fröhlichkeit und Unbeschwertheit, die Eichendorff darstellen möchte.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Die Geniale“ des Autors Joseph von Eichendorff. Im Jahr 1788 wurde Eichendorff geboren. In der Zeit von 1804 bis 1857 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Romantik kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei dem Schriftsteller Eichendorff handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche.

Die Romantik ist eine Epoche der Kulturgeschichte, zeitlich anzusiedeln vom späten 18. Jahrhundert bis spät in das 19. Jahrhundert hinein. Auf die Literatur bezogen: von 1795 bis 1848. Sie hatte Auswirkungen auf Literatur, Musik, Philosophie und Kunst jener Zeit. Bis in das Jahr 1804 hinein spricht man in der Literatur von der Frühromantik, bis 1815 von der Hochromantik und bis 1848 von der Spätromantik. Die Gesellschaft des 18. Jahrhunderts galt im Allgemeinen als wissenschaftlich und aufstrebend, was hier vor allem durch die einsetzende Industrialisierung deutlich wird. Die Gesellschaft wurde zunehmend technischer, fortschrittlicher und wissenschaftlicher. Diese Entwicklung war den Romantikern zuwider. Sie stellten sich in ihren Werken gegen das Streben nach immer mehr Gewinn, Fortschritt und das Nützlichkeitsdenken, das versuchte, alles zu verwerten. In der Romantik finden sich verschiedene charakteristische Motivkreise. Sehnsucht und Liebe (Blaue Blume) oder das Unheimliche (Spiegelmotiv) sind wichtige zu benennende Motive. Auch politische Motive wie Weltflucht, Nationalismus und Gesellschaftskritik lassen sich aufzeigen. Das Mittelalter gilt bei den Romantikern als Ideal und wird verherrlicht. Übel und Missstände des Mittelalters bleiben jedoch unbeachtet. Die äußere Form von romantischer Literatur ist dabei völlig offen. Kein starres Schema grenzt die Literatur ein. Dies steht ganz im Gegensatz zu den strengen Normen der Klassik. In der Romantik entstehen erstmals Sammlungen so genannter Volkspoesie. Bekannte Beispiele dafür sind Grimms Märchen und die Liedersammlung Des Knaben Wunderhorn. Doch bereits unmittelbar nach Erscheinen wurde die literarische Bearbeitung (Schönung) durch die Autoren kritisiert, die damit ihre Rolle als Chronisten weit hinter sich ließen.

Das vorliegende Gedicht umfasst 44 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 8 Versen. Die Gedichte „Der Isegrimm“, „Der verliebte Reisende“ und „Die Heimat“ sind weitere Werke des Autors Joseph von Eichendorff. Zum Autor des Gedichtes „Die Geniale“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 395 Gedichte vor.

+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Daten werden aufbereitet

Fertige Biographien und Interpretationen, Analysen oder Zusammenfassungen zu Werken des Autors Joseph von Eichendorff

Wir haben in unserem Hausaufgaben- und Referate-Archiv weitere Informationen zu Joseph von Eichendorff und seinem Gedicht „Die Geniale“ zusammengestellt. Diese Dokumente könnten Dich interessieren.

Weitere Gedichte des Autors Joseph von Eichendorff (Infos zum Autor)

Zum Autor Joseph von Eichendorff sind auf abi-pur.de 395 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.