Beutst du dem Geiste seine Nahrung von Theodor Fontane

Beutst du dem Geiste seine Nahrung,
So laß nicht darben dein Gemüt,
Des Lebens höchste Offenbarung
Doch immer aus dem Herzen blüht.
 
Ein Gruß aus frischer Knabenkehle,
Ja mehr noch, eines Kindes Lall'n,
Kann leuchtender in deine Seele
Wie Weisheit aller Weisen fall'n.
 
Erst unter Kuß und Spiel und Scherzen
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Erkennst du ganz, was Leben heißt;
11 
O lerne denken mit dem Herzen,
12 
Und lerne fühlen mit dem Geist.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24 KB)

Details zum Gedicht „Beutst du dem Geiste seine Nahrung“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
68
Entstehungsjahr
1819 - 1898
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Beutst du dem Geiste seine Nahrung“ stammt von Theodor Fontane, einem bedeutenden Vertreter des literarischen Realismus in Deutschland. Fontane lebte von 1819 bis 1898, das genaue Entstehungsdatum des Gedichts ist jedoch unklar.

Auf den ersten Blick präsentiert das Gedicht einen Appell an den Leser, die Balance zwischen Verstand und Gefühl, Kopf und Herz, zu wahren. Es betont die Bedeutung von Emotionen und Gefühlen als Quelle von Lebensweisheit und -qualität.

Im Detail scheint das lyrische Ich zu sagen, dass, auch wenn man den Geist – das heißt, das Denken und Lernen – nährt, man nicht vergessen darf, seinem Herzen – den Gefühlen und Emotionen – Nahrung zu geben. Die höchste Offenbarung des Lebens, also die tiefsten und bedeutendsten Erkenntnisse, kommen aus dem Herzen. In der zweiten Strophe bezieht sich das lyrische Ich auf die Unschuld und Reinheit der Kinder, deren Lächeln und Lachen mehr Weisheit enthalten können als die Gelehrsamkeit der Weisen. In der dritten Strophe betont das lyrische Ich, dass man das wahre Ausmaß des Lebens erst durch Liebe, Spaß und Scherz erkennt. Man sollte daher mit dem Herzen denken, also Empathie, Mitgefühl und Intuition in seine Gedanken einbeziehen, und mit dem Geist fühlen, das heißt, rationale Überlegungen in seine Gefühle.

Das Gedicht besteht aus drei gleich strukturierten Vierzeilern, was eine klare und einfache Form widerspiegelt. Jeder dieser Quartette folgt einem Reimschema ABAB. Die Sprache ist geprägt von starken und emotionalen Begriffen wie „Herz“, „Knabenkehle“, „Kindes Lall'n“, „Kuß“, „Spiel“, und „Scherzen“. Im Allgemeinen ist die Sprache einfach und leicht verständlich, was zur direkten und klaren Aussage des Gedichts beiträgt. Fontane nutzt zudem Metaphern und bildhaften Ausdruck, um seinen Standpunkt zu verdeutlichen und spricht gezielt die Emotionen des Lesers an.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Beutst du dem Geiste seine Nahrung“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Theodor Fontane. Fontane wurde im Jahr 1819 in Neuruppin geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1835 bis 1898 entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Realismus zugeordnet werden. Bei Fontane handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 68 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Weitere Werke des Dichters Theodor Fontane sind „Alles still!“, „Am Jahrestag“ und „An Bettina“. Zum Autor des Gedichtes „Beutst du dem Geiste seine Nahrung“ haben wir auf abi-pur.de weitere 214 Gedichte veröffentlicht.

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