Die Menschen lassen vieles gelten von Theodor Fontane

Die Menschen lassen vieles gelten:
Vor allem lieben sie dich stumm;
Doch willst du klagen, willst du schelten,
Auch das, man kümmert sich nicht drum.
 
Nur, willst du rasch die Gunst verscherzen,
So zeig ein Fünkchen Seligkeit,
Man wünscht dir Glück »von ganzem Herzen«
Und birst vor rückgestautem Neid.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Die Menschen lassen vieles gelten“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
49
Entstehungsjahr
1819 - 1898
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Die Menschen lassen vieles gelten“ stammt von Theodor Fontane, einem bedeutenden deutschen Dichter und Schriftsteller des Realismus, der von 1819 bis 1898 lebte. Es lässt sich daher der Literaturströmung des späten 19. Jahrhunderts zuordnen.

Auf den ersten Blick fällt das satirische und zynische Unterton des Gedichts auf. Das lyrische Ich äußert Kritik an der menschlichen Natur und den Verhaltensweisen der Gesellschaft.

Der Inhalt des Gedichts beleuchtet vor allem das Verhalten zwischen Menschen. In der ersten Strophe erklärt das lyrische Ich, dass die Menschen viel tolerieren würden, besonders wenn man sie in Ruhe lässt. Reagiert man jedoch mit Kritik oder Beschwerde, zeigt dies, dass die Menschen im Allgemeinen apathisch sind und sich nicht darum kümmern. In der zweiten Strophe kontrastiert das lyrische Ich dies mit der negativen Reaktion von Menschen, wenn jemand Glück oder Erfolg zeigt. Es wird hier angedeutet, dass Neid und Eifersucht oft die Reaktion auf den Erfolg anderer sind.

Formal besteht das Gedicht aus zwei vierzeiligen Strophen, die jeweils ein eigenständiges Gedankenpaar darstellen. Die beiden Strophen sind rythmisch und formal identisch und stehen somit in einem engen Verhältnis zueinander. Die Sprache des Gedichts ist klar und unverschnörkelt. Fontanes Wortwahl ist einfach und leicht verständlich, was typisch für die realistische Literatur ist.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Fontane in diesem Gedicht die Doppelmoral und Heuchelei der Menschen aufdeckt. Besonders deutlich wird dies durch die Kontraste in den beiden Strophen: auf der einen Seite die Gleichgültigkeit gegenüber Leid und Kritik und auf der anderen Seite der Neid gegenüber Glück und Erfolg.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Die Menschen lassen vieles gelten“ des Autors Theodor Fontane. Geboren wurde Fontane im Jahr 1819 in Neuruppin. In der Zeit von 1835 bis 1898 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Realismus kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Fontane ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 49 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Der Dichter Theodor Fontane ist auch der Autor für Gedichte wie „Auf der Treppe von Sanssouci“, „Ausgang“ und „Barbara Allen“. Zum Autor des Gedichtes „Die Menschen lassen vieles gelten“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 214 Gedichte vor.

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